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Lügennetz: Thriller (German Edition)

Lügennetz: Thriller (German Edition)

Titel: Lügennetz: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson , Michael Ledwidge
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sein.
    Ich kannte beide.
    Am Steuer saß Teo, der ekelhafte Barmann mit den blondierten Haarspitzen, und tat das, was er am besten konnte: Er rieb sich seine Nase.
    Noch überraschender war, dass Elena, meine Chefin, den Salsa mit geschlossenen Augen mitsang und im Takt auf dem Armaturenbrett trommelte.
    Die Ampel schaltete auf Grün, und der hochgezüchtete Mazda verschwand im dichten Verkehr der Duval Street.
    Auf meinem surrenden Roller sitzend, den Blick auf das kleiner werdende Rücklicht gerichtet, versuchte ich mir einen Reim auf das zu machen, was ich gerade gesehen hatte. Einen Moment lang war ich erleichtert, weil ich alle Insassen in dem Wagen kannte. Ich fragte mich sogar eine dumme Sekunde lang, ob sie diese Heimlichtuerei nur wegen mir veranstalteten, als planten sie eine Überraschungsparty für mich.
    Dann schlug die Wirklichkeit wieder zu. Es gab keine Party. Ganz im Gegenteil.
    War etwa mein Ehemann der böse Polizist?
    Nein, Elena musste die böse Polizistin sein. Peter ermittelte gegen sie und Teo. Ich wusste, dass Teo Koks nahm, wahrscheinlich handelte er auch damit. Ja, das musste es sein!
    Plötzlich drückte hinter mir ein Auto auf die Hupe.
    Ich drehte die Griffe an meiner Vespa, um auf die Seite zu fahren, musste aber zu viel Gas gegeben haben. Das Hinterrad wirbelte herum, und ich kippte mitsamt dem Roller auf die Seite. Mit dem Kopf im Rinnstein und mit schmerzendem Ellbogen und Knie blieb ich einen Moment liegen, bis ich es schaffte, wieder aufzustehen und mich an den Straßenrand zu setzen.
    Fasziniert betrachtete ich mein aufgeschürftes Knie. Eine dünne Linie aus rotem Blut lief seitlich an meinem Schienbein hinab und links um meinen Knöchel herum. In der Bar hinter mir wurde » Super Freak « von Rick James gespielt.
    » When I make my move to her room, it’s the right time « , sangen die betrunkenen Gäste mit. » It’s such a freaky scene. «
    » He, alles in Ordnung? Kann ich Ihnen helfen? « , fragte jemand hinter mir mit vom Bier schwerer Stimme.
    Kopfschüttelnd richtete ich meinen Roller auf, stieg auf und fuhr nach Hause.

22
    Ich brauchte zwanzig Minuten bis nach Hause. Dort nahm ich eine Dusche und verband mein Knie. Im Bett griff ich zur Fernbedienung und schaltete den Fernseher ein. Ich wollte wach bleiben, bis Peter nach Hause kam, doch schon nach einer Minute war ich eingenickt.
    Draußen dämmerte es bereits, als ich wieder aufwachte. Im Fernseher lief ein Aerobicprogramm: dünne, junge, stark geschminkte Frauen, die, wie Miss America lächelnd, laut ihre Bewegungen mitzählten.
    Dann klingelte es an der Tür.
    Ich wankte aus dem Schlafzimmer. Hatte Peter den Hausschlüssel vergessen?
    Noch verwirrter war ich, als ich durchs Wohnzimmerfenster hindurch einen Polizeiwagen in der Einfahrt stehen sah.
    Ich öffnete die Tür. Es war nicht Peter, sondern eine kleine Frau in der Uniform der Key-West-Polizei. Ich dachte, ich kannte alle Kollegen von Peter, aber diese hier hatte ich noch nie gesehen.
    » Jeanine Fournier? « , fragte sie.
    Selbst mit meinem benommenen Kopf erkannte ich an ihrer Haltung, an ihrem angespannten Blick, dass etwas nicht stimmte. Müdigkeit überkam mich, Kraftlosigkeit. Ich war auf nichts, was sie mir erzählen würde, vorbereitet, hätte mich am liebsten wieder ins Bett verkrochen. Hinter ihr bohrte sich plötzlich die Sonne ihren Weg über den Horizont und ergoss ihr Licht über den Himmel.
    » Ja? « , fragte ich schließlich zurück.
    » Sie müssen mitkommen, Jeanine « , verlangte sie.
    Hä? Was sollte das?
    » Es tut mir leid, dass ich Ihnen das mitteilen muss « , begann die Polizistin. » Es geht um Ihren Mann, Peter. Er ist in eine Schießerei geraten. «

23
    Eine Schießerei?
    Mehr als dieser Gedanke ging mir auf dem Beifahrersitz des Einsatzfahrzeugs nicht durch den Kopf. Alle paar Sekunden versuchte ich einen anderen Gedanken zu fassen, doch mein empörtes, eigensinniges Hirn weigerte sich.
    Eine Schießerei? Eine Schießerei?
    Das konnte doch nur heißen, dass Peter angeschossen worden war. Ich blickte auf den mit Polizeiberichten übersäten Boden. Das musste es heißen. Andernfalls wäre die rothaarige Polizistin am Steuer nicht bei mir aufgekreuzt.
    Ich musste mit Peter sprechen. Herausfinden, was hier los war. Jetzt war er angeschossen worden? Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte. Was hatte das zu bedeuten?
    Wenn ich gedacht hatte, ich wäre schon verwirrt, in einem Streifenwagen zu sitzen, raubte es mir den Verstand,

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