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Männerküsse: homoerotische Geschichten (German Edition)

Männerküsse: homoerotische Geschichten (German Edition)

Titel: Männerküsse: homoerotische Geschichten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juna Brock , Stefanie Herbst
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nackten Bauch entblößte.
    »Großer Gott«, flüsterte Mathew und verfolgte das Schauspiel fasziniert.
    »Klappt etwas nicht?« Mathew hörte, wie sein Chef mit den Fingern auf dem Tisch trommelte. Hastig lenkte er die Augen zurück auf die langweiligen Bilanzen und klickte mit der Maus wahllos herum.
    »Alles bestens.«
    »Gut.«
    Das Geräusch von Stuhlrollen auf Teppichboden, kurz danach das Öffnen und Schließen der Tür. Sein Chef hatte das Büro verlassen, um in die Kantine zu gehen. Punkt zwölf, und auch Mathew packte sein Lunchpaket aus. Mit einem zufriedenen Magen ließe es sich besser arbeiten, hoffte er. Doch noch bevor er den ersten Bissen des Sandwiches nehmen konnte, sah er, dass auch der Anstreicher eine Pause einlegte. Mit dem Rücken gegen das graue Gerüst gelehnt, schälte er in aller Seelenruhe eine Banane. Und in dem Moment, als die Spitze der Frucht in seinem Mund verschwand, hob er den Kopf und sah Mathew in die Augen.
    »Verflucht.« Mathew spürte, wie Hitze in seine Wangen kroch und sie vermutlich rot anliefen. Er senkte den Blick, wusste jedoch, dass er immer noch beobachtet wurde. Die Augen des Anstreichers waren dunkel. Braun vielleicht. Aus der Entfernung hatte Mathew es nicht genau erkennen können. Seine Hände zitterten, als er das Sandwich zum zweiten Mal zu seinen Lippen führte. Er kaute, schmeckte aber nichts. Seine Zunge fühlte sich an wie Schmirgelpapier.
    Als er es nach einer Weile wagte, aufzusehen, trank der Anstreicher eine Dose Cola. Er hatte die Hose bis zu den Knien hochgekrempelt. Seine Beine waren sanft behaart, und Mathew stellte sich vor, wie weich sie sich unter seinen Fingern anfühlen würden. Sein Penis regte sich; der Platz zwischen seinen Beinen wurde zu eng. Nur gut, dass der Tisch die Beule verbarg.
    Vor Aufregung war Mathew der Appetit vergangen, daher legte er das Brot zurück in die Box. Wenn er sich jetzt ranhielte, würde er seinem Chef heute noch ein Ergebnis liefern können. Zu seiner Erleichterung stellte er fest, dass der Anstreicher ein Stück weiter gegangen war und jetzt vor dem Fenster der Abrechnungsabteilung stand. Das war Mathews Chance und er vertiefte sich in die Welt der Zahlen.

Am späten Nachmittag ging Mathew über den Gang in Richtung Toiletten. Er war zufrieden, dass er all seine Arbeiten erledigt hatte und die Schreibtischunterlage wieder sehen konnte. Es hatte keine weiteren Ablenkungen durch den Anstreicher gegeben und Mathew hoffte, dass es auch so bleiben würde.
    Er betrat den Toilettenraum und rümpfte die Nase. Der Geruch von Desinfektionsmittel war unangenehm stark. Rasch öffnete er die Hose und erleichterte sich. Beim Quietschen der Tür blickte er zunächst nicht auf, doch war überrascht, als sich der eintretende Mann gleich neben ihn stellte und nicht den höflichen Abstand hielt. Er roch nach Schweiß und merkwürdigerweise auch nach … Farbe? Mit heftig klopfendem Herzen lugte Mathew unauffällig nach links und erstarrte, als er den gebräunten Arm und das weiße Shirt erkannte. Er war es. Er – der Anstreicher. Mathew schluckte so laut, dass das Geräusch an den gefliesten Wänden widerhallte. Ohne etwas dagegen tun zu können, drehte er den Kopf und betrachtete den fremden Penis neben sich. Schön , dachte er. Würde ich gerne einmal anfass en ... Ein amüsiertes, dunkles Lachen erschreckte ihn.
    »Gefällt dir, was du siehst?«
    In solchen peinlichen Momenten flehte Mathew stets, sich in Rauch auflösen zu können. Doch seine Gebete wurden auch diesmal nicht erhört. Er knöpfte sich hastig die Hose zu und trat einen Schritt zurück. Ja, was er gesehen hatte, gefiel ihm. Sehr sogar. Verdammt noch mal. Aber das konnte er ja schlecht … »Tut mir leid«, sagte er und wollte sich aus dem Staub machen. Ein harter Griff an seinem Oberarm hielt ihn zurück. Mathew erzitterte.
    »Mir tut es nicht leid«, raunte die Stimme des Mannes. Er zog Mathew näher. »Höchstens vielleicht, dass uns andauernd diese lästige Scheibe voneinander trennt.« Der Mann legte seine freie Hand auf Mathews Rücken und vergrub die Finger in Mathews Hemd. Nicht gut – gar nicht gut, dachte Mathew. Wenn jetzt jemand reinkäme. Am besten noch sein Chef. Uuuh.
    »Du hast mich beobachtet, nicht wahr? Konntest deinen hungrigen Blick gar nicht von mir abwenden.« Wieder das Lachen, der Griff um seinen Oberarm ließ los, dafür machte sich die Hand an seinem Hosenstall zu schaffen.
    »Ich … ich sollte wieder …«
    Die Hand hielt inne und

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