Lust de LYX - Ergebener der Lust (German Edition)
jetzt auch an den Opal gebunden. Du kannst Ashur selbst retten.«
Wenn es doch nur so einfach wäre! »Nein, das kann ich nicht.«
»Warum nicht? Natürlich kannst du. Du musst nur exakt das befolgen, was du mir mit auf den Weg gegeben hattest, und –«
Frustriert stemmte Claire sich hoch und fuhr sich mit einer Hand durch die Locken. »Als du mich damals besucht hast, Mira, sagte ich dir, dass die Zauberformel, die du für Tariqs Befreiung gebraucht hast, nur aus einem einzigen Grund gewirkt habe. Erinnerst du dich an diesen Grund?«
Mira runzelte die Stirn, während sie offenbar zurückdachte, dann erwiderte sie: »Die Reinheit des Herzens. Du meintest, dass ich, als ich die Worte aus dem Schlüssel Salomons zitierte, reinen Herzens gewesen sei.«
»Ganz genau«, bestätigte Claire leise. »Das war die Magie, die nötig war, um die Kette zu zerreißen und Tariq zu erlösen. Aber ich bin nicht reinen Herzens. Ich wünschte, ich wäre es. Ich wünschte, ich könnte helfen. Aber ich habe Ashur aus Gründen beschworen, die nichts mit ihm oder dir oder Tariq oder den Problemen zu tun haben, mit denen das Dschinn-Reich zu kämpfen hat. Und an diesen Gründen hat sich bis heute nichts geändert. Wenn überhaupt, so sind sie eher noch stärker geworden. Wenn ich jetzt nicht gehe, werde ich bald nicht mehr dazu fähig sein.«
»Ich verstehe nicht.«
Das hatte Claire auch nicht erwartet. Sie starrte in die Tasse, die vor ihr stand, so unberührt wie ihr Herz.
Nein, das stimmte nicht. Ashur hatte ihr Herz auf eine Weise berührt wie niemand – kein Engel, Mensch oder Dschinn – vor ihm. Die Traurigkeit kehrte zurück und stürmte von allen Seiten auf sie ein. »Selbst wenn ich reinen Herzens wäre, könnte ich Ashur nicht befreien. Ich bin nicht an den Opal gebunden.«
»Was?« Miras Blick zuckte zu Claires Hals, an dem kein Feuerbrand-Opal mehr hing. »Wie hast du ihn abbekommen? Ich konnte die Kette nicht öffnen, als ich sie trug. Das war erst möglich, nachdem –«
»Du Tariq befreit hattest. Ich weiß. Aber ich bin … anders. Ashur ist an den Opal gekettet, doch für mich gilt das nicht. Ich werde jetzt verschwinden, bevor es zu spät ist, um euch die Zeit zu geben, eine andere Frau zu finden, der ihr die Kette geben könnt. Vielleicht wird sie –«
Claires Brust zog sich schmerzhaft zusammen bei dem Gedanken, dass eine andere den Opal tragen und Ashur dazu gezwungen sein würde, ihr Lust zu schenken. Obwohl er nicht ihr gehörte, sengte die Vorstellung, wie er mit einer anderen Frau zusammen war, eine Schneise des Feuers durch ihr Herz.
Was völlig verrückt war, immerhin kannte sie ihn kaum.
Sie straffte die Schultern und rief sich ins Gedächtnis, dass sie das Richtige tat. Auch wenn es sich nicht so anfühlte. »Vielleicht findet sie einen Weg, ihn zu befreien. Weil ich es nicht kann.«
Sie hastete durch die Küche zur Tür und fasste erneut nach dem Türknauf. Hinter ihr schrammte Miras Stuhl über den Boden. »Claire, warte –
Sie konnte nicht. Jetzt nicht mehr. Ihr traten die Tränen in die Augen, und ein kaltes Gefühl der Leere breitete sich in ihr aus. Sie verstand es nicht, dennoch hatte sie Angst, ganz und gar von ihm verschlungen zu werden. »Sag den anderen, dass es mir leid tut. Dass ich …« Sie schluckte den Kloß in ihrer Kehle hinunter und riss die Tür auf. »Dass ich es sehr bedauere. Aber glaub mir, ihr alle seid ohne mich besser dran.«
10
Ein kühler Luftzug strich über Ashurs Gesicht und weckte ihn aus seinem Schlummer. Benommen blinzelte er, dann spähte er ins Halbdunkel.
Er war in einem Schlafzimmer, den Kopf auf ein weiches Kissen gebettet. Eine warme Decke hüllte ihn ein und das Mondlicht küsste die hellen Wände, die ihn umgaben. Dies war keines der Gemächer im Schloss von Gannah. Dafür war es nicht protzig genug. Aber er befand sich auch nicht in Zoraidas geheimer Festung, wo er gefangen gehalten und ausgebildet worden war. Dafür war die Atmosphäre zu behaglich. Und es war auch nicht diese Hütte, wo er von einem Engel beschworen worden war.
Claire
…
Gedanken, Erinnerungen, Szenen drifteten vor seinem geistigen Auge vorbei. Dann folgte ein Ansturm von Hitze, der in seinem Bauch begann und sich bis in seine Lenden fortsetzte.
Er wurde hart, als er an daran dachte, wie Claire mit verzehrender Lust in ihren hellen blauen Augen zu ihm hochgeblickt hatte, wie sie die Finger um seine Erektion geschlossen und sie in die feuchte Wärme ihres Mundes geführt
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