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Lustvolles Erwachen

Lustvolles Erwachen

Titel: Lustvolles Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer
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alle dachten.« Sie nahm die Flasche wieder an sich. »Das fände ich noch geschmackloser.«
    »Ich muss mit Diccan sprechen.«
    »Wir müssen mit ihnen allen reden.« Abrupt erhob Kate sich und ließ die Flasche in ihre Tasche gleiten. »Ich werde Lizzy raufschicken, damit sie dir beim Baden hilft und dir etwas zu essen bringt. Ich glaube, ich kümmere mich mal darum, die Männer in ein Zimmer zu locken und sie nicht mehr entwischen zu lassen, bis wir ein paar Antworten haben.«
    Kate war fast aus der Tür, als Grace plötzlich etwas einfiel. »Kate? In welchen Schwierigkeiten steckt Diccan?«
    Kate blieb stehen. »Diccan? Ach, nichts.«
    »Ich habe euch gehört. Wird ihm etwas vorgeworfen? Du hast etwas über seine Eltern gesagt, die ihn nicht unterstützen würden.«
    Die Hand auf dem Türknauf, seufzte Kate. »Er will nicht, dass du dir Sorgen machst, Grace.«
    »Das ist schon misslungen.«
    Einen Moment lang schien Kate intensiv nachzudenken und starrte auf die Tür. Dann drehte sie sich zu Grace um. »Es sollte eigentlich keine große Überraschung sein«, sagte sie schnell. »Vor allem, nachdem man schon versucht hat, seinem Ansehen zu schaden. Das hier ist nur ein weiterer Versuch.«
    Grace’ Verstand arbeitete sehr langsam, aber nach einer Weile drangen Kates Worte in ihr Bewusstsein vor. Sie spürte, wie das Blut aus ihrem Gesicht wich. »Oh, mein Gott«, flüsterte sie, »er wird beschuldigt, mich vergiftet zu haben. Wer? Wer könnte so etwas auch nur denken?«
    Sie hatte noch nie erlebt, dass Kate etwas unangenehm zu sein schien. »Es wurde eine Nachricht von ihm für euren Diener Benny gefunden. Und Benny ist verschwunden.«
    Grace wünschte sich, sie könnte noch einen großen Schluck von Kates Brandy nehmen. »Benny? Aber er war so pflichtbewusst.« Immer war er bemüht, ihr dieses fürchterlich schmeckende Tonikum einzuflößen.
    Kate zuckte mit den Schultern. »Das ist alles, was ich weiß.«
    »Weißt du nicht, wer Diccan beschuldigt? Denn diese Leute stecken sicherlich mit demjenigen unter einer Decke, der versucht hat, mich zu vergiften. War es Mr. Carver, der Mann vom Innenministerium? Ich glaube, ich würde es ihm zutrauen. Er kommt mir irgendwie besessen vor.«
    Sie erinnerte sich: Mr. Carver war der Grund für ihre Besorgnis. Er war hier und beobachtete Diccan. Und sie sah ihm an, dass er sich wünschte, Diccan würde zu Fall gebracht werden. »Er ist es«, sagte sie und stand mit einem Mal unter Spannung. »Mr. Carver. Er hat es offenbar aufgegeben, Beweise zu finden, die Diccan belasten, und hat selbst …«
    »Nein, Grace, er war es nicht.«
    Grace sah auf und bemerkte eine fremde, untypische Verzweiflung in Kates Augen.
    »Es war dein Onkel Dawes.«
    Ja , dachte Grace. Das Herz eines Menschen kann abrupt aufhören zu schlagen. Sie hätte schwören können, dass ihr Herz gerade ausgesetzt hatte. »Ich glaube, er hat Diccan beobachten lassen«, sagte sie unsinnigerweise. »Um mich zu beschützen.«
    »Er hat die Nachricht gefunden. Seine Leute haben Recherchen über eure Bediensteten angestellt, und anscheinend hat einer von ihnen einen Verdacht gegen euren Diener Benny gehegt. Sie haben die Nachricht in einem möblierten Zimmer gefunden, das er sich in Covent Garden genommen hatte. Der General hat es glückliche Fügung des Schicksals genannt. Ich nenne es ein bisschen zu günstig und passend.«
    »Willst du damit sagen, dass der General etwas mit meiner Vergiftung zu tun hat? Du kannst nicht ernsthaft der Meinung sein, dass mein Onkel mir absichtlich wehtun würde. Wenn er es getan hätte, würde das bedeuten, dass er auf einer Stufe mit den Löwen steht. Mein Onkel, Kate, ein General in Cornwallis’ Armee.«
    Kate sagte nichts. Sie schüttelte nur den Kopf, und Grace fühlte sich unermesslich schlecht.
    »Lass uns hören, was die Männer herausgefunden haben«, sagte ihre Freundin schließlich. »Bis dahin ist es unsinnig, irgendwelche Verdächtigungen auszustoßen.«
    Grace kämpfte gegen das schmerzvolle Gefühl an, es nicht glauben zu können. »Das klingt so, als wären schon Verdächtigungen ausgestoßen worden.«
    Gegen Diccan. Sie musste erforschen, warum das so war.
    Kate konnte zaubern. Zumindest war Grace dieser Überzeugung. Innerhalb einer Stunde hatte sie es geschafft, die anwesenden Rakes in dem großen Salon zu versammeln. Es war ein altmodischer, in Weiß gehaltener Raum. Kunstvolle Stuckverzierungen schmückten die hohe Decke, die Kamine waren aus Alabaster gefertigt

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