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Lycana

Lycana

Titel: Lycana Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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je!«
    »Nein, das will ich nicht.«
    Ivy machte sich mit Seymour und dem grauen Wolf der Druidin auf den Weg über den Grat, während Tara mit dem anderen Wolf zu ihrem Pferd abstieg und dann, so schnell wie sie konnte, nach Süden ritt, bis eine tiefe Kerbe in der Bergkette ihr den Weg zum Pass wies.
    Ivy verzichtete dieses Mal darauf, die Gestalt des Falken anzunehmen. Die Werwölfe hatten zu viel Vorsprung, als dass sie hoffen konnte, sie aus der Luft zu entdecken. Stattdessen verwandelte sie sich in einen Wolf mit silber schimmerndem Pelz und jagte vor den anderen den Berghang hinauf und auf der anderen Seite wieder hinunter. Sie war sich sicher, dass die Fährte sie über die Landenge zwischen dem Lough Mask und dem Lough Corrib führen würde, doch kurz hinter dem kleinen Dorf Maum liefen die Spuren zum Ufer hinunter. Ivy wollte es nicht glauben. Sie folgte ihnen bis zu einem halb vermoderten Steg, ging ein Stück zurück und vergewisserte sich, dass sie keinen Fehler gemacht hatte. Dann kehrte sie zu dem Steg zurück, wo Seymour auf sie wartete. Ciallmhar hatte sie zu seiner Herrin geschickt. Ivy nahm wieder ihre richtige Gestalt an, ließ sich auf die Holzplanken fallen und stützte den Kopf in die Hände.
    »Sie haben ein Boot genommen!«, stöhnte sie.
    Ja, sie sind schlau und wissen, dass man sie verfolgt, um zu erfahren, wohin sie den Stein bringen. Und Wasser ist der einzige Weg, wenn sie keine Spuren zurücklassen wollen.
    Ivy starrte auf den nächtlichen See hinaus. Obwohl sie keine Hoffnung hegte, dass die Werwölfe in ihrem Schiff noch in der Nähe waren, nahm sie noch einmal die Gestalt des Falken an und flog über die glatte Wasserfläche des Lough. Seymour wartete ungeduldig am Ufer. Er ließ sich keinen Augenblick aus ihren Gedanken drängen und mahnte sie bald schon, zurückzukehren.
    Du weißt, dass du sie auf diese Weise nicht finden kannst.
    Widerstrebend flog Ivy ans Ufer. »Sie können nicht ewig auf dem See bleiben. Irgendwo müssen sie an Land gehen und dann gibt es auch wieder eine Fährte«, sagte sie, als sie sich zurückgewandelt hatte. »Wir müssen sofort nach Aughnanure und dann in  Gruppen das Ufer absuchen. Wenn wir uns beeilen, ist sie noch frisch genug, dass wir sie aufspüren können.«
    Der Lough ist groß. Und der Corrib mündet in die Galway-Bucht.
    Dieser Gedanke war Ivy noch gar nicht gekommen. Sie ließ sich neben ihm auf den Steg sinken. »Du meinst, sie fahren auf das Meer hinaus?«
    Möglich wäre es. Aus ihrer Sicht klug, wenn sie ein Versteck suchen, das die Vampire vielleicht jahrhundertelang nicht entdecken. Eine Grotte an der einsamen Küste oder eine der kleinen Inseln?
    Ivy sagte nichts. Sie saß nur stumm da, den Blick auf das Wasser gerichtet, bis sie den Hufschlag der Schimmelstute hörte.
    »Sie sind also über den Lough gefahren«, sagte die Druidin. »Ich habe es befürchtet, seit ihre Spur nach Osten bog.«
    »Uns bleibt nichts anderes übrig, als nach Aughnanure zu eilen, um die Suche mit verstärkten Kräften fortzusetzen. Und wenn wir jeden Schritt des Ufers absuchen!«
    Und wenn sie zum Meer sind?
    »Wenn sie zum Meer hätten wollen, warum sind sie dann nicht gleich nach Westen zur Küste gegangen?«, widersprach Ivy.
    Um uns in die Irre zu führen?
    »Mag sein.«
    Ivy schritt auf die Druidin zu und folgte dann der Stute am westlichen Ufer des Lough entlang, bis die Boote der Fischer von Oughterard in Sicht kamen, die ruhig auf dem spiegelglatten See lagen.
     
    Nein, sie war noch nicht zurückgekommen. Franz Leopold hatte bis zur letzten Minute gehofft, Ivy würde auftauchen, auch wenn ihm eigentlich klar war, dass sie den Weg bis zu den Berggipfeln, die sie Twelve Bens nannten, und zurück nicht in dieser Nacht schaffen konnte. Vor allem, da er nicht wusste, was der Zweck ihrer Reise war und wie viel Zeit er in Anspruch nehmen würde. Dennoch fühlte er eine seltsame Leere, als er nun neben ihrem  verlassenen Sarg stand, der den Tag über nicht benutzt worden war.
    »Ich kann es kaum erwarten, dass sie zurückkommt und uns alles genau berichtet«, sagte Alisa, die an seine Seite getreten war. Er brummte nur und machte sich auf den Weg in den Saal einen Stock tiefer. Dort wartete auf die Erben nicht nur ihre Blutration, sondern auch die Nachricht, dass ihre Lektionen in dieser Nacht fortgeführt werden würden.
    »Wir haben durch unsere Reise viel Zeit verloren, auch wenn ihr dabei sicher etwas gelernt habt, nun aber wird es Zeit, dass wir mit

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