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Macabros 072: Nh'or Thruus Unheil-Schläfer

Macabros 072: Nh'or Thruus Unheil-Schläfer

Titel: Macabros 072: Nh'or Thruus Unheil-Schläfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Versuch einer Verteidigung von diesen Bestien
entführen?«
    Das Mädchen lächelte ihn an.
    »Meryna!« schrie der Dykte. »Hast du nicht
verstanden, was ich gesagt habe?«
    Sie lächelte nur.
    Mirakel schwieg. Mit Schrecken wurde ihm bewußt, daß
die Djan seine Frage tatsächlich nicht gehört hatte!
    In ihrem Bewußtsein mußte es eine Blockade geben, die
verhinderte, daß sie bestimmte Dinge verriet.
    Shab-Sodd?
    Der Vater der Finsteren mußte dafür verantwortlich
sein…
    Und vielleicht wurde er auch von Utosh-Melosh-Orsh, dem
dreiköpfigen Lügengott, und Nh’or Thruu, dem Irren von
Zoor, dabei unterstützt.
    Aus noch unbekannten Gründen versuchten sie jeden Neugierigen
davon abzuhalten, das Geheimnis der Wolfsmenschen zu lösen.
    Sie waren es, die das Volk der Djans ausrotten wollten.
    Shenia hatte nicht gelogen. Doch warum hatte er darüber reden
können – und Meryna nicht?
    Mirakel runzelte die Stirn und versuchte es mit einer anderen
Frage.
    »Wo sind eure Männer, Meryna? Wo ist dein
Vater?«
    Schweigen. Lächelndes Schweigen…
    »Wer sind die Wolfsmenschen?« sprudelte es aus Mirakel
hervor. »Warum verfolgen sie euch? Und was machen sie mit den
Entführten?
    Meryna, ich flehe dich an, antworte mir!«
    Mirakel blickte resignierend zu Boden.
    Es war sinnlos. Sobald seine Fragen einen bestimmten Themenkreis
anschnitten, schaltete sich die Psychoblockade ein. Die Djan
hörte und verstand ihn dann nicht mehr.
    Schließlich gab er seine fruchtlosen Versuche auf.
    Die Djans konnten ihm also nicht weiterhelfen, soviel stand fest.
Also mußte er auf eigene Faust handeln, allein Ursprung und
Ziel der Tiermenschen erforschen.
    »Schlaf jetzt, Meryna«, flüsterte er dem
Mädchen ins Ohr. »Nachher werde ich aufbrechen und der Spur
der Werwölfe folgen. Vielleicht gelingt es mir, sie
einzuholen.«
    Die Djan zitterte und klammerte sich an ihn. »Wirst du
zurückkommen?« fragte sie atemlos. Deutlich hörte der
Dyktenmann die Furcht in ihrer Stimme.
    Er lächelte beruhigend und breitete die raschelnde
Pflanzendecke über sie. »Ja. Bevor ich euer Land verlasse,
werde ich mich von dir verabschieden.«
    Langsam glitt er in einen unruhigen Schlaf.
     
    *
     
    Merynas schlanke Gestalt war schon lange hinter den Bäumen
verschwunden, als der Dykte die erste Rast einlegte.
    Durch langes, ermüdendes Fragen und ständig
geänderte Satzkonstruktionen war es ihm nach Stunden doch noch
gelungen, die Blockade in Merynas Gedanken zu überlisten.
    Er wußte nun, daß die Ungeheuer ihre Menschenjagden
von einer geheimnisvollen Unterwelt aus planten. Vermutlich lag
dieser Ort am Fuß der weiter nördlich gelegenen Bergkette,
deren höchste, schneebedeckte Gipfel die Giganten des irdischen
Himalaya wie Zwerge erscheinen ließen.
    Aber absolute Sicherheit für diese Annahme besaß er
nicht.
    Mirakel war der deutlich sichtbaren Spur der Werwolfmeute durch
das fruchtbare, idyllische Flußland gefolgt. In der Wildnis des
schmalen Dschungelstreifens, der das Gebirge und das Reich der Djans
trennte, hatte er sie dann verloren.
    Nachdenklich verzehrte er seine letzten Früchte und
betrachtete das buschige Unterholz, das sich an den fleischigen
Urwaldbäumen emporrankte.
    Irgendwo in dieser Wildnis mußte sich das Tor zur Unterwelt
der Tiermenschen befinden.
    Aber wo?
    Wenn er Pech hatte, dann konnte er bis an sein Lebensende suchen,
ohne auch nur in die Nähe des vermutlich gut getarnten Eingangs
zu gelangen.
    Nur durch logische Überlegung konnte es ihm gelingen, sein
Vorhaben durchzuführen und in die Unterwelt einzudringen, um die
Gefahr durch die Menschenjäger zu beseitigen.
    Wie er wußte, fanden die Angriffe zwar nicht
regelmäßig, aber in zeitlich relativ nah beieinander
liegenden Abständen statt.
    Das bedeutete, daß das Tor zum Reich der Wolfsmenschen oft
von vielen Kreaturen benutzt wurde. Der Lärm, den sie dabei
machten, und die intensiven Gerüche, die ihre halb tierischen
Körper ausstrahlten, lenkten mit Sicherheit die Aufmerksamkeit
der Dschungelbewohner auf sich.
    Während seines Marsches durch das weitläufige
Dschungelgebiet zum Flußland hatte Mirakel die
Gefährlichkeit von Flora und Fauna deutlich vor Augen
geführt bekommen.
    Die Vermutung lag also nahe, daß die Wolfsmenschen ebenfalls
ihre Probleme mit dem mörderischen Getier hatten.
    Demzufolge mußten sie bestrebt sein, zumindest vor dem
Eingang zur ihrer Welt diese Bedrohung auszuschalten. Direkt nach dem
Verlassen oder vor dem Betreten des

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