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Madame Fabienne

Madame Fabienne

Titel: Madame Fabienne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johnny70
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schon lange keinen Erfolg mehr gehabt hatte.
    Ein Stück hinter ihm gingen seine zwei Leibwächter: Der Mann hatte einen gebräunten Teint und sah eigentlich noch jung aus, aber sein Stoppelbart war schon angegraut. Die Frau neben ihm war wahrscheinlich Ende zwanzig, hatte lange Haare und trug einen Ledermantel, der ganz offen stand.
    Sie ging den dreien ein Stück entgegen und lächelte ihnen zu: "Guten Tag, ich heiße Sie herzlich willkommen bei uns in der Öl- & Reifenfabrik."
    Der alte Gaston schüttelte ihr die Hand, "Ich freue mich, Sie hier zu treffen, Frau Taschkan. Sie sehen wieder besonders gut aus."
    Er konnte sich also wirklich an sie erinnern, aber was sollte diese Schmeichelei? Beinah hätte sie gegrinst. "Vielen Dank... Herr Vacaro wartet schon auf Sie."
    "Wunderbar", er wandte sich um zu den beiden anderen und sprach mit ihnen auf Französisch. Offenbar hieß das, die zwei sollten hier auf dem Flur warten.
    Bikem und er gingen allein weiter und betraten Vacaros Büro. Hier gab es ein helles Tageslicht, weil die Sonne durch die Scheiben schien. Der Tisch bei der Fensterfront war gedeckt mit einem weißen Tuch und Geschirr aus Porzellan. Außerdem stand dort eine Vase mit Blumen. Luigi Vacaro hatte inzwischen seine Brille abgezogen und kam ihnen entgegen. Er schüttelte dem alten Gaston die Hand, "Wir haben Sie ja schon lange nicht mehr bei uns gesehen. Wie geht es Ihnen denn?"
    Der alte Gaston grinste ein bisschen, und es sah aus, als wäre ihm die Frage unangenehm. "Ganz gut, nach all dem, was ich mitgemacht habe. Aber jetzt sprechen wir über etwas anderes, nicht wahr?!"
    "Natürlich", Luigi Vacaro zeigte auf die Sitzgruppe, "dort ist es gemütlicher."
    Bikem sah zu, wie sich die beiden Männer setzten. Ob sie hier im Büro bleiben könnte? Wenn ja, würde sie gleich hören, über was die beiden sich unterhielten. Luigi Vacaro goss von dem dampfenden Kaffee in die Tassen und sprach dabei mit dem alten Gaston: "Mit viel Milch?"
    "Sie erinnern sich."
    "Natürlich." Vacaro gab aus einem Kännchen Milch dazu und schenkte schließlich noch Mineralwasser in hohe Gläser ein. Er schaute nun zu Bikem, und für einen Moment trafen sich ihre Blicke, was wohl hieß, sie solle nach draußen gehen.
    Doch sie blieb, wo sie war.
    Vacaro runzelte die Stirn, wandte sich dann aber wieder an den alten Gaston: "So wie ich gehört habe, hatten Sie einige Problem in der Pariser Zentrale."
    "So kann man es auch ausdrücken... Ich suche meinen Assistenten, Didier Malvault."
    "Ich dachte, Herr Malvault sei bei B&M befördert worden und leite nun den Sicherheitsdienst."
    "Nein, nein, mein Lieber." Der alte Gaston grinste ein wenig, es wirkte kalt. "Ich bin zurück, und ich entscheide. Und ich habe noch viel vor... Es stimmt, dass ich eine Zeit lang... außer Gefecht war, aber nun sitze ich wieder im Sattel. Wo ist Didier?"
    Vacaro zögerte ein wenig, "Ich weiß nicht, wo er ist."
    "Wirklich?"
    "Nein, wirklich nicht." Vacaro nippte an seiner Tasse. "Er war hier und hat sich nach gewissen Dingen erkundigt."
    "Welche Dinge?"
    "In letzter Zeit gab es immer wieder Sendungen, die bei Ihnen beschädigt ankamen. Und Herr Malvault ging wohl davon aus, dass bei der Sache etwas faul ist."
    "Und ist das so?"
    "Es war zumindest seine Ansicht."
    "Mit wem hat er denn hier im Werk gesprochen?"
    "Mit uns natürlich", Vacaro zeigte auf sich und Bikem. "Und mit einem Mitarbeiter aus der Export-Abteilung."
    "Ah", der alte Gaston holte ein Notizheftchen aus seinem Jackett hervor. Allerdings fiel es ihm schwer zu schreiben, weil der eine Unterarm eingegipst war. "Können Sie mir sagen, wie dieser Mitarbeiter heißt?"
    "Das war..." Es sah so aus, als überlege er. "Warum wollen Sie das denn wissen?"
    "Ich möchte mit Didier sprechen, wir machen uns Sorgen um ihn."
    "Ah so..." Vacaro trank wieder aus seiner Tasse, "Herr Malvault hat mit Herrn Breuer gesprochen. Martin Breuer."
    Der alte Gaston versuchte, den Namen in sein Heftchen zu schreiben; es dauerte einen Moment, und man sah, dass es ihm Mühe bereitete. "Ich möchte, dass Sie mich unterrichten, wenn sich Didier wieder bei Ihnen meldet."
    "Sollte er das tun?"
    "Ich weiß nicht." Der alte Gaston trank nun ein Schluck von dem Mineralwasser. "Madame Fabienne ist doch auch in der Stadt."
    Vacaro schwieg.
    "Wo kann ich sie denn erreichen?"
    "Das kann ich Ihnen nicht sagen, mein lieber Gaston."
    "Was für einen Auftrag soll sie denn für die Fabrik erledigen?"
    Vacaros Gesicht war völlig

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