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Macabros 123: Die Spuk-Ruine von Maronn

Macabros 123: Die Spuk-Ruine von Maronn

Titel: Macabros 123: Die Spuk-Ruine von Maronn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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eingeschlossen war,
befand sich im gleichen Augenblick, als er entschlossen war, sich den
Ort näher anzusehen, von dem Jerome Lord of Belbrook gekommen
war, nicht mehr dort, wo die Reise ins Schattenreich begonnen
hatte.
    »Wir sind im Schloß«, raunte die Stimme seines
Begleiters in ihm, der 1237 in den Bann eines furchtbaren Abenteuers
geriet, das heute noch nicht beendet war.
    Der Geist des Lord of Belbrook war in sein Zuhause
zurückgekehrt, und er hatte jemand mitgebracht.
     
    *
     
    Der derzeitige Besitzer des Dwellyn-Castle, der den Namen Lord of
Dwellyn trug, entstammte nicht der direkten Linie.
    Die war mit dem Tod von Lady Patricia damals 1237 ausgestorben.
Der Lord of Belbrook, wie aus der Familienchronik hervorging, sollte
für einen männlichen Nachkommen sorgen. Die Linie starb
aus. Man nahm heute an, daß eine Seuche alle
Schloßbewohner und die Gäste eines Mahls in einer Nacht
hinweggerafft hatte. Deren Skelette waren von einer späteren
Generation aufgesammelt und in Hohlräume der Wände
eingemauert worden, wo sie noch heute besichtigt werden konnten.
    Diese Aktivitäten lagen auch schon wieder fünfhundert
Jahre zurück.
    Dennoch gingen Henri-James Lord of Dwellyn in dieser Nacht –
drei Tage nach dem mysteriösen Zwischenfall in seinem
Schloß – diese Dinge durch den Kopf.
    Es hing auch damit zusammen, daß er einen Besucher
erwartete.
    Für den Abend hatte sich telefonisch ein Mann angemeldet, dem
ein großer Presse-Konzern unterstand und der eine in der ganzen
Welt verbreitete Zeitschrift herausgab.
    Die »Amazing-Tales«.
    Das Magazin, das inzwischen in alle Weltsprachen übersetzt
wurde, konnte auf bewährte Mitarbeiter rund um den Globus
zurückgreifen. Es befaßte sich mit den Grenzgebieten der
Wissenschaft, dem Unwahrscheinlichen, Erlebnissen und Zeugnissen auf
der Erde, die noch nicht wissenschaftlich erforscht waren und den
Menschen der Gegenwart Rätsel aufgaben.
    Der Mann, der »Amazing-Tales« verlegte und herausgab,
hieß Richard Patrick und hatte sich telefonisch bei Lord of
Dwellyn angesagt.
    Patrick war Amerikaner und reiste seit Wochen durch Irland und
Großbritannien, um alte Spukschlösser unter die Lupe zu
nehmen. In seiner Begleitung befanden sich zwei Mitarbeiter. Ein
Autor und ein Fotoreporter, die eine Serie über Spuk- und
Geisterschlösser zusammenstellten. In einer Sonderausgabe der
Zeitschrift sollten die berühmtesten »Haunting Houses und
Castles« vorgestellt werden.
    Dazu gehörte auch Dwellyn-Castle. Der Besitzer des
Gemäuers wunderte sich darüber, daß sein Schloß
in diesem Zusammenhang ausgewählt worden war. Von
Spukfällen war einer breiten Öffentlichkeit nichts bekannt.
Die dahingegangenen Herren von Dwellyn-Castle und der jetzige Erbe
hatten es stets verstanden, gewisse Vorfälle herunterzuspielen
und zu verschweigen.
    Interessant war Dwellyn-Castle wegen seiner bemerkenswerten
architektonischen Gestaltung, seiner Folterkammern, der riesigen,
unüberschaubaren Korridore in den Kellergewölben und der
sogenannten »Skelett-Nischen«, in denen die Knochen
unbekannter Menschen gestapelt waren.
    Richard Patrick hatte am Telefon eine Andeutung gemacht, die
Henri-James Lord of Dwellyn zum Nachdenken zwang.
    Patrick hatte angedeutet, daß Dwellyn-Castle ein
»interessanter Fall« sei. Er hätte in einem alten Buch
einige Hinweise gefunden, die ihn auf das Schloß in den
schottischen Highlands aufmerksam gemacht hätten.
    Henri-James Lord of Dwellyn erhob sich vom Sessel, griff nach
seiner Pfeife, von denen mehrere in einem Ständer auf dem
Schreibtisch verwahrt wurden, und zündete sie langsam an.
    Er trat ans Fenster und blickte hinunter auf die
Zufahrtsstraße vor dem Hotel.
    Drüben in der Dunkelheit zeichneten sich die Umrisse der
Mauern, eckigen Türme, Zinnen und Wehrgänge des riesigen
Schlosses ab.
    Dort gab es auch genügend Zimmer, die man wohnlich hätte
einrichten können.
    Aber er hatte es nie getan.
    Er hatte es vorgezogen, auf dem riesigen Besitz derer von Dwellyn
ein großes Hotel zu bauen und das Castle zur Besichtigung
für sensationshungrige Touristen freizugeben. Das brachte
zusätzliches Geld, mit dem sich anfallende Reparatur- und
Renovierungsarbeiten durchführen ließen.
    Die von Dwellyn wußten, weshalb sie dort nicht wohnen
wollten – zumindest hatten sie eine Ahnung… Aber
darüber war in der Öffentlichkeit stets Stillschweigen
gewahrt worden. Das konnte man in der Vergangenheit leichter als
heutzutage.
    Henri-James of

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