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Madame Fabienne

Madame Fabienne

Titel: Madame Fabienne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johnny70
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aufgefallen wäre.
    Als die Scheinwerfer über ihn glitten, wandte er sich ab, damit man bloß seinen Rücken sehen konnte. Ob der Wagen zum Sicherheitsdienst gehörte? Nein, nein, das war doch unwahrscheinlich. Er müsste jetzt einen kühlen Kopf bewahren und dürfte nicht überall nur Leute aus der Fabrik vermuten.
    Er hastete zurück zu seinem Audi und glitt hinters Lenkrad. Was jetzt? Er würde Fabienne zur Rede stellen: Wer war denn diese Rothaarige überhaupt? Auch Fabienne hatte ihm viel verschwiegen... Vielleicht könnte er es trotzdem mit ihr machen, wie sehr er sie doch begehrte.

    *

    Fabienne war im Schlafzimmer und schlüpfte gerade in einen ihrer Blazer, als man einen Motor hören konnte. Da fuhr ein Auto aufs Anwesen, vielleicht war es Véronique? Auf alle Fälle konnte sie nun Véroniques Nähe spüren, aber tief drinnen war sie auch so unruhig. Irgendetwas lief nicht, wie es eigentlich geplant war. Sie hastete also in einen Raum auf der Vorderseite und lugte hinterm Vorhang nach draußen: Es dämmerte bereit, doch der Himmel färbte sich noch blau, und am Horizont zeigte sich ein blassroter Streifen.
    Ein Mercedes fuhr auf dem Weg zur Villa, und für einen Moment konnte Fabienne den Fahrer sehen: Es war Véronique, alles schien doch in Ordnung zu sein. Der Wagen verschwand nun aus ihrem Blickfeld, und gleich darauf hörte man, wie die Garage geöffnet wurde.
    Sie ging nach draußen auf den Flur und blieb beim Geländer stehen. Unten im Erdgeschoss brannten bloß zwei Lampen, und es gab deshalb nur ein trübes Licht. Die Haustür ging nun auf, und man konnte Schritte in der Diele hören. Da kam jemand in ihre Richtung.
    Es war Véronique. Sie blieb bei der Treppe stehen und sah zu ihr nach oben in den ersten Stock: "Wie ist es gelaufen?"
    Sie stützte sich mit beiden Händen aufs Geländer und sah nach unten, "Wir müssen abwarten."
    "Aha", Véronique strich sich mit einer Hand durch die roten Haare: "Kommt Jean Claude noch mal vorbei?"
    "Ich habe es ihm aufgetragen."
    "Wir könnten unseren Spaß mit ihm haben. Was meinst du?"
    "Ist alles in Ordnung?"
    Véronique zeigte auf die Tür, die zum Bad führte. "Ich muss mal wohin." Sie wandte sich ab, sah aber dann noch mal nach oben und lächelte ein wenig, "Dieser Jean Claude erinnert mich an den einen Mann aus dem Fitness-Studio, in Royan. Weißt du noch?"
    "Das stimmt. Der eine war auch so lang und schlank."
    "Was er jetzt wohl macht?"
    Fabienne trat einen Schritt vom Geländer zurück, "Ich weiß nicht."
    "Tja..." Véronique verschwand ins Bad, und man hörte, wie Wasser rauschte. Sonst blieb in der Villa alles still, draußen kam allerdings hin und wieder der Wind auf und blies durch die kahlen Bäume.
    Fabienne ging zurück ins Schlafzimmer und setzte sich aufs gemachte Bett. Sie lebten von einem zum nächsten Auftrag und fuhren dabei von einer zu anderen Stadt. Wie lange sie zwei das schon machten, unglaublich. Zu Beginn hatte sie gedacht, es sei nur eine Episode in ihrem Leben und schon bald würde sich etwas Neues ergeben.
    Doch die Dinge hatten sich anders entwickelt.
    Nach ihrem abgebrochenen Studium hatte sie in einem Supermarkt in Royan gearbeitet. Hin und wieder kaufte dort auch Véronique ein, und wenn sonst keine anderen Kunden da waren, plauderten sie ein bisschen. Véronique war ungefähr so alt wie sie und hatte eine Teilzeitstelle in einem Fitness-Club, der sich ganz in der Nähe befand. Es stellte sich schon bald heraus, dass sie sich gut verstanden.
    An einem Wintertag erschien Véronique kurz vor Ladenschluss und kam mit etliche Flaschen Sekt an die Kasse. Sie war gut aufgelegt und meinte, heute Abend würde noch eine Party steigen. Ob sie nicht Lust habe, dabei zu sein?
    Eigentlich kam ihr die Einladung ungelegen, denn sie war erschöpft und wollte sich nach dem langen Tag im Supermarkt erst mal ausruhen. Aber sie wollte auch ihren Spaß haben, und ihr Gespür sagte ihr, es wäre eine gute Idee.
    Also sagte sie zu.
    Ein bisschen später war sie fertig mit ihrer Arbeit und ging nach draußen, wo Véronique auf sie wartete. Sie schob ihr Fahrrad, und sie schlenderten zu Véroniques Bude, die sich in der Nähe der großen Badebucht befand. Sie tranken gleich von dem Sekt und waren in guter Stimmung. Ein bisschen später klingelte es, und ein Mann kam dazu, ein Sportler aus dem Fitness-Club. Er war schlank und muskulös, außerdem merkte man schon bald, dass er Humor hatte und Geschichten erzählen konnte.
    Sie tranken von dem Sekt und

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