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Macabros 120: Giftstachel des Skorpion-Dämons

Macabros 120: Giftstachel des Skorpion-Dämons

Titel: Macabros 120: Giftstachel des Skorpion-Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Skorpion bewegte sich, kam weiter hervor und hatte die Farbe
des bleichen Unbekannten angenommen.
    Burasse zögerte keinen Moment, als das unheimliche Tier sich
aus der Kopfhöhle löste und ihn mit funkelnden Augen
registrierte.
    Das war kein gewöhnlicher Skorpion! Hier wirkte eine
unsichtbare Kraft.
    Burasse riß in dem Moment die Pistole aus der Tasche, als
der Skorpion über das Gesicht der Leiche kroch.
    Burasse drückte eiskalt ab.
    Er hatte schon manchmal gegen ein Krokodil oder eine Schlange im
Dschungel so vorgehen müssen. Er war ein hervorragender
Schütze, der aus zehn Schritten Entfernung ein Herz aus einem As
schießen konnte.
    Die Kugel zerschmetterte den Kopf des Skorpions.
    Das Tier flog quer über’s Bett und landete krachend an
der gegenüberliegenden Wand.
    Reglos blieb es liegen.
    Noch ehe Claude Burasse um sein Bett herumgegangen war, um den
tödlichen Eindringling unter die Lupe zu nehmen, waren
draußen im Korridor und auf den ächzenden Holztreppen
hastige Schritte zu hören.
    Das hatte er erwartet.
    Der Schuß war laut genug gewesen, so daß er deutlich
in dem kleinen hölzernen Haus zu hören war.
    In unmittelbarer Nachbarschaft wurde gegen die Tür geklopft
und gefragt, ob etwas geschehen sei. Die Wände waren dünn.
Man bekam alles mit.
    Ohne besondere Hast näherte sich der Franzose dem toten Tier.
Er schob es mit dem Fuß über den Fußboden,
während er gleichzeitig die Decke nahm und sie über den
Toten zog.
    Burasse öffnete die Tür, fluchte wie ein Bierkutscher
und machte zwei Angestellte des Hotels, die der Ursache des Schusses
auf den Grund gehen wollten, auf sich aufmerksam.
    »Das hätte ins Auge gehen können… Schaut euch
diesen kapitalen Burschen an… er war in meinem Bett, als ich
mein müdes Haupt zur Ruhe legen wollte. Zum Glück habe ich
ihn noch entdeckt, ehe er mich mit seinem Stachel antippen
konnte!«
    Er beherrschte die Landessprache. Dies war nicht sein erster
Aufenthalt hier.
    Die beiden Angestellten erbleichten, als sie den großen
Skorpion sahen, den der bärtige Gast mit dem Fuß vor sich
herschnickte.
    »Ich habe ihm den Kopf zerschossen, sonst hätte er mich
erwischt. Schafft das Vieh weg!«
    Die beiden jungen Männer beteuerten in blumenreicher Sprache
ihr Bedauern, schafften Besen und Schaufel herbei und kehrten den
toten Skorpion auf die Schaufel.
    Burasse schloß sein Zimmer wieder hinter sich ab. Er hatte
spontan gehandelt und konnte sich eine Untersuchung in seinem Zimmer
nicht erlauben. Man würde unangenehme Fragen stellen, die er
nicht beantworten konnte. Er hatte nichts mit dem Toten zu tun,
dessen Taschen er nun umkehrte, in der Hoffnung, etwas zu finden, das
die Identität dieses Fremden betraf.
    Er wurde fündig.
    Der Mann hieß Baan Muong und lebte in der Nähe des Khao
Yap Nationalparks, wo er Mitarbeiter eines Ferienzentrums war, wie
Burasse aus weiteren Papieren und Briefen erfuhr, die der Mann in
einer Brieftasche bei sich trug.
    Der Tote und sein Auftauchen in diesem Zimmer blieben jedoch ein
Rätsel.
    Claude Burasse wollte und konnte die Polizei nicht einschalten, um
wegen der seltsamen Konstellation nicht in einen Mordfall
hineingezogen zu werden.
    Die Leiche mußte verschwinden.
    Er mußte abwarten, bis es noch dunkler wurde.
    Der Tote konnte irgendwo in der Stadt oder am Fluß gefunden
werden. Und dann würden die Nachforschungen in Gang kommen. Er
wollte jedoch aus dem Spiel bleiben.
    Er ließ die Leiche zugedeckt.
    Seine Müdigkeit war wie verflogen.
    Er stellte sich noch unter die Dusche und zog frische Kleider
an.
    Dann nahm er sich die Zeit und holte aus der Hosentasche die
faustgroße Statue eines völlig veränderten
Buddhas.
    Der Reisbauer in dem Dorf, wo er die Statuette ausgegraben hatte,
hatte ihn davor gewarnt, sie an sich zu nehmen.
    ›Sie bringt nur Unglück!‹ hörte Burasse noch
jetzt die Worte in sich nachklingen.
    Er stellte sie auf den niedrigen, runden Bambustisch und
betrachtete sie, in dem er in die Hocke ging.
    Vielleicht fing das Unglück schon an.
    Die Leiche in seinem Bett war vielleicht erst der Anfang, und
weiterer Ärger kam nach.
    Er erhob sich abrupt und nahm sich vor, eine Kleinigkeit auf
seinem Zimmer zu essen.
    Er verspürte nach dem Erlebnis keinen großen Appetit
mehr, und auch der Wunsch, ausgiebig und in Ruhe zu speisen, war ihm
verleidet.
    Er verließ kurz das Zimmer und suchte das dem Hotel
angegliederte Restaurant auf.
    Er ging zur Theke und bestellte sich ein Gericht, das aus
getrockneten,

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