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Macabros 039: Im Verlies der Hexendrachen

Macabros 039: Im Verlies der Hexendrachen

Titel: Macabros 039: Im Verlies der Hexendrachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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stoischer Ruhe und Gleichgültigkeit
über sich ergehen, als würde er es überhaupt nicht
registrieren.
    Zwei bleiche Männer küßten Tuurs Füße,
dann kam ein pelziges Wesen mit großen runden Augen und dunklen
nackten Stellen auf dem Fell, dann kam die schöne Unbekannte,
von deren Anblick Björn sich nicht losreißen konnte.
    Diese Personen und Wesen waren möglicherweise Abgesandte
anderer Völker, die hier in dieser Welt eine wichtige Funktion
einnahmen und zur Nacht der Hexendrachen eingeladen waren. Aber die
Frau dort drüben – war doch eine Menschenfrau? Wie kam sie
hierher?
    Wer nicht vertreten war, das waren die Gaafhs. Sie wußten
von der Nacht, die so bedeutungsvoll und rätselhaft war, und die
sich deshalb vor ihr versteckten.
    Und dann kamen die Gaafhs doch.
    Sie wurden von den Drachen herangeschleppt. Einer nach dem
anderen. Die Tzschizz kamen von der Seite in das Blickfeld, auf der
die düsteren Gefängnisse standen. Von dort brachten sie die
Gaafhs. Die wurden herangeschleppt wie Puppen und achtlos auf den
Boden der Arena geworfen, die sich inzwischen bis auf den letzten
Platz mit neugierigen Tzschizz gefüllt hatte.
    Die Gaafhs wurden aus den Verliesen geholt – ohne etwas von
dem Vorgang zu bemerken, denn sie schliefen, sie waren betäubt
von der Speise, die ihnen kurz zuvor verabreicht worden war.
    Auch er hatte gegessen, doch sein menschlicher Organismus wurde
mit den Fremdstoffen entweder besser fertig, oder es war seine
geistig-seelische Einstellung, die sein Unterbewußtsein
mobilisiert hatte und nun verhinderte, daß die
Schläfrigkeit ihn übermannte.
    Bevor er mit zwei schnellen Schritten zur offenen Zellentür
eilte, nahm er noch etwas wahr, das ihn vor ein weiteres Rätsel
stellte.
    Drachen, die mit Pfeil und Bogen bewaffnet waren und Schilde und
Schwerter bei sich trugen, kamen durch diverse Eingänge zu den
am Boden Liegenden gelaufen und drückten ihnen im Schlaf Schilde
und Schwerter in die Hand. Diese Waffen waren Gaafhs-Eigentum, waren
im Kampf mit ihnen erobert worden. Dann nahmen die Echsen in einer
langen Kette im großen Oval der Arena Aufstellung.
    Björn hörte klatschende Schritte und quietschende
Türen. Nun waren die Tzschizz in diesem Bezirk der Verliese und
räumten die Zellen. Von seiner Tür aus beobachtete der
Deutsche den Abtransport der Schläfer, die Fellschurze und rote
Perücken wie er trugen und einer wie der andere aussahen.
    Björn fühlte sich bei weitem noch nicht im Vollbesitz
seiner körperlichen Kräfte. Doch er mußte die Chance
des Augenblicks nutzen. Er wartete bis drei Zellen weiter vorn wieder
Gaafhs abgeholt worden waren, huschte dann hinter dem steinernen
Pfosten vor und verschwand in Oghs Zelle. Der Gaafh lag schlafend auf
seiner Matratze und trug Fellschurz und Perücke.
    Björn schüttelte den Krieger. »Ogh,
aufwachen«, wisperte er erregt, dabei aufmerksam nach
draußen lauschend.
    Der Gerufene rührte sich nicht.
    Schritte… Björn hielt den Atem an, richtete sich auf und
umklammerte sein Schwert. An der Tür warf er einen vorsichtigen
Blick hinaus in den trüb glimmenden Gang. Woher die Lichtquelle
kam, wußte auch er nicht. Er stellte fest, daß die
Tzschizz sich nun mehr beeilten als vorhin. Es war, als stünden
sie unter Zeitdruck.
    Der Korridor mit den dicht nebeneinanderliegenden Verliesen
mündete ganz vorn unter einem torbogenähnlichen
Durchlaß, wo sich ein grünliches Licht deutlich
stärker entwickelte und über den Himmel zog.
    Eine Gruppe Tzschizz lief mit schlafenden Gaafhs nach
draußen. Hellmark fiel auf, daß die Tzschizz nicht einen
einzigen Blick mehr in jene Zellen warfen, in denen sie schon
waren.
    Das brachte ihn auf einen verzweifelten Gedanken.
    Kaum waren die Feinde nach draußen durch den Torbogen
verschwunden, der in die Arena führte, da bückte er sich,
warf sich Ogh wie einen Kartoffelsack über die Schultern und
lief so schnell es ihm mit seiner Last möglich war durch den
schmalen, kahlen Korridor auf eine der vorderen Zellenkammern zu.
    Als er sich nähernde Geräusche vernahm, huschte er
schnell in eine der dunkeln leeren Zellen und verbarg sich dort. Er
sah drei Drachen nach hinten eilen. Sie betraten die Zelle, die vor
Oghs lag, die Oghs und die, in der er untergebracht gewesen war. Nur
einer kam mit einem schlafenden Gefangenen heraus. Die
Klauenhände der anderen waren leer. Aber diese Tzschizz machten
nun keinen Terror, unterhielten sich weder aufgeregt miteinander noch
schrien sie los. Sie nahmen

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