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Macabros 072: Nh'or Thruus Unheil-Schläfer

Macabros 072: Nh'or Thruus Unheil-Schläfer

Titel: Macabros 072: Nh'or Thruus Unheil-Schläfer
Autoren: Dan Shocker
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du
etwas?«
    Vermissen? Natürlich!
    Mirakel zuckte unter der Erkenntnis zusammen.
    Frauen!
    Er hatte bisher nur Frauen gesehen. Wo, zum Teufel, steckten die
männlichen Djans?
    Er öffnete den Mund und wollte Meryna nach ihnen fragen, doch
in diesem Moment brach das Unheil über das Paradies der Djans
herein.
     
    *
     
    Das Licht wurde unvermittelt grau und dämmerig. Mit einem
leisen Seufzer erlosch der Glanz der Glaspaläste. Ein
kühler Luftzug strich über die Seeoberfläche und
erzeugte spiralartige kleine Wellen.
    Mirakel sprang auf. »Meryna!« zischte er. »Was hat
das zu bedeuten?«
    Die Djan schwieg und faltete die Hände. Ihre Lider schlossen
sich wie zum Schlaf.
    »Meryna!« Mirakel schüttelte das Mädchen
heftig an der Schulter. »Antworte! Was hat das zu bedeuten? So
antworte doch!«
    Schweigen…
    Das Lachen und Rufen vom See war verstummt. Reglos standen die
Djans im Wasser, am Ufer, vor ihren verdunkelten Behausungen.
    Die Welt schien den Atem anzuhalten.
    Etwas Grauenhaftes näherte sich der gläsernen Siedlung.
Mirakel spürte mit jeder Faser seines Körpers Gefahr.
    Was war nur geschehen?
    Vielstimmiges Gelächter riß Mirakel aus seiner
Starre.
    Und dann lösten sich aus den Schatten des Laubwaldes Dutzende
unsäglich häßlicher Wesen. Wie fette
Schmeißfliegen huschten sie näher.
    Ihr Bild brannte sich in Mirakels Gedanken ein.
    Dicht behaarte, kräftige Gestalten, Brust und Arme mit
rhombischen Schuppen bedeckt, die Hände gekrümmte Klauen
und die Gesichter.
    Großer Gott, fröstelte der Dykte. Die Gesichter der
Monstren waren entsetzliche Fratzen… Wölfisch geformte
Schnauzen, in denen gekrümmte Reißzähne funkelten,
eng zusammenliegende, irisierende Augen, halb unter den buschigen
Wölbungen der Brauen verborgen, die Nase platt und kaum
erkennbar, der Schädel entsetzlich deformiert.
    Sie waren halb Mensch, halb Tier, und die völlige
Lautlosigkeit, mit der sie sich bewegten, verstärkte den
drohenden Eindruck, der von den geöffneten Raubtierschnauzen
ausging.
    Mirakel schwankte.
    So mußten sich die Menschen vergangener Jahrhunderte die
sagenhaften Werwölfe, die Wolfsmenschen vorgestellt haben!
    Schauerliches Heulen gellte über den See.
    Das Angriffssignal!
    Mit weiten Sprüngen setzten die Wölfischen auf die
reglosen Djans zu, fielen knurrend über sie her und zerrten sie
rücksichtslos mit sich.
    Der Dykte stöhnte. Warum flohen die Mädchen nicht? Warum
verteidigten sie sich nicht?
    Und wo waren ihre Männer, ihre Väter und Söhne?
    Ein heiseres Grollen in seinem Nacken warnte ihn.
    Der Dykte fuhr herum und starrte direkt in die funkelnden Augen
eines der behaarten Ungeheuer. Eine Tatze zuckte hoch, verfehlte
Mirakels Schädel knapp und traf den Türrahmen des
Glaspalastes. Der Hieb fetzte faustgroße Brocken aus dem dunkel
gewordenen Material.
    Die Bestie röhrte.
    Mirakel schlug mit aller Kraft zurück und traf den
Tiermenschen, so daß er taumelte. Ein zweiter, dritter
Faustschlag ließ ihn endgültig zu Boden gehen.
    Der Dykte sah sich um.
    »Meryna!« rief er entsetzt.
    Ein zweiter Wolfsmensch hatte das Mädchen an den Armen
ergriffen und schleifte es geisterhaft lachend mit sich.
    Mirakel handelte schnell wie ein Gedanke.
    Einem roten Lichtstrahl gleich zuckte er auf den Tiermenschen zu.
Überrascht gab die Bestie einen gutturalen Laut von sich, als
zwei goldene Hände sie umklammerten.
    Röchelnd ließ der Werwolf schließlich Meryna
fallen. Er sackte zusammen und stürzte bewußtlos gegen
einen Baumstamm.
    Mirakel atmete heftig. Immer deutlicher wurde ihm die schwindende
Intensität der kosmobiologischen Urenergie bewußt.
    Mit raschem Blick erfaßte er die Situation.
    Der Großteil der ungeheuerlichen Kreaturen befand sich
bereits wieder auf dem Rückzug, mindestens ein Dutzend Djans in
ihrer Gewalt.
    Am Seeufer hielten sich nur noch drei Wolfsmenschen auf.
    Ihr Knurren klang wild und bösartig. Vor ihnen, halb im
zähen Uferschlamm begraben, lag eine ohnmächtige Djan.
    Jedesmal, wenn einer der Tiermenschen nach ihr greifen wollte,
hielten ihn die anderen zwei mit drohenden Gebärden von seinem
Vorhaben ab.
    Keiner schien dem anderen die leichte Beute gönnen zu
wollen.
    Mirakel brach wie ein Orkan über die Bestien herein.
    Den ersten Werwolf setzte er mit gezieltem Fußtritt
außer Gefecht und rannte den zweiten über den Haufen. Der
Tiermensch brach zusammen und rührte sich nicht mehr. Sein
wölfisches Antlitz wirkte überrascht.
    Dann spürte er die Fänge
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