Luegen haben huebsche Beine
dass er genau Charlies Typ war. Mit ihm auszugehen war eindeutig verlockender als ein Abend mit Freddie.
Philippes Mutter schob sich an Kip und mir vorüber, um neben ihrem Sohn gehen zu können. Der schneidende Blick, mit dem sie uns bedachte, als sie an uns vorbeiging, ließ mich vermuten, dass sie Charlie auf das Genaueste in Augenschein nahm.
Auf den Stufen zur Kirche blieben wir kurz stehen, um dem Priester die Hand zu schütteln und ein wenig höflichen Smalltalk zu halten, dann machten Kip und ich uns davon. Er hatte inzwischen mehr als genug und musste irgendwohin, wo es ruhig war, also gingen wir zum Wagen zurück. Charlie blieb noch ein paar Minuten, um zu plaudern, und ich nahm an, dass sie die Gelegenheit beim Schopfe packte und sich bei Philippe und seiner Mama einschmeichelte.
»Erfolgsmeldung!« Sie strahlte über das ganze Gesicht, setzte sich hinters Steuer und nahm mir die Wagenschlüssel aus der Hand.
»Gibt es jetzt endlich einen Burger?«, fragte Kip.
»Und einen Milchshake.« Charlie ließ den Wagen an, und wir segelten davon, um McDonald’s zu suchen.
»Darf ich aus deinem Verhalten schließen, dass alles gut gelaufen ist?« Ich versuchte, nicht mit der Wimper zu zucken, weil sie erst im allerletzten Moment bremste, als wir das Ende der Schlange erreichten, die sich vor dem Drive-In gebildet hatte.
»Wunderbar – wie im Traum. Ich habe mit Philippes Mutter gesprochen, nur ein paar wenige Worte, nicht zu viel. Er scheint sich ausreichend für mich zu interessieren.« Sie lächelte und bewunderte, wie perfekt ihre Fingernägel manikürt waren, während wir darauf warteten, dass sich die Autoschlange vor uns in Bewegung setzte.
»Das ist schön.«
Philippe und seine Familie hatten nett ausgesehen. Sie waren nicht wie die potenziellen Opfer, die wir uns normalerweise aussuchten. Meine neu gefundene Ehrlichkeit schien tatsächlich mein Gewissen aktiviert zu haben, das bis dahin im Dornröschenschlaf vor sich hingeschlummert hatte. Auf einmal störte es mich, dass wir planten, Menschen zu bestehlen, denen das offensichtlich nicht wehzutun schien. Über so etwas hatte ich mir bisher noch nie Sorgen gemacht.
»Ich habe Pater O’Mara meine Handynummer gegeben. Er war versessen darauf, dass wir uns bereit erklären, beim Herbstbasar mitzuhelfen.«
»Und natürlich hast du darauf geachtet, dass Philippe zu dem Zeitpunkt in Hörweite stand, damit er deine Nummer mitbekommt?« Ich hatte keine Ahnung, warum ich das überhaupt fragte; selbstverständlich hatte Charlie dafür gesorgt, dass er ausreichend Gelegenheit hatte, ihre Nummer zu erfahren.
»Ich muss aber bei keinem Basar helfen, oder etwa doch?« Für einen kurzen Moment konnte Kip seine Aufmerksamkeit vom McDonald’s-Menü losreißen.
»Nein, natürlich nicht. Es sei denn, du möchtest eines deiner Modelle spenden, um damit Geld für das Kirchendach zu sammeln.« Charlie fuhr den Wagen neben das Service-Fenster, und wir bestellten, was wir mit nach Hause nehmen wollten.
Dann ging es weiter zum Ausgabefenster. »Das muss ich doch nicht, oder etwa doch?«, blieb Kip stur.
»Nein. Charlie hat nur Spaß gemacht. Nicht wahr, Charlie?« Ich starrte meine Schwester an. Sie hätte es eigentlich besser wissen müssen und Kip nicht so aufregen dürfen. Er war bereits gestresst von unserem Trip zur Kirche und von den vielen Menschen.
Der Knabe auf der anderen Seite der Ausgabe reichte ihr die Tüten mit unserem Essen, und sie warf sie zusammen mit den Getränken in meinen Schoß. »Ich habe nur einen Witz gemacht, Kip.«
»Ich will meine Modelle Sophie zeigen.«
Charlie stieg mit solcher Wucht in die Bremse, dass sich Cola und Milchshake um Haaresbreite über mein bestes Kostüm ergossen hätten. »Wer ist Sophie?«
Der Wagen hinter uns begann zu hupen.
»Sie wohnt nebenan. Sie hat ein Kaninchen«, murmelte Kip, den Mund voller Pommes frites.
»Verflucht noch mal!« Charlie schaltete in den ersten Gang zurück und fuhr noch einmal an.
Kip schluckte. »Du solltest nicht fluchen, wenn du gerade erst aus der Kirche kommst.«
Wir parkten auf der Auffahrt, und Charlies Handy klingelte, bevor sie weiter nach Sophie fragen konnte. Ich kraxelte aus dem Wagen und umklammerte dabei das Tablett mit den Getränken, während Charlie das Telefonat entgegennahm. Ein paar Minuten später ließ sie das Telefon schnappend zuschlagen.
»Philippe hat meine Nummer von Pater O’Mara bekommen. Da gibt es eine Wohltätigkeitsveranstaltung, die seine Mutter
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