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Macabros 052: Aufstand der Knochenmonster

Macabros 052: Aufstand der Knochenmonster

Titel: Macabros 052: Aufstand der Knochenmonster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Schnittwunde oberhalb des großen
Brustmuskels davon.
    Rani wankte die steilen Stufen nach unten. Unbekannte
Düsternis nahm ihn auf. Er mußte höllisch aufpassen,
auf der steilen Treppe nicht auszurutschen und nicht zu taumeln. Das
hätte sein Ende bedeutet.
    Die freitragende Treppe erinnerte an eine gigantische Spirale, die
sich kerzengerade nach unten wand. Die vielen Windungen machten ihm
schwindelig.
    Bis hier oben an der Treppe war er mit Skelettus schon gewesen.
Aber die Treppe zu betreten, hatte der Fürst der Knochenburg
sich bisher geweigert.
    Nun wagte Mahay den Schritt, und er wußte nicht, ob er
besonders mutig oder verzweifelt war.
    Er brauchte ein Versteck, um sich auszuruhen und seine Wunden zu
versorgen. Die drei Wochen hier in der Burg hatten ihn wieder
kräftiger werden lassen. Das Seltsame war, daß die
Knochenmenschen essen und trinken konnten wie Menschen aus Fleisch
und Blut. Diese Nahrung war bekömmlich. Auch Mahay hatte die
ganze Zeit davon gelebt. Sie hatte ihm geschmeckt, ihn gesättigt
und gekräftigt.
    Es war gut, daß er diese Kräfte in der nahen
Vergangenheit wieder hatte schöpfen können. Unter anderen
Umständen wäre diese knallharte Auseinandersetzung mit
Skelettus’ Soldaten anders verlaufen.
    Immer tiefer wand sich die Spirale.
    Mahay spürte, wie ihn seine Kräfte verließen. Vor
seinen Augen begann alles zu kreisen. Er taumelte und geriet in
bedrohliche Nähe des steilen, unergründlichen Abgrunds.
    Nebel wallten. Sie waren milchig und bläulich.
    Er hatte das Gefühl, in eine Wolkenlandschaft
einzutauchen.
    Da erlitt er den ersten Schwächeanfall.
    Er stürzte.
    Seine Hände stießen vor in die unheilvolle, unbekannte
leere Tiefe unter ihm, das Nichts darüber…
    Waren es hundert oder zweihundert Stufen, die er schon gelaufen
war?
    In seinem Hirn hämmerten die Überlegungen.
    Schweißüberströmt und blutend blieb er liegen. Er
starrte nach oben.
    Es kam ihm so vor, als würden sich dort in der Höhe
über ihm Schatten versammeln. Vielleicht war es auch nur
Einbildung. Er konnte sich in dem Zustand, in dem er sich befand,
nicht mehr auf seine Sinne verlassen.
    Er atmete schwer. Seine Lungen rasselten. Vor seinen Augen
bildeten die wabernden Nebel und feurigen Kreise eine seltsame
Mischung aus Irrealität und Wirklichkeit.
    Er hatte noch mal Glück gehabt und hing verkrampft am
äußersten Rand einer Stufe, die sich kurvig herumzog.
    Die Windungen waren nach unten hin immer enger geworden.
    Mahay rutschte weiter zur Mitte hin… nur nicht zu weit…
auf der anderen Seite drohte der gleiche Abgrund!
    Wie tief ragte diese Spiraltreppe noch nach unten?
    Er blieb minutenlang liegen, schloß die Augen und versuchte,
zu Kräften zu kommen.
    Aber diese Hoffnung erfüllte sich nicht.
    Er wurde schwächer, konnte aber die Blutungen nicht
stillen.
    Er zerriß, mitten auf der Treppe hockend, sein Hemd und
knotete sich einen notdürftigen Verband um die Hüfte. Mit
Hilfe seines Gürtels, den er so stramm wie nur möglich um
seine Lenden spannte, klemmte er die Wunde ab.
    Er bekam kaum noch Luft.
    Und weiter ging es nach unten.
    Er meinte, daß die Schatten sich bewegten. Also folgten
Skelettus und seine Mannen ihm nach. Unter dem Licht des
Totenkopfmondes verloren die Gesetze, nach denen Skelettus sich sonst
richtete, ihre Gültigkeit. Selbst die Angst vor dem Unbekannten,
die Skelettus ursprünglich gehabt hatte, schien dabei
verlorenzugehen.
    Rani taumelte mehr, als er ging. Manchmal sah er die scharfen
Kanten der Treppen gar nicht mehr vor sich, und er hatte
unverschämtes Glück, daß er nicht ins Leere trat und
wie ein Stein in die unbekannte Tiefe fiel.
    Dann kam der zweite Schwächeanfall.
    Ein plötzlicher Schweißausbruch, Schwärze vor den
Augen.
    Mahay fiel nach vorn.
    Da gab es nichts, wo er sich hätte abstützen
können.
    Er trat ins Leere – und fiel…
     
    *
     
    Wie ein Ruck ging es durch seinen Körper.
    Im nächsten Moment schon fühlte er wieder festen Boden
unter sich.
    Die Treppe war zu Ende!
    Das Glück hatte ihn nicht verlassen.
    Nur eine Stufe tiefer begann der Boden jener fremden, unbekannten
Gewölbewelt, die der Knochenfürst ihm bisher aus
unerfindlichen Gründen vorenthalten hatte.
    Die Tatsache, daß der Boden so nahe war und er sich schon
seelisch auf einen tieferen Sturz eingerichtet hatte, war nicht
weniger verwunderlich und schmerzhaft für ihn.
    Er kam hart auf und verknackste sich den Fuß. Mahay fiel um,
rollte sich zur Seite – und blieb

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