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Macabros 022: Phantom aus dem Unsichtbaren

Macabros 022: Phantom aus dem Unsichtbaren

Titel: Macabros 022: Phantom aus dem Unsichtbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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gibt…«
    »Woher willst du das wissen?« wurden seine
Gedankengänge sofort unterbrochen. »Du tust gerade so, als
ob du da, wo ich mich befinde, auch schon einen Blick hineingeworfen
hättest.«
    »Bildlich habe ich bis zur Stunde noch nie etwas
wahrgenommen, und wenn das möglich wäre, hätte ich
bestimmt schon mal einen Zipfel von dir zu sehen bekommen. Ich habe
bisher nur einen akustischen Eindruck von dir gewonnen. Aber Klingeln
ist ja auch etwas Akustisches. Laß dir mal einfallen, wie du
das nächste Mal deine Annäherung ankündigst, ohne dich
abrupt in meine Gedankengänge zu mischen.«
    »Ich könnte zärtlich auf Holz pochen.«
    »Das wäre eine Möglichkeit.«
    Björn zuckte im gleichen Augenblick zusammen, noch ehe seine
Worte verklungen waren. Klar und deutlich fühlte er etwas auf
seiner Stirn, als ob unsichtbare Finger ihn berührten. Jemand
klopfte an seine Stirn.
    »Du hast von Holz gesprochen!«
    »Entschuldigung! Hier ist’s ein bißchen eng. Man
kommt leicht aus der Richtung. Außerdem habe ich im Moment
keine bessere Stelle gefunden. Man könnte es natürlich auch
anders versuchen. Vielleicht so.«
    Den Worten, die er geistig empfing, schloß sich ein
langdauernder Hupton an.
    Das Geräusch kam von außerhalb. Er nahm es über
sein Gehör wahr.
    Seine eigene Hupe!
    »Al Nafuur, bist du von Sinnen?« entfuhr es Hellmark
respektlos. So aufgekratzt hatte er seinen unsichtbaren Freund noch
nie erlebt. Deutlich war zu sehen, daß die Hupe
heruntergedrückt war, ohne daß er sie beeinflußt
hätte oder etwas ändern könnte.
    »Du hetzt mir die Polizei auf den Hals. Wir sind hier in
Spanien. Das kann unangenehm werden. Die machen auch mit
Verkehrssündern kurzen Prozeß.«
    Auf Björns Stirn perlte der Schweiß.
    »Hinter der nächsten Kurve kann schon einer lauern. Die
sind mit ihren Motorrädern ruckzuck da und tauchen an den
unmöglichsten Stellen auf, wo kein Mensch sie
erwartet.«
    »Du hast eine Begründung dafür, sollte wirklich
einer auftauchen. In Spanien ist es Vorschrift, vor
unübersichtlichen Kurven zu hupen. Und da ist ja wieder
eine!«
    Björn zog den Lamborghini scharf nach innen, und lautes Hupen
klang auf.
    Dann endlich herrschte Stille.
    Der junge Deutsche atmete auf. »Das geht an die Nieren«,
knurrte er.
    »Dir kann man es nicht recht machen«, beschwerte Al
Nafuur sich. »Erst soll ich mich bemerkbar machen, und dann
paßt es dir so oder so nicht.«
    »Bleib bei der alten Methode! Das ist nervenschonender.«
Björn hörte noch jetzt den Hupton in seinen Ohren.
»Ich nehme an, du bist nicht gekommen, um nur Krawall zu
schlagen und mir zu zeigen, in welch hervorragender Stimmung du dich
befindest.« Björn dachte diese Worte. Er sprach sie nicht
laut aus. »Es gibt doch sicher einen plausiblen Grund für
deine Superstimmung.«
    »Ich wollte dir ein paar Tips geben.«
    »Dann nutz’ die Zeit! Ich bin ganz Ohr.«
    »Du wirst den Eingang zur Höhle finden. Das bereitet
keine Schwierigkeiten. Aber was dich auf der anderen Seite erwartet,
wird problematisch. Bisher kamen nur welche in die vergessene Stadt
und in den Tempel der Toten, die in die magischen Künste der
Untoten und Halbdämonen eingeweiht werden wollten, die ihre
Seele verkauften. Du kommst, um ein Manja-Auge zurückzuholen.
Man wird dich nicht mit offenen Armen empfangen. Du wirst
kämpfen müssen!«
    »Das habe ich erwartet. Ich bin darauf
eingerichtet.«
    Auf dem Rücksitz lag ein geigenkastenähnlicher
Behälter. Darin bewahrte Hellmark das Schwert des Toten Gottes
auf.
    Seit geraumer Zeit nahm er dieses Schwert immer mit, auch auf
Anraten des geheimnisvollen unsichtbaren Freundes, der mehr
wußte, als er zugab.
    »Auf der anderen Seite wird ein feuerspeiender Drache den
Eingang bewachen.«
    Davon hatte der sterbende Abraxas schon gesprochen.
    »Ich werde kämpfen wie Jung-Siegfried«, frotzelte
Björn. »Manchmal kommt es mir so vor, als wäre ich aus
einem Sagenbuch entsprungen und hätte schon mal
gelebt.«
    »Was in deiner Zeit als Sage bezeichnet wird, ist Teil einer
veränderten Geschichte vergangener Epochen. Das wird man eines
Tages erkennen. Und deine Erinnerungsfähigkeit an bestimmte
Talente ist in der Tat vorhanden.«
    Björn zuckte sichtlich zusammen. »Ich habe schon mal
gelebt?« stellte er die lautlose Frage in seinem
Bewußtsein.
    »Vielleicht…«, antwortete der Unsichtbare
ausweichend.
    Björn gab sich mit dieser Antwort nicht zufrieden. »Du
weißt etwas. Warum sagst du es mir nicht? Ich bin

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