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MacTiger - Ein Highlander auf Samtpfoten

MacTiger - Ein Highlander auf Samtpfoten

Titel: MacTiger - Ein Highlander auf Samtpfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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klar.«
    »Doch, wirklich.«
    »Ken, das stimmt, gelesen habe ich auch schon darüber. Aber ich dachte, das gehört der Vergangenheit an.«
    »Aber überhaupt nicht. Und Schwerttänze werden aufgeführt, die Damen des örtlichen Wohltätigkeitsvereins backen Kuchen und Plätzchen, verkaufen selbst gemachte Marmelade und Handarbeiten. Das ist eine tolle Atmosphäre. Na ja, und die Einzelhändler und vor allem die Gaststätten spenden auch schon mal ein Fässchen Bier. Üblicherweise stellte hier der Besitzer des Schlosshotels die Bänke, Tische und die Verkaufsstände zur Verfügung. Und die abendliche Tanzveranstaltung hat im Schlosshof oder bei schlechtem Wetter in der Halle stattgefunden. Aber unser kniepiger MacDuffnet hat diese Tradition langsam einschlafen lassen. Erst gab’s kein Bier mehr, dann keine Stände, und letztes Jahr hat er sogar die Tanzveranstaltung abgelehnt, weil er gerade renovierte. Der Teppichboden, ihr versteht...«
    »Du möchtest auch auf unserem neuen Parkett einen Schwerttanz aufführen lassen, Valentine?«
    »Natürlich nicht. Aber das ist doch etwas anderes, Carl. Warum nimmst du ihn eigentlich in Schutz? Hat er sein Tartan-Röckchen einmal zu verführerisch geschwungen?«
    »Mh, du weißt, wie ich auf haarige Beine stehe.«
    »Grrr! Außerdem soll er im Hotel schon mal eine Verbrecherbande beherbergt haben.«
    »Ja, der Dorf-Bobby ist vermutlich damals vorbeigekommen, als die Frau Gräfin von Alzheimer ihre Diamantbrosche in Form einer schwarzen Witwe verlegt hat.«
    »Und MacDuffnet beschuldigt hat, das gute Stück als Schmucknadel am Saum seines feschen lila Röckchens zu tragen...«
    »Dabei war das eine echte Spinne, die aus einem leeren Whiskyfass gekrochen war, als MacDuffnet die Bande der Hochmoor-Mörder im Keller versteckt hielt.«
    »Die ihn dann anschließend für seine Dienste mit einem Koffer voll Falschgeld belohnten.«
    Wir witzelten fürchterlich über den armen MacDuffnet in seinem lila Tartan-Rock und seiner Bande Hochmoor-Mörder.
    »Kein Wunder, dass die Brontë-Sisters derartige Schauerromane verfassen konnten. Der Aufenthalt in solch abgelegenen Gegenden scheint die Fantasie ungemein zu beflügeln«, grinste Carl.
    »Oder man wird aufnahmefähiger für die zarten Strömungen. Wie ich am eigenen Leib erfahren habe. Gerade heute.«
    Ken legte wieder den Arm um mich, was ich überhaupt nicht besitzergreifend fand.
    »Gibt es zarte Strömungen zwischen euch beiden?«, wollte Val wissen, und ihre Augen wanderten animiert zwischen uns hin und her.
    »Darf ich das erzählen, Margita?«
    »Nur zu. Entweder sterben sie vor Lachen oder vor Entsetzen.«
    Wir berichteten, allerdings in gedämpfter Lautstärke, von dem Computerschabernack des Katzengeistes. Ich hoffte, keiner der anderen Gäste in der Bar hörte uns zu. Aber als ich mich umsah und die Gesprächsfetzen der anderen mitbekam, war ich beruhigt. Die beiden Paare, die sich jedes Jahr zum Lachsfischen trafen, erzählten unter Verwendung großräumiger Gesten, welche Ergebnisse sie bisher erzielt hatten. Ein Zahnarzt aus Österreich fiel ihnen ständig ins Wort und tönte, wie er zwischen zwei Weltreisen eben mal kurz im Drumnadruid Castle Station machte, um den schottischen Königslachs zu fangen - alle fünf hatten meines Wissens allerdings bisher nur ein paar mickerige Forellen an der Angel gehabt. Aber der gute Malt gibt der rauen Wirklichkeit manchmal eben ein lachsfarbenes Gesicht.
    »Tja, ich zumindest habe ganz real Gänsehaut bekommen. Es war tatsächlich etwas im Raum.«
    »Klar. Das gehört doch hier zum Angebot dazu.«
    »Carl!«
    »Ja, mein Weib... okay, okay. Wenn du damals nicht gewesen wärst, läge ich jetzt Hunderte Meter tief auf dem Meeresgrund. Wisst ihr, wir sollten mit Bekannten eine Südseekreuzfahrt mit einer gemieteten Segeljacht machen. Obwohl Val eigentlich sonst nichts gegen solche Reisen hat, wehrte sie sich damals mit Händen und Füßen. Angeblich, weil ihr die anderen Passagiere nicht passten. Erst nach langem Nachbohren hat sie mir gestanden, dass sie das Schiff nicht besteigen wollte, weil sie geträumt hatte, das Ding würde kentern. Mir zittern immer noch die Knie, wenn ich daran denke. Es ist nämlich wirklich mit Mann und Maus untergegangen. Das hat mich gewissermaßen aufgeschlossen für solche Ideen gemacht. Also, wenn Margita sagt, es gibt einen Geist, dann gibt es den. Die Vorstellung von einer schlitzohrigen Katze, die auf dem Kaminsims sitzt und mit glühenden Augen

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