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Maedchenfaenger #4

Titel: Maedchenfaenger #4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jilliane Hoffman
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freiwillig abgehauen sind? Aber das werden wir nie erfahren, weil nämlich niemand nach ihnen sucht!»
    «Wer ist das Arschloch?», wollte Bobby wissen, als Veso und Zo mit ihm das Podium verließen. «Für wen zum Teufel hält der sich?»
    «Ich habe hier eine Liste!», rief Feiding und winkte mit einem Zettel, als die Beamten ihn umstellten. Plötzlich richteten sich die Kameras auf ihn. «Neunzehn Mädchen - alle mit etwa derselben Beschreibung, alle unter den gleichen seltsamen Umständen ver­schwunden! Neunzehn, und ich habe gerade erst mit der Re­cherche angefangen! Alle werden auf Ihrer Website als Ausreißer klassifiziert! Ich finde, diese Mädchen haben eine Untersuchung verdient, Agent Dees! Sie haben verdient, dass jemand nach ihnen sucht», sagte er, während er sich von den Beamten losriss, die ihn zur Tür begleiteten. «Genau wie Ihre Tochter Katherine. Finden Sie nicht?»

 

25
     
    «Ich habe erst heute Morgen in der Schule davon gehört. Me­lissa hat es mir erzählt, aber, ich meine, alle haben es gewusst. Und alle haben mich gefragt, na ja, was mit ihr passiert ist. Dann hat mein Vater bei der Schule angerufen und gesagt, dass Sie mit mir sprechen wollen.» Molly Brosnan saß vorn auf der Stuhlkante im Zimmer des stellvertretenden Rektors der Ram­blewood Middle School und zwirbelte ihre langen roten Lo­cken zwischen eisblauen Fingernägeln. Sie kaute auf ihrer auf­gesprungenen Lippe.
    Bobby saß ihr gegenüber, die Ellbogen auf den Knien. Es war etwas mehr als eine Stunde her, seit er den Zirkus in Downtown Miami hinter sich hatte. Kurz nachdem Bobby zu einem tobenden Foxx gesagt hatte, er könne ihn am Arsch lecken, rief Mark Brosnan an, um zu melden, dass Molly zurück war, und Bobby war ins Auto gesprungen und auf direktem Weg nach Coral Springs gefahren. Er hatte keine Zeit anzuhalten, keine Zeit, über den Mist nach­zudenken, der sich am Morgen abgespielt hatte, und es gab auch keinen Grund zu warten, bis man ihm sagte, in welche Außenstelle man ihn strafversetzen würde - vorausgesetzt, er hatte nach Foxx' Anruf beim Polizeipräsidenten überhaupt noch einen Job. Was für ein rasanter Abstieg. Genau vor einem Jahr führte er noch eine gute Ehe, hatte eine bildhübsche Tochter und war der «landesweit anerkannte Experte für Kindesentführungen», den vom FBI bis zur State Police in Georgia alle um Rat fragten, wenn es um ver­schwundene Kinder ging. Als er 2007 sowohl zum «Officer of the Year for Missing and Exploited Children» als auch zum «Florida Law Enforcement Officer of the Year» gekürt wurde, erschien ein Artikel über ihn im Time Magazine. Die Zeitschrift People erklärte ihn sogar zu einem der «Helden unter uns».
    Mensch, Daddy, du hist auf dergleichen Seite wie Beyonce!, hatte Katy beeindruckt festgestellt, als das Boulevardblatt mit der Post kam. Du bist berühmt! Du bist ein Held!
    Ich will nur dein Held sein, Kitkat.
    Das bist du, Daddy. Immer.
    Inzwischen war seine Tochter fort, mit seiner Ehe ging es den Bach runter, und er konnte sich wahrscheinlich einen neuen Job suchen. «Molly, wann hast du Lainey zuletzt gesehen?»
    «Gesehen? Also, dieses Wochenende nicht, wegen meiner Großmutter. Das Wochenende davor haben wir uns getroffen. Ich war am Samstag bei ihr.»
    «Und wann habt ihr das letzte Mal telefoniert?»
    «Am Tag, bevor ich mein Handy verloren habe.»
    Mark Brosnan, Mollys Vater, stand mit verschränkten Armen neben dem stellvertretenden Direktor. Er machte ein finsteres Gesicht und sah sie streng an.
    «Na ja, ich habe es nicht wirklich verloren. Meine Lehrerin hat es am Freitag einkassiert», erklärte sie verlegen. «Morgen kriege ich es zurück.»
    «Was hat Lainey gesagt? Hatte sie am Wochenende was vor?», fragte Bobby.
    «Wir wollten ins Einkaufszentrum, aber dann ist meine Oma gestorben, und wir sind nach New Orleans gefahren.»
    «Was ist mit Jungs? Hatte sie einen Freund?»
    «Nein. Lainey hatte keinen Freund. Da war ein Typ, auf den sie stand, aber, na ja, sie hat ihn noch nicht mal in echt kennen­gelernt.»
    «Wer?»
    «Weiß nicht. Eben so ein Typ, mit dem sie im Internet ge­chattet hat. Ich weiß nur, dass er Zach heißt und Football spielt. Er ist echt süß.»
    «Ist das der Junge, für den Lainey die Fotos gemacht hat?»
    Molly wurde dunkelrot im Gesicht und blickte auf ihre Schu­he.
    «Ich habe die Fotos gesehen. Habt ihr sie für ihn gemacht?», hakte er nach. Molly nickte.
    «Welche Fotos?», fragte ihr Vater verblüfft.
    Molly

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