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Männer unerwünscht (German Edition)

Männer unerwünscht (German Edition)

Titel: Männer unerwünscht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Köster
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zur Seite stehen.“
                  „Verdient hat er es ja. Diese schreckliche Sache mit der armen Babette werde ich nie vergessen. Typisch Angelo – im auf Nimmerwiedersehen-Verschwinden ist er unschlagbar“, meinte Steff traurig.
                  „Er sollte wirklich schleunigst ausziehen. Ich denke, das wäre für alle Beteiligen das Beste. Schon allein wegen unseres Grundsatzes“, regte ich, Dorissack, die Frau mit Durchblick, an.
                  „Und dieses Mannweib? D ie ist schlimmer als zehn der grässlichsten Kerle auf einem Haufen! Nö r gelt an allem herum, lässt sich von vorne bis hinten bedienen und hinterlässt zu allem Überfluss massenhaft schwarze Kräuselhaare in der Badewanne. Die darf bleiben und unser unermüdlicher Handwerk er soll au s ziehen. Das seh ich nicht ein“, erwiderte Steff aufgebracht. Sie war – trotz der Offenbarung – anscheinend mit Angelo noch nicht durch. Auf meiner Beliebtheitsskala war er jedenfalls seit gestern Abend enorm abg e rutscht.
                  „Victoria hat einen Vorteil: Sie ist eine Frau, rein biologisch gesehen zumindest. Ihre Anwesenheit wird weiter geduldet“, antwortete ich niedergeschlagen, „während ihr beide ein echtes Problem haben we r det, wenn Angelo morgen immer noch hier ist.“
                  „Warten wir’s ab“, meinte Steff abwesend. Sie hatte sich wieder ins Frohlocksche Gekritzel vertieft.
                  Ich verkrümelte mich in mein Zimmer, legte mich aufs Bett und dachte an Holger. Er hatte mich für heute Abend zum Essen eingeladen, aber kurzfristig abgesagt. Dabei hatte ich mich so darauf gefreut. Ein Kollege war krank geworden und Holger musste einspringen. Blödes Krankenhaus! Konnten die nicht mal einen Tag ohne meinen Doc auskommen? Ich schloss die Augen und gab mich ganz meinem Gram hin.
                  Draußen am Fenster hörte ich jemanden pfeifen und kratzen. Im ersten Moment dachte ich an Björn, doch als ich die Augen aufschlug sah ich, dass es Angelo war. Er klopfte an die Scheibe und winkte mir zu. Sein schwarzes Haar klebte in seinem Gesicht, der Regen tropfte von seiner Nase.
                  Ich fand diesen Moment mehr als ungeeignet, um von einem fröhlichen Handwerker beobachtet zu werden. Matt winkte ich zurück, schnappte mir frische Klamotten und tigerte ins Bad.
                  Ausnahmsweise war es gerade mal nicht besetzt. Bei der Menschenansammlung im Haus grenzte das fast an ein Wunder. Ich verriegelte die Tür und zog mich aus. Als ich gerade die Dusche betr eten wollte, entdeckte ich ein Büschel von Victorias schwarzem Haupt- oder Körperhaar und prallte zurück. Ich mochte mir gar nicht vorstellen, von welchen Regionen ihres drallen Körpers es wohl abgefallen sein mochte.
                  In der Badewanne das gleiche Spiel. Hier verstopfte die schwarze Pracht den Abfluss. Ich hatte w e der Lust, mich am unbequemen Waschbecken zu säubern noch mich wieder anzuziehen, um Vicki zur Wa n nenreinigung aufzufordern. Deshalb pulte ich die Kräuselhaare aus der Duschwanne und warf sie in den Kosmetikmülleimer , der vor lauter weiblichen Pflegeutensilien überlief . Dummerweise fiel mir die undankbare Pflicht der Badezimmerreinigung zu. Vielleicht sollte ich mich tatsächlich demnächst mal darum kümmern.
                  Der Abend war gähnend langweilig. Bärbel und Vicki machten sich im Wohnzimmer breit und sahen sich eine alberne amerikanische Komödie an. Dann und wann drang Vickis raue Lache an mein Ohr. Der Film schien sehr lustig zu sein.
                  Uschi saß in der Küche und häkelte ein Deckchen. Gedämpfte deutsche Schlagermusik aus dem Radio begleitete sie. Rita war noch nicht heimgekommen. Wollte sie etwa bei Ludolf übernachten?
                  Steff und Angelo stritten sich in ihrem Zimmer, es schien sich um eine ernste Auseinandersetzung zu handeln. Dass Angelo der Richtige für Steff war, bezweifelte ich mittlerweile.
                  Ich sehnte mich nach den alten Zeiten. In welcher Eintracht hatten wir die Abende verbracht! Wir hatten uns genügt. Wir hatten uns geborgen gefühlt in einer Wohngemeinschaft, die ausschließlich uns fünf Frauen vorbehalten war. Jede hatte ihre Gedanken und Probleme mit den anderen geteilt. Und die nächt e langen Diskussionen erst!
                  Ach Holger, warum

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