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Lustakkorde - Ostfrieslandkrimi (German Edition)

Lustakkorde - Ostfrieslandkrimi (German Edition)

Titel: Lustakkorde - Ostfrieslandkrimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Bergsma
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können.
    Büttner spürte, wie ihm beim
Anblick der ehemals so lebens- und hoffnungsfrohen toten Frau Tränen in die
Augen stiegen. Schnell drehte er sich um und wandte sich an Dr. Wilkens, die
bereits dabei war, ihre Sachen zusammen zu packen, um sich dann auf den Weg
zurück ins gerichtsmedizinische Institut zu machen.
    „Können Sie in etwa sagen, wann
Frau Eckstein ertrunken ist?“
    Dr. Wilkens warf einen prüfenden
Blick auf die Leiche. „Ich denke, dass sie mit der letzten Flut hier angespült
wurde und auch noch nicht viel länger im Wasser gewesen ist. Womöglich ist sie
bei Ebbe hinausgelaufen und hat die Tücken des auflaufenden Wassers oder die
Länge ihres Rückwegs unterschätzt. Das passiert ja immer wieder.“
    „Das glaube ich kaum“, murmelte
Büttner. Er konnte sich nicht vorstellen, dass Katharina so unvorsichtig
gewesen war. „Irgendwelche Spuren sonstiger Gewalteinwirkung?“
    „Nein. Lediglich ein paar Abschürfungen,
aber die meisten von ihnen dürften post mortem entstanden sein. Zu diesem
Zeitpunkt deutet nichts auf ein Gewaltverbrechen hin. Aber Genaueres kann ich
Ihnen nach der Obduktion sagen. Können wir sie jetzt mitnehmen?“
    „Ja. Ja, sicher“, nickte Büttner
und fuhr sich fahrig übers Gesicht. Er blickte zum Campener Leuchtturm hinüber,
dessen leuchtendes Rot sich nicht weit von ihm erhaben in den strahlend blauen
Frühlingshimmel reckte. „Und warum hast du Katharina nicht den Weg gewiesen?“,
fragte er ihn in einem Anfall von Pathetik.
    „Chef“, trat Hasenkrug an ihn
heran und legte ihm eine Hand auf die Schulter, „was wird denn jetzt aus dem
Hund?“
    „Hund?“ Büttner sah sich um,
konnte aber weit und breit keinen Vierbeiner entdecken.
    „Ja, aus Heinrich, dem Hund von
Frau Eckstein.“
    Büttner bemerkte, wie Hasenkrug
bei der Nennung des Namens rot anlief, vermutlich, weil er sich an seinen etwas
peinlichen Auftritt in Sachen Zeugenbefragung erinnerte. Umso höher rechnete er
es seinem Assistenten an, dass er sich Sorgen um Heinrich machte.
    „Fragen Sie die Kollegen, ob Frau
Eckstein einen Haustürschlüssel bei sich hatte. Wenn ja, dann fahren Sie bitte
zu ihrer Wohnung und bringen den Hund ins Präsidium. Wenn nein, dann auch. Dann
müssten Sie nur vorher den Schlüsseldienst rufen.“
    „Wird gemacht, Chef.“
    „Und, Hasenkrug“, rief Büttner
seinem davoneilenden Assistenten nach, „verstärken Sie die
Fahndungsanstrengungen im Fall Jonathan Eckstein. Irgendwie muss er doch
erfahren, dass seine Mutter ...“ Die letzten Worte brachte er nicht heraus.
    „Wird gemacht, Chef“, wiederholte
Hasenkrug, dann war er hinter dem Deich verschwunden.
    Auch Büttner
besann sich nun darauf, dass im Präsidium noch eine Menge Arbeit auf ihn
wartete. Die Lust hierauf war ihm allerdings gründlich vergangen.
    Heinrich liebte das
Polizeipräsidium und alle, die in diesem verkehrten. Auch, wenn man Hunden
immer nachsagte, dass sie Menschen in Uniform nicht leiden konnten, so hatte
Heinrich davon ganz offensichtlich noch nichts gehört. Sobald Hasenkrug ihn von
der Leine gelassen hatte, sprang er freudig bellend herum und begrüßte jeden,
der ihm über den Weg lief, mit einem feuchten Hundeschmatzer. Auch David
Büttner erkannte er als alten Freund und sprang ihm als erstes auf den Schoß,
um ihm sofort darauf mit Hingabe das Gesicht abzulecken.
    „Hätten Sie ihn nicht angeleint
lassen können?“, knurrte Büttner, der für solch animalische Überfälle in der
Regel nichts übrig hatte. Andererseits war er froh, dass Heinrich sein Frauchen
nicht allzu sehr zu vermissen schien und sich nicht mit hängenden Ohren in
tiefe Depressionen stürzte.
    „Was passiert denn jetzt mit ihm,
Chef?“, fragte Hasenkrug.
    Büttner brauchte einen Moment,
bis er antworten konnte, da Heinrich sich auf seinem Schoß immer noch gebärdete
wie toll. Also klemmte er ganz einfach einen Arm um ihn, um ihn ruhig zu
stellen, was Heinrich aber offensichtlich für ein lustiges Spiel hielt, denn
nun schnappte er in kurzen Abständen nach Büttners Kinn, während sein Schwanz
nach wie vor aufgeregt hin und her wedelte.
    „Erstmal sollten wir ihm zur
Beruhigung eine Tasse heiße Milch mit Honig zubereiten“, meinte Büttner und
streckte seinen Kopf nach oben, um Heinrich die Angriffsfläche zu entziehen.
    „Meinen Sie, das mag er?“
    „War ein Witz.“
    „Ach so, verstehe.“ Hasenkrug
verzog den Mund. „Dann sollten wir ihn vielleicht ins Tierheim bringen.“
    „Ins

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