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M A S H 02 - in der Heimat

M A S H 02 - in der Heimat

Titel: M A S H 02 - in der Heimat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Hooker
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wohnen.«
    »Einfach so?«
    »Einfach so, Dr. Pierce«, sagte Lucinda, gab ihm einen Kuß und ging, ohne sich ein einziges Mal umzusehen.
    Da Hawkeye Pierce viel gearbeitet hatte und eine neue Sekretärin nicht so rasch zu finden war, beurlaubte er sich. Er hinterließ die Nachricht, daß Trapper John ihn bei allen nötigen Thoraxoperationen vertreten würde und daß er die Absicht habe, einen Monat zu Hause, auf dem Golfplatz und in seinem Boot zu verbringen.
    Nach zwei Wochen Urlaub erreichte Hawkeye die Nachricht, daß Trapper sich einen Bart wachsen ließe und häufig barfuß und nur mit einer winzigen Schwimmhose bekleidet im Krankenhaus erschiene. Weiter hieß es, daß Trappers Freundin, Lucinda Flott, überhaupt nur mehr im Bikini zu sehen sei.
    Eines Morgens rief die Oberschwester des Operationssaales Dr. Pierce daheim an. »Sie werden mit Ihrem Boy ein ernstes Wort sprechen müssen. Ich dulde es nicht, daß er meinen OP in der Badehose betritt, und genausowenig erlaube ich, daß er sein Flittchen als Operationsschwester abrichtet.«
    »Sue, Herzchen«, gurrte Hawkeye, »Sie verkennen den Stand der Dinge. Es ist nicht mehr Ihr OP. Duke, Trapper, Speerschleuder und Hawkeye haben Sie ausgekauft. Jetzt ist es unser OP, und wir geben den Ton an. Wie Trapper sich kleidet, ist einerlei, Hauptsache, er arbeitet gut. Und wenn er Lucinda als Operationsschwester einschulen will, so geht Sie das einen feuchten Staub an.«
    »Ich kündige«, sagte Sue.
    »Kommt gar nicht in Frage. Kaufen Sie sich lieber auch einen Bikini. Wenn er Ihnen steht, lasse ich mit mir reden.«
    »Sie widern mich an. Außerdem stinkt er wie ein Schellfisch. Dieser schwachsinnige Stelzfuß zeigt ihm, wie man Fische portioniert. Die Schuppen könnte er sich doch wenigstens abwaschen, ehe er das Spital betritt.«
    »Da ist was dran, Sue. Bestellen Sie Trapper, er soll duschen, bevor er operiert, oder ich zünde ihm sein Zelt an.«
    Sue Taylor war nicht zu erweichen. Sie war ein impulsives, starrköpfiges, tüchtiges, menschenfreundliches Wesen Mitte Vierzig und ein etwas im Schatten stehendes Produkt aus Tedium Cove, das vor jeder Veränderung bockte. »Wissen Sie, was Dr. Mclntyre und diese Blondine tun, wenn sie nicht arbeiten oder Fische ausnehmen oder in den Moosbeerstauden auf der Diebesinsel füttern?« bohrte sie weiter.
    »Nein. Was denn?«
    Fische verhökern. Der Stelzfuß hat einen Lastwagen gekauft. Damit klappern sie sämtliche Ferienorte ab. Der Stelzfuß sagt, sie ziehen die Schaulustigen an, und wer sie sehen will, muß Fische kaufen. Er überlegt, ob Sie sich nicht besser einen neuen Herzchirurgen besorgen und ihm Trapper hauptberuflich als Fischhändler überlassen sollen.«
    »Wie war das mit den Moosbeerstauden?«
    »Das werden Sie schon noch erfahren. Ich klatsche nicht«, sagte Sue.
    »Natürlich nicht. Ärgern Sie sich nicht, Süße. Mit der Zeit wird alles werden.« Er kannte den Moosbeerenbruch auf der Diebesinsel und konnte sich lebhaft vorstellen, was sich dort abspielte, und grinste.
    Im Juni liegt dauernd dichter Nebel über der Küste von Maine. Das ist genauso unvermeidlich, wie es die geschmacklosen Eierteigklümpchen in hundert fettigen Löffeln sind, die an der ganzen US–Fluglinie 1 als gebackene Muscheln angeboten werden. Es gibt Nebel, Nebel und nochmals Nebel. Oft ist die Flugroute zwischen Hungry Island und Long Island eine einzige Waschküche, selbst wenn dreihundert Meter weiter östlich oder westlich die Sonne scheint. Am 10. Juni um sechs Uhr früh kam der verkehrte Napolitano, italienischer Kamikazepilot sowie Eigentümer und einziger Pilot des »Spruce Harbor und interinsularen Flugdienstes« bei seinem Hangar an. Mr. Napolitano geriet fallweise in die verkehrte Richtung; aber im allgemeinen fand er seinen kleinen, bescheidenen Hangar doch, der weitab vom Betrieb des Internationalen Airports von Spruce Harbor lag. Zum Internationalen Airport war dieser Flughafen zwei Wochen nach jenem denkwürdigen Tag erklärt worden, als eine LC–3–Maschine der Island Airways auf einem Flug von Kopenhagen über Reykjavik nach New York hier aufgesetzt und eine Mutter ausgeladen hatte, die von einem verfrühten Wikinger überrascht worden war.
    Kurz nach seiner Entlassung von der Luftwaffe, die die Besonderheiten des verkehrten Napolitano erkannt und ihn als Fluglehrer eingesetzt hatte, gründete Mr. Napolitano im Jahre 1953 den Spruce Harbor und interinsularen Flugdienst. Die lieblichsten Bilder einer ruhmreichen

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