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Lyonesse 3 - Madouc

Titel: Lyonesse 3 - Madouc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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sollte.
    Einige Tage später kamen die Kuriere zurück. Von der Feste Mael und dem Agenten in Twissamy kamen schlichte Bestätigungen, daß man König Casmirs Befehle erhalten habe und sie unverzüglich befolgen werde. Von König Milo kam eine Depesche von größerer Wichtigkeit. König Milo dankte König Casmir für seine freundlichen Wünsche und seine brüderliche Rückenstärkung. Als nächstes tat er seine Rückkehr zu bester Gesundheit kund und schilderte im folgenden, wie es zu dem Umschwung gekommen war. Eines Tages, so führte König Milo aus, sei unmittelbar vor dem Mittagsmahl ein jäher, verzweifelter Spasmus über ihn gekommen. Anstelle seiner gewohnten Diät, bestehend aus einem Wachtelei und einer Achtelpinte Buttermilch, habe er eine gebratene Rinderkeule mit Meerrettich und Pudding aus Mehl und Talg, ein Jungferkel frisch vom Spieß an Bratäpfeln mit Zimt und Zucker, einen Kumpf Taubenragout sowie drei Gallonen guten roten Weines verlangt. Zum Abendessen habe er dann einen eher maßvollen Imbiß, bestehend aus vier gebratenen Hühnern, einer Schweinefleisch-Zwiebel-Pastete, einem Lachs und einer Anzahl von Würsten sowie genügend Wein zum Verdauen der genannten Speisen zu sich genommen. Nach einer Nacht tiefen, gesunden Schlafes habe er sodann zum Frühstück eine gebratene Flunder, drei Dutzend Austern, einen Rosinenkuchen, eine Terrine Saubohnen mit Schinken sowie einen oder zwei Seidel eines besonders erlesenen Weißweines verzehrt. Diese Rückkehr zu einer gesunden, bekömmlichen Diät habe, erklärte König Milo, ihn wieder zu Kräften gebracht; jetzt fühle er sich wieder so gut wie neu, wenn nicht besser. Daher, schrieb König Milo, nähmen er und der jüngst durch den schmerzlichen Verlust seiner angetrauten Gemahlin schwer geschlagene Prinz Brezante gern und mit Dank König Casmirs Einladung an. Weder er, König Milo, noch Prinz Brezante seien abgeneigt, das Thema zu erörtern, auf das König Casmir angespielt habe. Er pflichte König Casmirs Anregung, ein neues, freundlicheres Kapitel in den Beziehungen zwischen den beiden Reichen aufzuschlagen, voll und ganz bei.
    Madouc erfuhr von dem geplanten Besuch aus verschiedenen Quellen, aber es blieb Devonet vorbehalten, ihr den Anlaß der Visite im Detail zu erläutern. »Ihr werdet Prinz Brezante sehr aufmerksam finden«, sagte Devonet munter. »Er wird Euch vielleicht irgendwohin alleine mitnehmen wollen, womöglich in seine Gemächer, auf ein Spielchen ›Haschmich‹ oder ›Pippidiplum‹; in diesem Fall müßt Ihr auf der Hut sein. Brezante hat eine besondere Vorliebe für junge Mägdelein. Womöglich macht er Euch sogar einen Heiratsantrag! Auf keinen Fall solltet Ihr seinen Schmeicheleien erliegen, da manche Männer bei leichten Eroberungen rasch das Interesse verlieren.«
    Madouc sagte steif: »Diesbezüglich brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Ich bin weder an Prinz Brezante noch an seinen Schmeicheleien interessiert.«
    Devonet ließ die Einwendung unbeachtet. »Denkt doch bloß! Ist es nicht aufregend? Eines Tages seid Ihr vielleicht Königin Madouc von Blaloc!«
    »Das glaube ich kaum.«
    Devonet sagte einsichtig: »Ich räume ein, Brezante ist nicht der Allerhübscheste; im Gegenteil, er ist pummelig und gedrungen und hat einen dicken Bauch und eine große Nase. Aber, na und? Er ist ein Königssohn, und Ihr seid nur zu beneiden, will ich meinen.«
    »Du redest blanken Unsinn. Ich habe nicht das leiseste Interesse an Prinz Brezante, und er auch nicht an mir.«
    »Seid da mal nicht so sicher! Ihr seid ganz wie seine frühere Gemahlin. Sie war eine junge Prinzessin aus Wales – ein Flöckchen von einem Weib, kindlich und unschuldig.«
    Chlodys mischte sich mit begierigem Eifer in die Unterhaltung ein. »Es heißt, sie habe unentwegt geweint, vor Heimweh und vor Kummer! Ich glaube, daß sie schließlich den Verstand verloren hat, das arme Ding. Prinz Brezante ließ sich davon überhaupt nicht beunruhigen und legte sich ihr Nacht für Nacht bei, bis sie schließlich im Wochenbett verschied.«
    »Das ist eine traurige Geschichte«, sagte Madouc.
    »Genau! Die kleine Prinzessin ist tot, und Prinz Brezante ist tief verzagt. Ihr müßt Euer Bestes tun, um ihn zu trösten.«
    »Er wird Euch bestimmt küssen wollen«, sagte Chlodys mit einem Kichern. »Dann müßt Ihr seinen Kuß artig erwidern; auf diese Weise gewinnt man einen Ehegemahl. Hab ich nicht recht, Devonet?«
    »Das ist einer der Wege, gewiß.«
    Madouc sagte verächtlich:

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