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Macht: Thriller (German Edition)

Macht: Thriller (German Edition)

Titel: Macht: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David G.L. Weiss
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Parteisymbole für die NSDAP zu finden. Von ihm stammen die SS-Totenkopfringe. Was uns direkt zu dir bringt, Gernot!« Er holte eine Plastiktüte aus dem Akt und schleuderte sie vor Gernot. »Was is des? Und erzähl mir jetzt bitte nicht, du hast das Ding noch nie gesehen. Dein Name und deine Adresse sind auf dem Papiersackerl gestanden.«
    Gernot starrte auf den Totenkopfring mit den Granataugen. »Ich habe Pogitsch gebeten, mir genau diese Frage zu beantworten.« Szombathy räusperte sich. »Pogitsch hat mir aber nur sagen können, dass der Ring älter ist und kein SS-Ring. Dieser Ring ist irgendwann zwischen 1867 und 1927 – glaub ich – in Wien hergestellt worden. Gabriel Fuchs hat ihn auf dem Grab von Otto Weininger gefunden und ihn mir gegeben, damit ich mit Pogitsch rede. Eigentlich wollte er es selber machen, aber aus irgendeinem mir nicht bekannten Grund hat er mich ersucht, das für ihn zu erledigen.«
    »Vielleicht, weil er von jemandem bedroht worden ist? Von einem, der nicht mehr alle Tassen im Schrank hat? Und der uns jetzt mit seiner Inszenierung wissen lässt: Hallo, Freunde, ich weiß auf Punkt und Komma genau, was ihr vorhabt!« Wotruba zog die Brauen zusammen. »Und wann habt ihr Christkindeln gedacht, mir davon zu erzählen? Bis einer von uns tot ist? Das habt ihr hingekriegt. Gratuliere!« Er gab den Ring weiter an Josephine. »Also, Frau Doktor, teilen Sie Ihr Wissen mit mir!«
    »Ich weiß nur aus einer Email von dem Ring. Gabriel Fuchs hatte mich um meine Meinung gebeten, nachdem er ihn auf dem Grab Weiningers gefunden hat.«
    »Was haben Sie geantwortet?«
    »Ich hielt die ganze Sache für eine Mutprobe aus jugendlichem Übermut. Ich wusste nicht, dass der Ring eine Antiquität ist. Ich sehe ihn heute zum ersten Mal.«
    »Wissen Sie was, Frau Doktor, ich glaub Ihnen das sogar.« Wotruba legte den Ring zurück in den Akt. »Danke, Sie können gehen!«
    »Warten Sie, Chefinspektor!« Josephine beugte sich vor. »Da ist noch etwas, das wir Ihnen noch nicht erzählt haben. Gabriel Fuchs hat uns eine verschlüsselte Botschaft hinterlassen. Er erwähnt darin das Kapitel 322 . Gernot und ich haben herausgefunden, dass es sich dabei um die Bezeichnung einer alten amerikanischen Studentenverbindung an der Eliteuniversität Yale handelt: Skull and Bones . Schädel und Knochen, wie auf dem Ring. Sagten Sie nicht, dass Thorpe an der Universität Yale studiert hat?«
    »Danke.« Wotruba blickte nicht einmal auf. »Ich werde für heute Nachmittag eine Tatortbegehung anberaumen. Schauen wir mal, was ein gemeinsamer Lokalaugenschein in Gabriels Büro noch für › Botschaften ‹ ans Licht bringt. Warten Sie nebenan, bei den Gerbers. Ich lasse Sie rufen.«
    »Bitte?« Josephine fiel das Kinn herunter.
    »Haben Sie was auf den Ohren?« Wotruba deutete mit dem Kopf auf die Tür. »Gehen Sie jetzt! – Bitte! – Ich glaube Ihnen. Aber dem dynamischen Duo da nehm ich ihre Stories nicht ab. Wir werden darum noch ein wenig unter sechs Augen plaudern. Wiederschauen!«

32
    S o ein blödes Arschloch«, flüsterte Josephine und zog die Tür hinter sich zu. »Dieser Thorpe hat in Yale studiert, und Gabriel hat vor seinem Tod einen entscheidenden Hinweis auf genau diese Uni gegeben. Zufall?«, imitierte sie Wotruba. Josephine stemmte die Fäuste in die Hüften und atmete tief durch. Und die Männer taten alle so vertraut miteinander! Und sie, sie hatte noch immer keinen Schimmer, wer dieser »Ernstel« Wotruba war. Sie war doch sonst nicht so schwer von Begriff! Ganz in Gedanken betrat Josephine das nächste Zimmer.
    Eine Polizeipsychologin hob bei Josephines Eintreten kurz den Kopf, beendete ihre Notizen und schlug die Seiten zu.
    Oma und Opa Gerber hielten sich an den Händen und saßen der Frau vom Kriseninterventionsteam betreten gegenüber.
    Lilly saß auf dem Fußboden und zeichnete Kreise und Rechtecke in einen Notizblock.
    »Entschuldigung«, sagte Josephine. »Wenn ich hier störe, gehe ich wieder und warte draußen auf dem Gang. Chefinspektor Wotruba hat mich hergeschickt.« Sie drehte sich wieder um und drückte die Türklinke nach unten.
    »Kein Problem, ich bin hier fertig!« Die Psychologin erhob sich und klemmte ihre Unterlagen unter den Arm. »Ich lasse Sie jetzt alleine. Setzen Sie sich, Sie haben eine Menge miteinander zu besprechen.« Sie grüßte und schob sich an Josephine vorbei durch die Tür.
    Josephine legte die Hände auf den Tisch und betrachtete ihre Fingerknöchel. Nur der Atem des

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