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Luzie & Leander - 04 - Verblüffend stürmisch

Luzie & Leander - 04 - Verblüffend stürmisch

Titel: Luzie & Leander - 04 - Verblüffend stürmisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bettina Belitz
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hatten, hörten sie so schnell nicht wieder auf.
    »Er ist nicht mehr hier …«, grollte Nathan. »Und ich höre auch kein Echo seiner Frequenz. Adrian hatte recht. War es nicht schon Schande genug, dass er seinen Dienst verweigert hat? Und nun befleckt er unsere Ehre, indem er seine Frequenz wechselt! Das wird die Zentrale niemals tolerieren und ich toleriere es auch nicht.«
    Oha, darum ging es also. Aber was war denn nur so schlimm daran? Leander hatte es immerhin getan, um Mama beschützen zu können.
    »Erinnere dich, Nathan, es gab schon Ausnahmeregelungen …«
    »Clarissa, ich bitte dich! Wie viele Ausnahmeregelungen soll die Zentrale denn noch akzeptieren? Unser Sohn ist eine einzige Ausnahmeregelung und eine Schande für die ganze Familie!«
    Oh ja, darin musste ich Nathan zähneknirschend recht geben. Leander war auch für mich eine einzige Ausnahmeregelung. Doch damit war ja nun endgültig Schluss.
    »Es wird eine immense Herausforderung werden, ihn zu orten«, sprach Nathan etwas beherrschter weiter. »Aber ich habe eine Idee, wo er stecken könnte, und sobald wir in der Nähe sind, werden wir ihn festnehmen.« Ein rasanter, herrischer Trommelwirbel erschütterte meinen Kopf. »Sonntagnachmittag sollte ein günstiger Termin sein.«
    »Was, wenn er den Dreisprung anwendet? Und die Frequenz noch einmal ändert?«, gab Clarissa zu bedenken.
    »Wo denkst du hin!«, höhnte Nathan dumpf. »Über diese Kenntnisse verfügt nur die oberste Loge. Absolutes Geheimwissen! Diesen Ausbildungsstand wird Leander niemals erreichen, dazu ist er zu dumm, zu faul, zu schwach. Und selbst wenn er es wüsste: Er ist viel zu sehr Sky Patrol, um den Dreisprung zu vollziehen. Bedenke, dass er damit seine Fähigkeiten verliert und zwischen den Welten hängen bleibt.«
    »Und für uns nicht mehr zu orten ist, Nathan … sogar dann, wenn er direkt vor uns steht!«, ergänzte Clarissa spitz.
    »Er weiß nichts davon und würde es außerdem niemals tun. Verschwenden wir keine Zeit mit unnötigen Überlegungen. Ich sehe in Guadeloupe die einzige realistische Chance, unsere Weste reinzuwaschen. Mindestens Guadeloupe«, verkündete Nathan.
    Ich atmete tief in den Bauch hinein, um ihre Stimmen ohne Jammern und Seufzen ertragen zu können, denn sie durften mich nicht bemerken. Es war ohnehin fast unmöglich, mich auf den Sinn ihres Gesprächs zu konzentrieren. Es rauschte über mich hinweg wie ein Sommergewitter. Ich kapierte so gut wie gar nichts. Doch das Wörtchen Guadeloupe brachte mein Gehirn wieder zum Arbeiten … Guadeloupe – darüber hatte Leander kürzlich erst gesprochen. Guadeloupe musste die Insel gewesen sein, die ich eben noch vor mir gesehen hatte!
    »Und der Kongo?«, klirrte Clarissa. Ja, richtig, den Kongo gab es auch noch. Dorthin hatte Onkel Gunnar verschickt werden sollen. Doch er hatte sich geweigert. Vielleicht konnte Leander sich ja auch weigern.
    »Nein«, entschied Nathan. »Wir können es uns nicht leisten, dass sich noch ein Familienmitglied in letzter Sekunde davonstiehlt. Guadeloupe ist sicherer. Dort wird er überwacht, erhält Strafen, Nachschulungen und kann eventuell repariert werden.«
    Ich unterdrückte mühsam ein Prusten. Nein, Nathan, schmink dir das ab. Leander kann niemals repariert werden.
    »Außerdem gehen wir in Guadeloupe auf Nummer sicher.« In Nathans Stimme hatte sich ein bedrohliches Wummern geschlichen. »Dort wird er täglich beweisen, ob er überleben kann oder nicht. Wenn er nicht auf die andere Seite gerissen wird, macht sich die Zentrale vielleicht die Mühe, ihn zu reparieren. Vielleicht. Und wenn er es nicht schafft, nun, dann ist dieses Problem auch gelöst und es ist in ehrenhafter Weise geschehen. Das könnte uns rehabilitieren.«
    In ehrenhafter Weise? Mir schoss die Hitze ins Gesicht. War das wirklich Nathans Ernst? Er riskierte den Tod seines eigenen Kindes, um bei der Zentrale zu punkten und sich reinwaschen zu können? Leander sollte sterben, damit die Ehre der Cherubims wiederhergestellt wurde?
    Clarissa schwieg eine Weile. Sag doch was, bat ich sie in Gedanken. Leander ist dein Sohn! Das kannst du nicht zulassen.
    »Ja, es ist die einzige Möglichkeit.« Ihr Schrillen klang etwas weniger gellend als sonst. Doch das war alles. Keine Proteste, kein Bitten und Betteln.
    »Wir können froh sein, dass die Brigade uns informiert hat, Clarissa. Wenn sich nun auch noch die Brigade gegen uns verbünden würde, wäre meine Karriere endgültig vernichtet. Schlimm genug, dass sie

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