MacAllister 6 Die schottische Wildkatze
unterwegs.«
»Da war ich auch bis letzte Nacht.« Sie schaute über ihre Schulter zu Lochlan, der noch schlief. »Ich bin vollkommen in Sicherheit. Ich reise mit Lochlan MacAllister.«
Viktor starrte sie mit offenem Mund an.
»Mit dem hölzernen schottischen Einfaltspinsel?«
Bei Bavels entrüsteter Nachfrage wurde sie rot.
Viktor schnaubte abfällig. »Sei lieber dankbar dafür. Wenigstens wissen wir so, dass er sie nicht anrührt und ihr auch kein Haar krümmt.«
Bavel nickte. »Ja, das stimmt. Er ist jedem seiner Brüder bei Weitem vorzuziehen.«
»Hört zu«, erklärte sie hastig, als sie einen Mann am Eingang der schmalen Straße sah. »Ich reise mit Lochlan nach England, um seinen Bruder zu suchen. Könnt ihr den Männern meines Vaters entkommen?«
Bavel schüttelte den Kopf. »Unwahrscheinlich, aber wir können es versuchen.«
Sie trat weiter ins Zimmer zurück, sodass sie niemand von draußen sehen konnte. »Wenn ihr mich dort nicht findet, dann reitet nach Schottland. Ich bleibe bei Lochlan, bis ihr kommt.«
Bavel ging ein paar Schritte zurück und drehte sich um, sodass es aussah, als spräche er mit Viktor. »Alles Liebe und Gute für dich, Kätzchen. Möge der Himmel über dich wachen.«
Sie schniefte leise, als sie die Liebe in seiner Stimme hörte. »Dir auch Gottes Segen, Onkel. Jetzt geht, bevor wir alle in Schwierigkeiten geraten.«
Sie hatte das Fenster gerade erst geschlossen, als zwei Wachen ihre Verwandten entdeckten.
»Was tut ihr hier?«, verlangte einer der Männer zu wissen.
»Wir haben uns verlaufen«, erwiderte Bavel freundlich. »Diese französischen Städte sehen doch alle gleich aus.«
Die Wache verzog verächtlich den Mund.
»Gehen wir zum Wirtshaus >Zum Matrosen< zurück?«, erkundigte sich Viktor.
»Ja. Bis der König seine Mahlzeit beendet hat und zum Aufbruch bereit ist.«
Cat sandte ein Dankgebet für Onkel und Cousin zum Himmel, dass sie sie so geschickt wissen ließen, wo ihr Vater sich aufhielt und was er vorhatte. Jetzt wäre es leichter für sie, ihm aus dem Weg zu gehen, bis sie in See stechen konnten. Dankbar ging sie zum Bett, wo Lochlan sie mit einem gekränkten Blick empfing.
»Was ist?«
»Ein hölzerner Einfaltspinsel bin ich also?«, fragte er beleidigt.
Sie hob eine Augenbraue. »Wäre es dir lieber, wenn ich ihnen erläuterte, wie wenig verklemmt du bist und woher ich das weiß?«
Er rollte sich auf die Seite, sodass er ihr den Rücken zukehrte. »Du hättest mich verteidigen können.«
War das sein Ernst? Natürlich. Es war ihm nicht möglich, so etwas zu spielen.
Cat schnalzte mit der Zunge, dann schob sie eine Hand unter die Decke und malte mit dem Zeigefinger kleine Kreise auf seinen Rücken. »Armer Lochlan. Alle beleidigen meinen Süßen.«
Er sagte nichts.
Sie knabberte an seiner Schulter, dann ließ sie ihre Hand nach vorne gleiten und entdeckte, dass er tatsächlich an einer Stelle seines Körpers hölzern zu sein schien. Er packte ihre Hand, als wollte er sie wegziehen, aber ehe er das konnte, fuhr sie ihm mit den Fingernägeln über die Spitze seines Gliedes.
Er stöhnte heiser, dann zog er ihre Hand näher.
Sie drehte ihn auf den Rücken. »Besser?«
»Nein.«
Sie streichelte ihn weiter. »Nicht einmal ein bisschen?«
»Vielleicht. Wenn du so weitermachst, überspringe ich am Ende >besser< ganz und lande gleich bei Ekstase.«
Sie lachte, dann beugte sich sie vor und küsste seine flache Brustwarze.
Lochlan schnappte nach Luft; dann begann er sich an der Verschnürung ihres Oberteils zu schaffen zu machen. Eine Stimme in ihm beharrte darauf, dass sie ein Schiff nach England finden sollten, aber eine andere versicherte ihm, dass der sicherste Ort für sie im Augenblick hier war. Solange ihr Vater in der Stadt weilte, konnten er oder seine Männer sie entdecken. Außerdem mussten sie ohnehin auf Stryder und die anderen warten.
Was gab es schon Besseres, um sich die Zeit zu vertreiben?
Er löste sich von ihr und befreite sie ohne viele Umstände von ihrem Kleid. Als er ihre Schönheit zum ersten Mal bei Tageslicht sah, entfuhr ihm ein bewunderndes Brummen. Keine Frau konnte schöner sein. Er biss zart in eine Brustspitze, ehe er sich rasch selbst auszog. Vollkommen nackt schloss er sie in die Arme und genoss das Gefühl ihrer Haut an seiner.
In diesem Moment wünschte er sich, die Zeit würde stillstehen. Dass dies hier alles war, was es in seinem Leben Wichtiges gab. Er konnte zufrieden leben und glücklich sterben, wenn
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