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Madame Fabienne

Madame Fabienne

Titel: Madame Fabienne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johnny70
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nicht verhindern." Fabienne sah sich noch mal um, aber niemand schien sie zu beachten. Sie stiegen aus und gingen zu der Telefonzelle. Fabienne gab Vacaros Nummer ein, und es klingelte drei oder vier Mal, bevor er sich meldete. Sein Stimme klang rau: "Ja?!"
    "Es wird Zeit, dass Sie mich auszahlen."
    Er zögerte, vielleicht war er auch überrascht. "Warum wenden Sie sich nicht an den Mitarbeiter, der für diese Angelegenheit zuständig ist?"
    "Der Mitarbeiter ist nicht zu erreichen."
    "Wirklich?!"
    "Natürlich, und ich nehme an, dass Sie das auch wissen."
    Man hörte nun Geräusche, die man nicht bestimmen konnte. Vielleicht blätterte er in einer Akte. "Ich werde mich darum kümmern."
    "Tun Sie das. Und warten Sie nicht zu lange, ja?!"
    "Ich verstehe Sie."
    Fabienne unterbrach die Verbindung, und sie gingen zurück zum Mercedes. Véronique sah sie an, sagte aber nichts. Sie war ganz schweigsam, was doch gar nicht ihre Art war. Vielleicht machte sie sich Sorgen... Sie sollten hier nicht rumspazieren, sondern sich besser im Bungalow verstecken. Da draußen war irgendwo dieser Hasan und suchte nach ihnen. Außerdem gab es noch Gaston Roque-Maurel, und man wusste nicht, was er eigentlich in dieser Stadt wollte.

28

    Jean Claude stand hinter einer der Säulenpappeln und beobachtete, wie die Mannschaft auf dem Fußballplatz trainierte. Da die Flutlichter schon eingeschaltet waren, konnte man gut erkennen, was vor sich ging; und man hörte auch, wenn sich die Spieler etwas zuriefen. Eigentlich sah alles wie gewöhnlich aus, aber trotzdem hatte er ein schlechtes Gefühl.
    Vielleicht ging ihm auch bloß die Fantasie durch, aber selbst das würde Sinn ergeben nach all dem, was er gestern mitgemacht hatte.
    Er drehte sich noch mal um und sah zurück zu dem geparkten Audi. Den Wagen hatte er inzwischen gewaschen, und man konnte nichts mehr entdecken, was auf die beiden Toten hinwies. Aber was wäre, wenn die Sheriffs das Auto ordentlich unter die Lupe nahmen? Wie war das mit Fingerabdrücken und DNA-Spuren?
    Vielleicht könnte man dann doch noch etwas finden... Das dürfte auf keinen Fall passieren. Aber vielleicht übertrieb er jetzt auch und sah alles zu negativ.
    Als er den Wagen durch die Waschstraße gefahren hatte, musste er wieder an die beiden Toten denken. Vor seinem geistigen Auge waren auf einmal Bilder aufgetaucht, die er gar nicht sehen wollte: ein blutiger Hals mit zwei Einstichen, kleine Löcher, die den Tod gebracht hatten. Ein Schauer lief ihm über den Rücken, und er wandte sich wieder dem Fußballplatz zu.
    Einige der Spieler liefen sich warm, andere holten die Bälle aus einem großen Netz. In der Ferne sah man das Vereinshaus, wo in den Fenstern Licht brannte. Zuschauer gab es leider nur wenige, was hieß, er würde auffallen, sobald er das Dunkel der Bäume verließ und ins Flutlicht trat. Was wäre, wenn Martin vom Sicherheitsdienst beschattet wurde? Aber warum sollten die das tun, die konnten doch unmöglich alle Anrufe abhören.
    Es waren seine Nerven, die verrückt spielten, und er müsste jetzt kühl denken.
    Aber wie gern würde er auch jemand erzählen, was passiert war. Wie gern würde er jemand um Rat fragen. Aber das dürfte er nicht machen, er müsste schweigen. Er müsste irgendwas erfinden, wenn nötig. Was auch passierte, er dürfte nie preisgeben, dass die beiden Kerle tot waren.
    Er schlenderte nun auf das Fußballfeld zu, und gleich darauf hatte ihn auch schon das Flutlicht erfasst. Das Wetter war immer noch recht mild, vielleicht kam ja schon bald der Frühling.
    Auf dem Platz rief nun der Trainer irgendwas, und gleich darauf fingen die Spieler an, hin und her zu sprinten. Es dämmerte schon, und der dunkelblaue Himmel färbte sich allmählich schwarz. Manchmal frischte auch der Wind auf und blies durch die kahlen Säulenpappeln, die den Fußballplatz umrandeten.
    Jean Claude stellte sich auf eine der Steinstufen und sah zu, wie die Mannschaft übte, Elfmeter zu schießen. Früher hatte er ja selbst gespielt, und es hatte ihm Spaß gemacht. Ob er auch eine Mannschaft betreuen könnte? Vielleicht wäre es sogar möglich, ein richtiger Trainer zu werden. Warum nicht?! Was ihm jetzt durch den Kopf ging, eigentlich hatte er doch ganz andere Probleme.
    Wo blieb nur Martin?
    Nun sah man Scheinwerfer, die durch die Säulenpappeln drangen. Offenbar fuhren Leute auf der Straße, die sich dahinter befand. Was würde er eigentlich mit dem Audi machen? Er sollte den Wagen bald wieder bei der Fabrik

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