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Lügen haben hübsche Beine

Lügen haben hübsche Beine

Titel: Lügen haben hübsche Beine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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vor, das so schnell wie möglich nachzuholen.
Über all diesen Gedanken wurde sie müde, und schließlich klappte sie das Notizbuch zu und verstaute es in der Schublade. Sie rollte sich auf ihrem Bett zusammen, dachte wehmütig daran, dass sie doch sehr gerne mit Craig an den Strand gefahren wäre, und schlief irgendwann ein.
     

33
    N ach einem wie immer chaotischen Frühstück trommelte Harriet am nächsten Morgen alle zusammen, und gemeinsam fuhren sie mit dem Bus zu einem alten Fabrikgebäude etwas außerhalb von Oceanview.
»Wie unheimlich«, sagte Mandy schaudernd, als sie die heruntergekommene Halle betraten. Durch die verschmutzten Fenster fiel kaum Licht herein, die Wände aus groben Backsteinen waren mit Graffiti besprüht, die Zwischenmauern waren teilweise schon zerfallen.
»Ich frage mich, was für ein Casting das sein soll«, grinste Jill, »Die Hauptrolle in ‚Frankensteins Monster‘?«
Harriet warf ihr einen bösen Blick zu. »Na, da hättest du doch die besten Chancen«, zischte sie giftig, und die Mädchen kicherten.
Dann klatschte Harriet in die Hände. »Auf, auf, ihr werdet hier nicht fürs Rumstehen bezahlt. Umziehen und zurecht machen.«
»Bezahlt«, flüsterte Jill sarkastisch, »Die Einzige, die sich hier eine goldene Nase verdient ist Harriet, und wir dürfen dafür schuften bis zum Umfallen.«
In einem düsteren Nebenraum verteilte Harriet Kleidung und Schuhe, und die Mädchen zogen sich um. Ewan packte seine Schminksachen aus und beklagte sich die ganze Zeit über die schlechten Lichtverhältnisse.
»Na, wenigstens wird das heute nicht wieder so eine Fleischbeschau«, murmelte Jill erleichtert, während sie in eine Lederhose, eine dazu passende Jacke und ein paar schwere Bikerstiefel schlüpfte.
»Jill, ich habe langsam die Nase voll von deinen dämlichen Kommentaren«, schnauzte Harriet im selben Moment los. »Wenn du nicht bald deine vorlaute Klappe im Zaum hältst, bist du die längste Zeit hier gewesen.«
Unterdessen wurden in der Halle die Scheinwerfer aufgebaut, und von einem Lastwagen wurden mehrere Motorräder abgeladen und hereingebracht. Wenig später war alles bereit für das Shooting, und nachdem die Mädchen geschminkt waren, trotteten sie alle hinüber.
Jill trödelte noch eine Weile herum, wartete, bis die anderen allesamt verschwunden waren, dann griff sie nach Graces Tasche. Nach kurzem Suchen hielt sie einen kleinen Plastikbeutel mit bunten Pillen in der Hand.
»Wusste ich es doch«, dachte sie grimmig und legte alles wieder zurück. »Jetzt muss ich nur rauskriegen, ob sie das Zeug wirklich von Ewan hat.«
Rasch verließ sie den Raum und gesellte sich zu den übrigen Mädchen, die gespannt zusahen, wie Amelia sich unter Joels Anleitung auf einem der Motorräder postierte.
Wie erwartet sparte Harriet nicht mit unfreundlichen Kommentaren, und das Ganze zog sich ewig in die Länge.
Langsam schlenderte Jill ein paar Schritte auf Grace zu, die wie immer schüchtern ein Stück abseits stand.
»Dieser ganze Mist ist sowas von stressig«, begann sie vorsichtig, »Ich frage mich, wie die Top-Models das auf die Reihe kriegen.«
»Ach, ich finde es gar nicht so schlimm.«
»Ich schon«, seufzte Jill. »Ich könnte nur noch schlafen, das macht mich alles ganz schön fertig. – Aber du siehst auch immer so ausgeruht und topfit aus, wirklich beneidenswert.«
Grace lächelte. »Danke.«
»Ich wette du hast irgendeinen Trick dafür.« Jill beugte sich ein Stück näher zu Grace und flüsterte verschwörerisch: »Kannst du mir nicht verraten, wie du das machst?«
»Es gibt keinen Trick«, wehrte Grace ab, und Jill sah an ihrem Gesicht, dass ihr das Thema unangenehm war. »Und selbst wenn, warum sollte ich dir das sagen? Schließlich sind wir Konkurrenten.«
»Na komm schon, ich bin doch keine Konkurrenz«, grinste Jill. »Hast du etwa vergessen, was Harriet immer über mich sagt? Außerdem kann sie mich nicht leiden, ich werde sowieso nicht bis ins Finale kommen.« Grace schien zu zögern, und rasch fügte Jill hinzu: »Ich werde es auch nicht weitersagen, versprochen.«
Nach einem kurzen Blick in die Runde nickte Grace. »Okay, komm mit.«
Jill folgte ihr in den Nebenraum. Grace kramte kurz in ihrer Tasche, nahm das Tütchen mit den Pillen heraus und gab Jill eine davon.
»Das hast du auf keinen Fall von mir, verstanden?«
»Nein, natürlich nicht«, betonte Jill. »Aber das ist nur eine, die reicht ja gerade mal für heute.«
»Tut mir leid, den Rest brauche ich selbst.«
»Wo hast

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