Lust de LYX - Ergebener der Lust (German Edition)
hatte. Er begehrte sie wieder, wollte sich in ihrer Zärtlichkeit, ihrem Licht, ihrem Körper verlieren und alles andere vergessen – seine Brüder, seine Pflichten, die Zauberin …
Ashur drehte sich auf die Seite und streckte die Hand nach ihr aus, doch da war nur Luft. Er tastete das Laken ab, bevor er sich schließlich aufstützte und feststellen musste, dass sie verschwunden war.
»Claire?«
Keine Antwort. Keine Bewegung. Ashur warf einen Blick zu dem dunklen Badezimmer, doch auch dort herrschte nur Stille. Mit gerunzelter Stirn schaute er wieder zu der Stelle, wo sie sich noch vor wenigen Stunden an ihn gekuschelt hatte. Wo konnte sie sein?
Ein rötliches Funkeln stach ihm ins Auge. Er setzte sich auf, griff nach dem Zipfel der Decke und schlug ihn zurück, dann starrte er schockiert und ungläubig auf den Feueropal, der auf der Matratze lag.
Nein. Sie hatte ihn abgenommen? Warum?
Ashur schloss die Finger darum, in der Hoffnung, dass er sich versehentlich gelöst hatte, dass er noch warm und Claire noch immer in der Nähe war. Doch der Stein fühlte sich hart und kalt an.
Ehe er sich einen Reim darauf machen konnte, erschütterte ein lautes Rumpeln das Haus. Das Bett ächzte, die Wände zitterten, dann schoss ein Energiestrom durch das Zimmer. Ashurs Körper wurde angehoben, dann krachte er mit einem Knall gegen das Kopfende, der durch seinen Schädel echote und eine Schockwelle des Schmerzes mit sich brachte.
Benommen sackte er vom Bett auf den Boden. Dann füllte sich das Zimmer mit Rauch, und er spürte, wie er flog.
Nein!
Er wirbelte auf eine Dunkelheit zu, vor der es kein Entrinnen gab.
Miras Schrei bewirkte, dass Claire wie vom Donner gerührt stehen blieb.
Sie schoss herum, und ihr schlug ein heftiger Wind entgegen, der ihre Haare nach hinten peitschte. Holz splitterte, Steine flogen durch die Luft. Die Erde unter ihren Füßen bebte.
Claire taumelte, dann fand sie das Gleichgewicht wieder. Entsetzt sah sie, wie ganze Bäume entwurzelt wurden, deren Äste wie Streichhölzer abknickten und auf den Waldboden krachten. Vor Fassungslosigkeit klappte ihr Mund auf, und ihre Augen weiteten sich. Es war, als würde ein Tornado um sie toben – nur war dies eine relativ unbekannte Naturgewalt im Pazifischen Nordwesten. Hinzu kam, dass sie von nichts getroffen wurde.
Lautes Getöse schallte aus der Richtung des Hauses. Claire wirbelte herum. Energie pulsierte durch das Gebäude, eine Explosion von Hitze und Licht, die das Fundament erzittern ließ. Im Inneren stürzten Gegenstände zu Boden und zerbrachen.
Claire reagierte, ohne nachzudenken. Sie sprintete über den feuchten Untergrund, über umgestürzte Bäume und Geröll hinweg, die ihr den Weg versperrten. Als sie endlich auf der Veranda stand, war sie völlig außer Puste. Das Haus hatte aufgehört zu wackeln, doch als sie die Küchentür aufriss, stockte ihr der Atem angesichts des Trümmerhaufens aus Tellern, Möbelstücken und Glasscherben, der den Fußboden bedeckte.
Sie hörte ein Wimmern zu ihrer Rechten und stürzte darauf zu. »Mira!«
Die Freundin kauerte vor der Wand der Frühstücksecke. Blut sickerte aus einer Schnittwunde an ihrer Stirn, und sie wirkte benommen. Claire bückte sich, um ihr auf die Füße zu helfen. Dröhnende Schritte ertönten hinter ihr. Sie drehte sich im selben Moment um, als Tariq in die Küche gerannt kam.
»
Hayaati!«
Schnell wie der Blitz war er neben Claire, nahm nun seinerseits Mira in den Arm und inspizierte vorsichtig ihre Wunden.
»Es geht mir gut, Tariq«, versicherte Mira ihm. »Mir fehlt wirklich nichts. Ich habe mir nur … den Kopf gestoßen.« Sie presste die Finger auf die Wunde und zuckte zusammen. »Was zur Hölle war das?«
»Zoraida hat ihn zurückbeordert.«
Beim Klang von Nasirs Stimme wandte Claire sich dem bogenförmigen Durchgang zu, wo der Dschinn-Prinz, der lediglich mit einer hellblauen Schlafanzughose bekleidet war, zusammen mit Kavin inmitten der Verwüstung stand. Beide waren leichenblass, ihre Haare verstrubbelt. Ihre Arme und Gesichter waren mit Schnittwunden und Abschürfungen übersät, die von umherfliegenden Trümmern herrühren mussten, die sie getroffen hatten. Dann streckte Nasir die Hand aus, und Claire schnappte nach Luft.
Der Feueropal funkelte im Licht der Küchenlampe. »Das hier lag auf der Matratze in seinem Zimmer.«
Tariq riss die Augen auf, dann fuhr er Claire an: »Du hast ihn abgenommen? Wie? Was hast du getan?«
»Ich …« Panik erfasste Claire,
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