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macht weiter

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Titel: macht weiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Gilman
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nahm ein Taschentuch aus der Tasche und betupfte sich die Nase. »Ich dachte mir, wenn ich vielleicht mit Ihnen rede... ich weiß einfach nicht, was ich tun soll. Abreisen wäre bestimmt vernünftiger, aber...«
    »Möchten Sie mir nicht sagen, wo der Schuh eigentlich drückt?« fragte Mrs. Pollifax.
»Ach, ich will mich einfach nicht wieder verlieben, das ist's. Und noch dazu ausgerechnet in ihn.«
    »Aha!« Endlich begriff Mrs. Pollifax. »Von Robin ist die Rede. Sind Sie im Begriff, sich in ihn zu verlieben?«
    »Liebe! So ein Quatsch«, sagte das Mädchen verächtlich. »Und dabei erinnert er mich so sehr an Eric. Es ist einfach nicht auszuhalten.«
    Mrs. Pollifax ließ jede Hoffnung auf ein vernünftiges Gespräch fahren. »Eric!« sagte sie mit Nachdruck.
    Court war aus der Reserve gelockt. »Ich habe mir solche Mühe gegeben, alle Komplikationen zu vermeiden. Immer habe ich mich nur an komische Individuen gehalten, in die ich mich ganz bestimmt nicht verlieben konnte, dann komme ich hierher und...« Sie wurde jetzt temperamentvoll. »Und vorigen Sommer war kein einziger Mann unter Vierzig hier. Und diesmal... ich bin wirklich restlos fertig«, jammerte sie. »Dabei bin ich sonst immer so ruhig, so überlegen, so...«
    »Beherrscht?« half Mrs. Pollifax nach. »Sie haben mir übrigens noch nicht verraten, wer dieser Eric ist.«
    »Mein Mann, das heißt, er war es«, sagte Court und wischte sich die Augen. »Mit achtzehn habe ich ihn geheiratet, und mit zwanzig war ich wieder geschieden. Das ist jetzt acht Jahre her. Glauben Sie mir, Mrs. Pollifax, ich hatte bestimmt nicht die Absicht zu weinen.«
    Mrs. Pollifax nickte. »Das nimmt man sich selten vor. Sie haben also sehr jung geheiratet, und die Ehe war nicht glücklich, und jetzt erinnert Robin Sie an Eric?«
    Court holte zu einem Schwur aus. »Die Parallelen sind erschreckend. Robin sieht unverschämt gut aus, er ist riesig charmant und arbeitet nichts, das heißt also, daß er überhaupt keinen Charakter hat. Dafür hat er zuviel Geld und zuviel Erfahrung, und er hat alles ausprobiert und kennt Gott und die Welt. Genauso war es bei Eric. Playboys, alle beide!«
    Mrs. Pollifax lächelte. »Das muß nicht unbedingt stimmen. Natürlich wissen Sie sehr wenig über Robin, aber das muß noch lange nicht heißen, daß er genau wie Eric ist. Wenn Sie ihn näher kennenlernen, stehen Ihnen vielleicht einige Überraschungen bevor«, gab sie zu bedenken. »Wieso sind Sie überhaupt so überzeugt, daß die Zukunft ausfallen wird wie die Vergangenheit?«
    »Ich weiß nicht«, Court zögerte. »Aber... also gestern abend in der Bibliothek, da hat er mich geküßt.«
»Aha«, sagte Mrs. Pollifax verständnisvoll.
»Und«, fügte Court wütend hinzu, »und da dachte ich mir also gut, ich sage es Ihnen. Ich dachte, es müßte wundervoll sein, zu heiraten und... Kinder zu haben. Dabei wären mir solche Vorstellungen bei Urlaubsbeginn noch grotesk erschienen.«
Robin war plötzlich aufgetaucht. Er rief: »Also hier stecken Sie! Ich dachte scho n, die Damen meines Herzens hätten sich in Luft aufgelöst.« Er setzte sich zu ihnen und wandte sich lächelnd an Court. »Wo sind Sie bloß den ganzen Tag gewesen?«
Mrs. Pollifax schenkte ihre Aufmerksamkeit wieder dem Gartenhäuschen. Der Scheich hatte seine Unterlagen wieder eingesteckt und sich erhoben. Es schien, als hielte er eine große Rede. Auch Sabrys Augen glühten, und er wirkte beinahe verzückt, soweit sich das mit seinem ausdrucksarmen Gesicht vereinbaren ließ. Dieser leere Blick, den dieser Mensch hat, dachte sie. Wenn er nicht hilflos an den Rollstuhl gefesselt wäre, wenn er sich frei bewegen könnte... Urplötzlich kamen ihr die gestrigen Worte des Generals in den Sinn: Die Augen des Gewohnheitsmörders wirken wie erloschen. Eine interessante Rache der Natur, nicht wahr?
Sabrys Augen wirkten wie tote Augen.
Mrs. Pollifax richtete sich plötzlich auf. Ein aufregender Gedanke war ihr gekommen. Wenn Sabry nicht im Rollstuhl säße... Es wäre durchaus möglich. Er war ja schon zu Frasers Zeit hier. Marcel hat es mir gesagt. Warum fällt mir das bloß erst jetzt ein! dachte sie. Dann kamen ihr Zweifel, und sie schüttelte den Kopf. Nein, nein, das ist pure Fantasie. Und doch: Es wäre eine teuflische Tarnung. Wie schwer, einem Mann im Rollstuhl zu mißtrauen!
    Court und Robin sahen sich verwundert an. »Woran denken Sie denn?« fragte Robin. »Sie machen ein Gesicht, als hätten Sie ein Gespenst

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