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LYING GAME - Weg bist du noch lange nicht

LYING GAME - Weg bist du noch lange nicht

Titel: LYING GAME - Weg bist du noch lange nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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geschafft hast, Sutton«, sagte Nisha mit falschem Lächeln.
    Emma zuckte ein bisschen zurück, denn Nishas Anblick machte sie nervös. Irgendetwas an dem Mädchen war einfach zu glänzend. Das fing mit ihrem pedantisch gestylten Äußeren an: Ihre cremefarbene Seidenbluse war faltenfrei in ihre dunkle Anzughose gesteckt, und die goldenen Reifen an ihrem Handgelenk sahen aus, als habe sie sie mit Spucke poliert. Ihr Haar hing glatt und schimmernd über ihren Rücken, und ihr Make-up sah aus, als habe sie eine Kosmetikerin engagiert.
    »Freut mich, dass es dir gefällt«, fuhr Nisha fort. »Es war ziemlich viel Arbeit, das ganze Essen vorzubereiten. Vor allem, weil ich es alleine machen musste.«
    Lügnerin! , hätte ich am liebsten geschrien. In der Küche hatte ich ein paar leere Plastiktüten aus dem Feinkostgeschäft gesehen. Zweifellos hatte Nisha alle Gerichte fertig gekauft und sie dann nur kunstvoll auf den Platten arrangiert.
    »Aber sag mal«, sagte Nisha mit vor Honig tropfender Stimme, »wie fühlt es sich für Sutton Mercer an, ohne Freund dazustehen? Das ist doch sicher seit dem Kindergarten nicht mehr vorgekommen.«
    Emma richtete sich auf. »Mir geht es ehrlich gesagt sehr gut damit«, sagte sie, griff nach einem Cracker und schob ihn sich in den Mund. »Ich genieße meine Freiheit.«
    Nishas Mund kräuselte sich zu einem boshaften Lächeln. »Ich habe gehört, du hast dich geweigert, mit ihm zu schlafen«, sagte sie so laut, dass zwei Zehntklässlerinnen von ihren Tellern aufschauten.
    Emmas Hand erstarrte über der Schüssel mit den Crackern. »Wo hast du das gehört?«
    Nisha unterdrückte ein Kichern. Die Antwort war offensichtlich. Außer Emmas Freundinnen wusste nur Garrett, was in Suttons Schlafzimmer passiert war.
    Pfui . Plötzlich war ich froh darüber, dass Emma ihn in die Wüste geschickt hatte.
    »Ich wusste ja gar nicht, dass du so prüde bist!«, trällerte Nisha und entblößte ihre strahlend weißen Zähne. Ohne Emmas Antwort abzuwarten, drehte sie sich um und stolzierte ins Wohnzimmer.
    Emma stocherte in ihrem Essen herum und hasste Nisha mit jeder Sekunde mehr. Hatte Sutton sie auch so gehasst? Aber es war mehr als das. Nisha war ihr irgendwie unheimlich. Die seltsamen Blicke, die sie Emma zuwarf, die geflüsterten Bemerkungen. Es war, als spiele sie mit ihr. Als wisse sie etwas – etwas sehr Bedeutendes.
    Emma blickte aus dem Esszimmer und sah zu ihrer Rechten eine große, ultramoderne Küche. Auf der anderen Seite des Foyers führte ein langer Flur ins Dunkel. Dort war sicher Nishas Zimmer. Sollte sie es wagen?
    »Sei vorsichtig«, warnte ich sie, obwohl Emma mich nicht hören konnte. Nisha würde bestimmt nicht begeistert sein, wenn sie Emma beim Schnüffeln erwischte.
    Emma starrte auf den Hühnerschlegel, den sie auf ihren Teller gelegt hatte. Plötzlich wurde ihr bei dem Anblick übel. Sie stellte ihren Teller ab, murmelte etwas von Toilette vor sich hin und schlich sich in den Flur.
    Winzige Nachtlichter leuchteten dicht über dem Boden. Es roch nach Febreze und indischen Gewürzen. Emma drückte die erste Tür mit den Fingerspitzen auf und starrte in einen Wandschrank voller Handtücher und Bettwäsche. Sie versuchte es bei der nächsten Tür. Es war ein Gästebad. Der Duschvorhang hatte ein Paisleymuster, und der Spiegel war mit Mosaikfliesen verziert. Die dritte Tür stand offen und führte in ein großes Schlafzimmer. Das riesige Bett war nicht gemacht und überall lagen Männerhemden, schwarze Socken und glänzende, schwarze Schuhe herum. Die Putzfrau muss Urlaub haben , dachte Emma und registrierte überrascht, wie schnell sie sich daran gewöhnt hatte, in einem immer tadellos aufgeräumten Haus zu leben. Dann fiel ihr ein, dass Mrs Banerjee erst im Sommer gestorben war, und sie wendete sich schuldbewusst der letzten Tür auf der rechten Seite zu. Eine Schreibtischlampe erleuchtete einen ordentlichen Arbeitstisch, auf dem ein geschlossener Compaq-Laptop und ein iPod in der Ladestation standen. Abgesehen davon war die Tischplatte so leer und steril wie in einem Hotelzimmer. Nisha hatte das Bettzeug faltenfrei glatt gestrichen, acht Zierkissen kunstvoll darauf arrangiert und ihre Stofftiere in Reih und Glied auf einem Regal über dem Kopfteil angeordnet. Emma sah einen Tennisschläger mit Augen aus Plüsch. Die Bücher waren alphabetisch sortiert – es sah aus, als habe Nisha eine Vorliebe für viktorianische Romane. Sogar die Latten der Jalousie standen perfekt parallel

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