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Macabros 095: Verschollen in Dwylup

Macabros 095: Verschollen in Dwylup

Titel: Macabros 095: Verschollen in Dwylup Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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flanierten, sprang ein Motor an.
    »Er hat ein Fahrzeug dabei, verdammt! Er ist gut auf sein
Unternehmen vorbereitet…«
    Faraux blieb blitzartig stehen, als wäre er gegen eine
unsichtbare Wand geprallt.
    Er machte auf dem Absatz kehrt und rannte zum Haus zurück.
Rechts daneben stand ein von Kletterrosen umrankter offener Schuppen,
der mit einem roten Ziegeldach gedeckt war.
    Ein Citroen – neuestes Modell, metallicgrün – stand
darin.
    Faraux hatte keine Autoschlüssel dabei. Doch das hielt nicht
weiter auf. Myrex sprang ein.
    Die Autotür öffnete sich wie von Geisterhand, und kaum
daß Albert Faraux hinter dem Steuer saß, sprang der Motor
an, ohne daß im Zündschloß der Schlüssel
steckte.
    Faraux gab Gas und riß den Wagen mit harter Hand herum. Die
durchdrehenden Reifen schleuderten kleine Kiessteine in die Luft, die
gegen die Hauswand schlugen und gegen die unteren Fenster, so
daß es sich anhörte wie Hagelschlag.
    Die beiden Männer saßen mit harten Gesichtern im Fond
des Wagens.
    Faraux beschleunigte rasch, erreichte das weit offenstehende
Eisentor und preschte auf die menschenleere, nächtliche
Straße.
    »Das Tor habe ich nicht geöffnet«, bemerkte Myrex,
kaum daß er die Lippen bewegte.
    »Ein Unbekannter hat entweder dich oder mich die ganze Zeit
über beobachtet. Er ging sehr gezielt und geschickt vor. Das
bedeutet, daß er schon einige Zeit hinter mir oder dir her ist,
Myrex. Ich hatte geglaubt, sicher zu sein. Einer von uns beiden
muß einen Fehler gemacht haben…«
    Mit quietschenden Reifen jagte der Citroen die Straße
entlang.
    »Da vorn ist er!«
    Myrex und Faraux sahen gerade noch, wie ein dunkelroter deutscher
Wagen rund zweihundert Meter entfernt um die Ecke verschwand.
    »Wir kriegen ihn«, sagte Myrex rauh. »Er hat keine
Chance.«
    Der Flüchtling fuhr nicht Richtung Innenstadt, sondern nach
Süden zur Grenze.
    Er fuhr schnell und gewagt. Faraux stand ihm in nichts nach.
    Der Unbekannte erreichte ungeschoren die Autobahn. Sein schneller
Wagen holte für kurze Zeit sogar noch einen größeren
Vorsprung heraus. Doch dann drehte Faraux auf.
    Auf der leeren Autobahn kam es zu einer halsbrecherischen
Verfolgungsjagd.
    Myrex griff ein, als der dunkelrote Wagen in sein Blickfeld
geriet.
    »Vorsicht«, ermahnte Faraux, der erkannte, was sein
Begleiter im Schild führte. »Steig’ nicht zu hart ein!
Ich möchte ihn lebend in die Finger bekommen. Vorerst
jedenfalls. Ich kann mir nicht vorstellen, daß einer allein
dahintersteckt…«
    »Ich werde mir Mühe geben. Ob es gelingt, steht auf
einem anderen Blatt…« Myrex’ Augen verengten sich. Er
konzentrierte sich auf das Rückfenster des vor ihnen fahrenden
Wagens…
     
    *
     
    Der Mann hieß Jürgen Dempowsky, war Deutscher und
arbeitete als Korrespondent für Richard Patricks ›Amazing
Tales ‹.
    Kalter Schweiß stand auf dem totenbleichen Gesicht des
Fahrers. Kalkweiß traten auch die Knöchel der wie am
Lenkrad angewachsenen Hände hervor.
    Dempowskys Augen glänzten wie im Fieber. Sie befanden sich in
ständiger Bewegung. Er sah, wie die Scheinwerfer des ihn
verfolgenden Wagens langsam aber stetig näher kamen.
    Dempowsky biß die Zähne zusammen.
    Er hatte riskant gespielt und lief nun Gefahr, zu verlieren. Er
war einen Schritt zu weit gegangen.
    Seit Wochen klebte er wie ein Schatten an dem großen,
hageren Mann, der eine Vorliebe für dunkle Kleidung hatte.
    Dempowsky war anfangs der Meinung, daß er durch Zufall
vielleicht einem jener legendären ›Männer in
Schwarz‹ – Men in Black – auf die Spur gekommen ist.
Der Tageslauf jenes Mannes war sehr verdächtig und
unregelmäßig. Dempowsky, damit vertraut, seltsame Menschen
unter die Lupe zu nehmen, merkte sehr schnell, daß sein
Gespür völlig richtig gewesen war. Er hatte zwar keinen der
>Men in Blacks dafür einen, der nicht minder gefährlich
und eigennützig war, einen sogenannten Schwarzen Priester, eine
jener Gestalten, die in der fernen Vergangenheit, auf der
sagenumwobenen Insel Xantilon den Untergang einer ganzen Zivilisation
herbeiführten.
    Durch Richard Patrick war ihm die besondere Konstellation der
Schwarzen Priester zu den Geschicken der Welt und ihre Verbindung zur
Dämonengöttin Rha-Ta-N’my bekannt.
    Der hagere Mann, der in den letzten vierzehn Tagen mehrere Male
die Villa Albert Faraux’ wie ein lauerndes Tier umstrich, ohne
von dem Hausinhaber wahrgenommen zu werden, schien sich sehr
aufmerksam für dessen Anwesen und Person zu

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