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M A S H 02 - in der Heimat

M A S H 02 - in der Heimat

Titel: M A S H 02 - in der Heimat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Hooker
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Mclntyre in das Spruce–Harbor–Netz zu locken. Anfangs wollte Trapper nichts davon wissen, aber dann kam er doch fallweise zu Besuch, und die Anspielungen mehrten sich, daß er zu haben sein könnte. Einmal am späten Abend schien ihn die Sehnsucht zu packen, und er sagte: »Treibt das Geld für den Einbau einer Abteilung für Herzgefäßchirurgie in eurem neuen Krankenhaus auf, findet mir eine fesche Biene, und ich will mir die Sache überlegen.«
    Die fesche Biene hatte Hawkeye an der Hand, nämlich Lucinda Flott. Die Kapitalsfrage war schon schwieriger zu lösen. Flüchtig zog er das Allcock–Wilcox–Wettsyndikat als Geldquelle in Betracht, verwarf es jedoch wieder. Die Herzchirurgie war für Wetten noch viel zu problematisch. Im März aß er einmal mit George Cogswell von der Hamilton–Stiftung zu Mittag. Diese Bostoner Stiftung stellte Geld für fortschrittliche medizinische Projekte im nördlichen, nicht industrialisierten New England zur Verfügung. George, der reisende Geldspender der Stiftung, hatte dem neuen Allgemeinen Krankenhaus von Spruce Harbor eine beachtliche Zuwendung verschafft. Seinen Vorgesetzten gegenüber begründete er sie damit, daß Spruce Harbor über einige ausgezeichnet ausgebildete junge Fachärzte verfüge und weitere nachkommen würden.
    George Cogswell und Hawkeye waren gute Freunde. George, der den Sommer als Professional in einem kleinen Klub in New Hampshire verbracht hatte, fuhr niemals ohne seine Golfschläger. Zumeist schlug er Hawkeye, aber der war darüber nicht böse, weil er George nach jedem Spiel weitere Subventionen für das neue Krankenhaus herauslockte.
    Bei diesem gemeinsamen Essen im März sagte Hawkeye: »George, wenn du noch zweihundert Blaue springen läßt, können wir einen der besten jungen Herzchirurgen des ganzen Staates für Spruce Harbor gewinnen. Wie steht’s?«
    »Red keinen Unsinn«, sagte George. »Du würdest niemals genügend Fälle finden. Unter fünfzig im Jahr rentiert sich das nicht. Nein, Hawkeye, kommt gar nicht in Frage.«
    »Da bin ich zwar anderer Meinung, aber reden wir nicht mehr davon. Dich hole ich mir schon noch.«
    An jenem Abend nahm Hawkeye auf der Heimfahrt nach Crabapple Cove einen Autostopper mit, nämlich seinen Großonkel Lewis Pierce, einen siebzigjährigen Hummerfischer, der am Ende der Pierce Road am Ufer des Medomakflusses im ›Stabilen Rostcadillac‹ wohnte. Nach allgemeiner Kenntnis war Mr. Pierce der einzige Bürger des Staates Maine, der im Jahre 1959 in einem Cadillac Baujahr 1940 wohnte. 1956 hatte Mr. Pierce seinen Führerschein wegen Trunkenheit am Steuer verloren, fuhr aber bis 1958 weiter. Dann brannte seine Hütte ab, und gleichzeitig hauchte der Cadillac das Leben aus. Lewis Pierce schob ihn an den Strand zu seinem Anlegeplatz und zog ein. Er teilte sich den Cadillac mit etlichen Möwen. Mr. Pierce und die Möwen vertrugen sich ausgezeichnet.
    Zum Unterschied von den meisten siebzigjährigen Hummerfischern führte Lewis Pierce ein Doppelleben. Als siegreicher Golfer war er Ehrenmitglied des Wawenock Harbor Golf Clubs, wo er als Lew der Jude bekannt war. Über diesen Namen waren mehrere Theorien im Umlauf. In seiner frühen Jugend hatte Hawkeye folgende Theorie entwickelt: Die Klubmitglieder hatten keine Juden, die sie ausschließen konnten, nährten jedoch einen leisen, ungeahnten und schuldbewußten Antisemitismus. Um ihr Gewissen zu beruhigen, hatten sie seinen Onkel Lewis zum Klubjuden ernannt. Später gelangte Hawkeye allerdings zu dem Schluß, daß die Mitglieder bloß eine Schwäche für klangvolle Namen hatten. Jedenfalls war Lewis Pierce in ganz Maine bei der Golfelite als Lew der Jude bekannt, und seine Golffreunde nannten ihn einfach ›Jud‹.
    »Heia, Jud«, sagte Hawkeye, als sein Großonkel sich neben ihn setzte. »Wie geht’s?«
    »Super. Wenn das Wetter so bleibt, werden wir bald draußen sein.«
    »Übrigens habe ich dir voriges Jahr jeweils bei neun Holes drei Schläge vorgegeben und dabei Geld verloren. Du hältst mich für reich, weil ich ein Doktor bin, aber kein normaler Mensch würde dir drei Schläge Vorgabe einräumen. Heuer bekommst du bestenfalls zwei von mir.«
    »Ich mache dir einen Vorschlag«, sagte Lew der Jude. »Mir steht das Gewäsch bis zum Hals, daß ich nicht wie ein richtiger Golfer gekleidet bin. Du verschaffst mir elegante Golfklamotten und ich bin mit zwei Vorgaben einverstanden.«
    Hawkeye versprach, sich die Bitte seines Onkels durch den Kopf gehen zu lassen. Am

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