Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 088: Die flüsternden Pyramiden

Macabros 088: Die flüsternden Pyramiden

Titel: Macabros 088: Die flüsternden Pyramiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
angegebenen
Gebiet ein Phänomen bemerkbar, das er als ›flüsternde
Pyramide‹ bezeichnet. Diese ›flüsternden
Pyramiden‹ gehen direkt auf Rha-Ta-N’my zurück. Sie
sind teuflische, steinerne Kolosse, die auf besonders intensive
Beschwörungsformeln reagieren wie ein lebendes Wesen. In ihnen
hausen Geister und Dämonen, furchtbare Geschöpfe, die nur
den Wunsch haben, menschliches Leben zu vernichten, menschlichen
Geist zu zerstören. Jeweils in einer Vollmondnacht, für
etwa zwei Stunden, herrschen die Gesetze des Grauens an einem Ort,
der von Menschen gemieden wird. Ich werde mich noch im einzelnen
über jenen Ort informieren.« Alle Einzelheiten waren soweit
festgelegt. Björn berücksichtigte die Besonderheiten dieses
ersten Weges in die Dimension des Grauens. Er hatte sich dafür
entschieden, Rani Mahay, Danielle de Barteaulieé und Pepe,
seinen Adoptivsohn, als Helfer einzusetzen.
    Danielle wegen ihrer Hexenkräfte, die ihm vielleicht dienlich
sein konnte, Pepe wegen der parapsychischen Veranlagung und Rani
wegen seiner Fähigkeit, den Willen seiner Feinde zu
beeinflussen. Außerdem konnte Mahay, wenn es darauf ankam,
zupacken und zuschlagen. Auch das war bei den dämonischen
Feinden, mit denen sie immer wieder zu tun hatten, oft recht
wirkungsvoll.
    Bis zum Anbruch des Abends in Mitteleuropa blieben noch sechs
Stunden.
    Diese Zeit wollte Björn nutzen.
    Es wäre ein sinnloses Unterfangen gewesen, einfach auf gut
Glück von Marlos zu teleportieren und jene Stelle zu suchen, die
zwischen Drogheda und An Uaimh direkt an dem Fluß Boyen liegen
sollte…
    Hätte Björn keine andere Möglichkeit gehabt –
er würde alles drangesetzt haben, den Ort ausfindig zu machen.
Doch glücklicherweise blieb ihm diese Mühe erspart.
    An Ort und Stelle zwischen Drogheda und An Uaimh existierte eine
»Dämonenstation«, die vor Jahrtausenden unter geheimer
Beobachtung von Hestuus und seinen Gefährten stand.
    Hestuus war ein großer, von seinem Volk geliebter Herrscher
gewesen, der alles daransetzte, den Einfluß der Dämonen
und Mächte des Bösen einzudämmen.
    Hestuus war der Vater Loanas. Und Loana war niemand anders als die
heutige Carminia Brado. Wie Björn Hellmark, so lebte in einer
fernen Vergangenheit auch Carminia schon mal. Das Schicksal trennte
die beiden Liebenden, um sie in dieser Zeit, im zwanzigsten
Jahrhundert, in dieser Gegenwart neu zu vereinen.
    Carminia hatte den Geist-Spiegel des Hestuus entdeckt und
herausgefunden, welche ungeheuerliche Möglichkeit er bot.
    An jedem Punkt der Welt, der für die Dämonen, für
deren Helfershelfer oder ranghohe Geister an der Seite der
Dämonengöttin von Wichtigkeit war, hatte Hestuus einen
unauslöschbaren Fixpunkt gesetzt, der jederzeit mit Hilfe des
Geist-Spiegels wieder erreicht werden konnte.
    Dieser Geist-Spiegel, der keinerlei Ähnlichkeit mit dem der
Kiuna Macgullyghosh hatte und völlig anders »wirkte«,
befand sich seit seiner Entdeckung auf der unsichtbaren Insel
Marlos.
    Das seltsame, an einen kleinen See erinnernde Gebilde, lag mitten
in einem Palmhain.
    Die runde Fläche schimmerte silbergrau wie die unbewegte
Oberfläche eines Sees. Wenn man davorstand, war jedoch ganz
deutlich zu sehen, daß diese Oberfläche fest und scheinbar
undurchlässig in unzählige Segmente aufgeteilt war, die in
ihrer Form an die halbmondförmigen Stücke einer
geschälten Apfelsine erinnerten.
    Bei genauerem Hinblicken wurde erkennbar, daß selbst diese
Segmente noch mal unterteilt wurden, so daß die runde
Fläche aus Millionen und Abermillionen winzigster Teile
zusammengesetzt schien.
    Rings um den See und unter den schattigen Palmen blühten
verschiedenfarbige Blumen, einzeln und in Gruppen, die ebenfalls aus
dem Garten des Hestuus stammten, wo ursprünglich auch der
Spiegel beheimatet war.
    Björn Hellmark hatte eine genaue Vorstellung von der Stelle,
die Ak Nafuur in seinem Testament angegeben hatte. Ein Fehlsprung war
ausgeschlossen. Diejenigen, die den Spiegel hinterließen,
hatten dementsprechende Sicherheitsvorkehrungen getroffen.
    Millionen von Segmenten bedeuteten Millionen von
Möglichkeiten, mit den Mächten der Finsternis
zusammenzutreffen.
    Aber nur eine einzige Möglichkeit war jetzt die richtige.
    Er wollte zu der Stelle, an der vor Jahrtausenden wahrscheinlich
auch schon Hestuus und seine Beobachter die stationäre
»flüsternde Pyramide« gesehen hatten.
    Hellmark warf sich einfach nach vorn.
    Nur einer, der den Wirkungsmechanismus des Geist-Spiegels

Weitere Kostenlose Bücher