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Märchen unter dem Wüsenhimmel

Märchen unter dem Wüsenhimmel

Titel: Märchen unter dem Wüsenhimmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Mallery
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Reiter.“
    „Und niemand, der sich von einem Mädchen besiegen lässt“, neckte Malik.
    Bethany hob das Kinn. „Ein Mädchen zu sein, hat nichts damit zu tun.“
    Malik blickte Liana an. „Diese Einstellung dürfte Ihr Fehler sein.“
    „Danke für das Kompliment“, entgegnete sie leichthin und versuchte zu ignorieren, dass das Funkeln in seinen Augen nicht nur von Humor kündete, sondern auch an die Leidenschaft erinnerte, die drei Tage zuvor bei jenem Kuss zwischen ihnen erwacht war.
    Khalil legte einen Arm um Doras Schultern. „Ich habe beschlossen, dass wir als Nächstes ein Mädchen bekommen. Wir haben schon zwei Söhne, und es ist Zeit für eine Abwechslung.“
    „Wie kommst du auf die Idee, dass du wählen darfst?“, hakte sie nach.
    Er blickte beleidigt drein. „Ich bin Prinz Khalil Khan von El Bahar.“
    „Als ob das alles erklärt!“ Dora beugte sich zu Liana. „Die Männer in diesem Haus sind unausstehlich. Khalil glaubt, dass er seinen Kopf durchsetzen kann, indem er einfach seinen Titel nennt. Als ob sich das Meer für ihn teilen würde!“
    „Das passiert ständig, wenn ich es will“, warf Jamal ein.
    Heather verdrehte die Augen. „Das ist alles deine Schuld,Givon. Du hast einigermaßen intelligente Männer in unmöglich arrogante Prinzen verwandelt.“
    Der König lächelte. „Um unseren Ehrengast zu zitieren“, sagte er mit einem Blick zu Liana, „danke für das Kompliment. Ich bin der König dieses Landes. Wozu hätte ich meine Söhne sonst erziehen sollen?“
    „Wie wäre es mit warmherzig und einfühlsam?“, hakte Dora nach.
    Er tat ihren Einwand mit einer Handbewegung ab, aber aus seinen dunklen Augen sprach Zuneigung. Offensichtlich betete er seine beiden Schwiegertöchter an, und die gesamte Familie schien sich sehr nahe zu stehen.
    Alle drei Brüder besaßen dunkle Haare und dunkle Augen. Sie waren hoch gewachsen, hatten breite Schultern und schlanke, aber muskulöse Körper, die von Maßanzügen unterstrichen wurden. König Givons Schläfen waren ein wenig ergraut, aber auch er war immer noch ein gut aussehender Mann in der Blüte seiner Jahre.
    Malik beugte sich zu Liana vor. „Wie gefällt Ihnen die Arbeit?“
    Es wurde still im Raum, und alle Augen richteten sich auf sie. „Bisher sehr gut. Die Schüler sind klug, was den Unterricht interessanter macht, aber auch eine Herausforderung darstellt.“
    „Sie unterrichten Mathematik?“, erkundigte sich der König.
    „Ja.“
    „Wollten Sie schon immer Lehrerein werden?“, fragte Fatima.
    „Ja, seit ich in Bethanys Alter war. Mathe war immer mein Lieblingsfach.“
    „Mommy will wieder aufs College gehen“, warf Bethany ein.
    „Sie wollen weiter studieren?“, hakte Fatima nach.
    „Ja. Ich möchte den Doktortitel erwerben. In theoretischen Gleichungen.“
    „Und was genau ist das?“, hakte Malik nach. Er schob die Süßspeise von sich und trank stattdessen Kaffee.
    „Es würde zu weit führen, das zu erklären.“
    Er lächelte charmant, und ihr schoss durch den Kopf, dass sie für dieses Lächeln gern auf ihr Dessert verzichtet hätte. Dann rief sie sich zur Vernunft und tauchte hastig den Löffel in die Spei se.
    Eine Stunde später spazierten Liana und Malik durch die üppigen Gärten des Palastes, während Heather und Dora mit Bethany zu deren Kleinkindern gegangen waren. Ob es sich spontan so ergeben hatte oder geplant worden war, wusste Liana nicht, aber es kümmerte sie auch nicht. Wie oft in ihrem Leben bot sich ihr schon die Gesellschaft eines gut aussehenden Prinzen? Solange sie Vernunft wahrte, bestand keine Gefahr.
    „Die Gärten sind zum Teil Jahrhunderte alt. Wie gefallen sie Ihnen?“, erkundigte sich Malik, als sie einen kleinen Orangenhain passierten.
    „Sie sind wundervoll“, erwiderte sie und sog tief den lieblichen Blumenduft ein.
    „Bethany macht große Fortschritte im Reiten.“
    „Das habe ich gehört. Sie erzählt gern sehr detailliert vom Unterricht. Danke. Es tut mir leid, dass ich vorher falsche Schlüsse gezogen habe. Was Ihre Motivation angeht, meine ich.“
    Obwohl Laternen die Wege erhellten, lag sein Gesicht im Schatten, und sie konnte seinen Ausdruck nicht erkennen. „Ich mag Ihre Tochter. Ich genieße die gemeinsame Zeit mir ihr.“
    Liana glaubte ihm, obwohl es sie überraschte. Sie hätte nicht gedacht, dass ein Kronprinz den Umgang mit einer Neunjährigen genießen könnte. Aber was wusste sie schon von königlicher Unterhaltung?
    „Sie hat heute über ihren Vater

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