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Lynne Graham

Lynne Graham

Titel: Lynne Graham Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verräterisches Verlangen
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Affären gehabt“, erklärte Ella nur unwillig. „Ich glaube, er hat etwas mit jeder seiner Sekretärinnen gehabt, zudem auch mit einigen von den sogenannten Freundinnen meiner Mutter. Genau wie du scheint er auf das andere Geschlecht unwiderstehlich zu wirken. Und er nutzt es bis zum Letzten aus.“
    Blitzende Augen musterten sie mit kalter Feindseligkeit. „In meinem ganzen Leben habe ich keine Frau geschlagen, und ich werde es auch nie tun.“
    „Das wollte ich damit auch nicht andeuten“, stellte sie klar. „Du machst mir Angst, weil du so kaltblütig bist, so unnachgiebig und absolut entschlossen zu gewinnen. Entweder es läuft so, wie du es dir vorstellst, oder gar nichts läuft. Und deinen Vorstellungen zu entsprechen ist eine konstante Herausforderung.“
    „Ich möchte nicht, dass du so fühlst, aber ich kann nicht ändern, wer ich bin.“ Ein rauer Unterton schwang in seiner Stimme mit. „Dass du mich mit Theo Sardelos vergleichst, lässt viele Rückschlüsse zu. Du siehst uns als ähnliche Persönlichkeiten – ein Vergleich, den ich schärfstens zurückweise. Ich bin schockiert über das, was ich soeben von dir erfahren habe. Wie so hast du mir nie etwas davon erzählt, nicht einmal andeutungsweise, was in deinem Zuhause vor sich geht?“
    „Weil das eine Privatangelegenheit ist. Meine Mutter hat mir und meinen Geschwistern das Ver sprechen abgenommen, nie etwas davon nach außen dringen zu lassen. Wir Kinder wurden dazu erzogen, uns dafür zu schämen und es zu verschweigen. Bei uns wurde nie über die häusliche Gewalt geredet. Jeder tat, als würde es nicht passieren.“
    „Selbst deine Brüder?“, hakte Aristandros mit wachsender Fassungslosigkeit nach. „Susie hat Timon gegenüber auch nie ein Wort darüber verloren.“
    „Susie ignorierte es einfach, und die Jungs waren zu jung, als ich mit dem Studium begann und von zu Hause auszog. Ich kann nicht sagen, wie es jetzt aussieht. Ich hoffe, dass er aufgehört hat, aber ich habe den Ver dacht, dass das nur ein frommer Wunsch ist“, murmelte sie. „Hör zu, können wir das Thema nicht fallen lassen?“
    Aber er kam ihrer Bitte nicht nach, sondern musterte sie durchdringend. „Du hast befürchtet, ich könnte wie dein Stiefvater sein, nicht wahr? Das war einer der Gründe, warum du mich nicht heiraten wolltest.“
    „Ich will nicht mehr darüber reden“, sagte sie leise, drehte sich um und verließ den Salon.
    Sie zitterte innerlich und verfluchte sich für ihr loses Mundwerk. Sie konnte Aristandros unmöglich die Wahrheit wissen lassen. Nein, sie hatte keine Angst vor ehelicher Gewalt gehabt, sondern vor der Pein, der Unsicherheit und dem ständigen Misstrauen, mit einem untreuen Partner leben zu müssen. Sie hatte ihn zu sehr geliebt, um sich dem stellen zu können.
    Ella beaufsichtigte das Packen ihres Koffers, als Aristandros in die große Schlafkabine kam. Mit einer schlichten Geste der Hand entließ er das Mädchen, während er sich mit der anderen die Krawatte löste. „Du hast zu viele Dinge vor mir geheim gehalten, moli mou “, setzte er harsch an. „Das gefällt mir nicht. Und das wird sich ändern müssen!“
    Ella hob eine Augenbraue. „Einfach so, ja?“
    „Richtig, einfach so. Du wirst mich nicht länger ausschließen.“
    „Ari … Drohungen und Warnungen schaffen nicht unbedingt die Atmosphäre für Ver trauen und das bereitwillige Offenlegen von Geheimnissen.“ Das Rot auf ihren Wangen ließ ihre Augen noch blauer wirken.
    Er schüttelte sich das Jackett von den Schultern. „Wann genau wolltest du mir mitteilen, dass du schon seit Jahren keinen Kontakt mehr zu deiner Familie hast?“
    Ella verkrampfte sich. „Das habe ich doch schon getan. Als ich dir erzählte, dass mir niemand über Susies und Timons Unfall Bescheid gegeben hat. An jenem Abend, nachdem ich deinen Antrag abgelehnt hatte, gab es einen fürchterlichen Streit zu Hause. Seither habe ich meine Familie nicht mehr gesehen.“
    Er runzelte die Stirn. „So lange besteht die Kluft schon?“
    „Ja. Theos Meinung nach wäre es meine Pflicht gewesen, dich zu heiraten – zum Wohleunserer Familie. Er kochte vor Wut. Meine Brüder hielten mich auch für verrückt, dass ich Nein gesagt habe. Weil du so unerhört reich bist und weil die geschäftliche Verbindung mit dir so lohnenswert ist. Und ich habe schließlich weder das eine noch das andere zu bieten“, fügte sie bitter hinzu. „Wäre es vor einem Jahrhundert passiert, dann hätten sie mich in ein

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