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Magazine of Fantasy and Science Fiction 03 - Heimkehr zu den Sternen

Magazine of Fantasy and Science Fiction 03 - Heimkehr zu den Sternen

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 03 - Heimkehr zu den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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entlang, dann benutzten sie einen Lastenfahrstuhl. Zwei Stockwerke tiefer kamen sie in einen kleinen, völlig leeren Raum. Paula trat vor eine Sprechanlage.
    Eine Stimme ertönte. »Wir erkennen Sie, Techna Klein, aber wer ist der Fremde?«
    »Ich bürge für ihn«, erwiderte Paula ungeduldig.
    Rex Morris fühlte ein nervöses Prickeln in der Wirbelsäule. Was sollte das alles bedeuten? Ihm war nicht wohl bei der Sache. Er hatte keine Ahnung gehabt ...
    »Offensichtlich«, sagte jetzt die Stimme. »Sonst hätten Sie ihn wohl kaum mitgebracht. Trotzdem, Paula Klein, Sie kennen doch die Vorschriften unserer Einrichtung.«
    »Aber ich sage Ihnen doch: Er ist absolut vertrauenswürdig«, erwiderte sie ungehalten.
    »Wie sollten wir das wissen? Es tut mir leid, mein Herr, aber dies hier ist ein privater Club und ...«
    »Er ist Techno Rex Morris, der Sohn von Leonard Morris, dem Helden. Genügt Ihnen das?« stieß Paula hervor.
    Einen Moment war es still. Dann sagte die Stimme: »Will kommen in unserer Flüsterkneipe, Techno Morris.«
    Paula schnaubte durch die Nase und zog Rex durch eine sich lautlos öffnende Tür.
    »Flüsterkneipe!« entfuhr es Rex.
    Sie lachte ihn schadenfroh an. »Ich habe Ihnen doch versprochen, Sie zu einem Ort zu führen, an dem man ungezwungen reden kann.«
    »Großer Gott«, murmelte Rex.
    Hinter der Tür mußte etwa ein halbes Dutzend Zimmer liegen. In jedem standen wiederum ein halbes Dutzend runder Tische. Sie erinnerten Rex an Pokertische, nur waren diese hier etwas größer. Zehn Leute hatten daran Platz. An manchen drängte sich allerdings die doppelte Anzahl Männer. In der Mitte jedes dieser Tische befand sich eine Automatenbar, und fast die Hälfte aller Anwesenden hatten ein Glas oder eine Kaffeetasse vor sich.
    Aber das Trinken war offensichtlich nicht die Hauptattraktion.
    »Kommen Sie, gehen wir dort hinüber«, forderte ihn Paula auf, und dann fügte sie flüsternd hinzu: »Hier gibt es nur eine Regel, die man einhalten muß. Sie dürfen gegen nichts, was hier gesprochen wird, Einwände erheben – ganz gleich wie extrem es auch sein mag. Sie dürfen sagen, was Sie wollen, aber das darf jeder andere auch.«
    Rex Morris räusperte sich. »Hören Sie mal, mir wäre es lieber, wenn Sie mich nicht mit Namen vorstellen würden.«
    Sie musterte ihn mit einem seltsamen Blick. »Na, schön, aber Sie können den Leuten hier ruhig vertrauen. Sie sitzen im gleichen Boot wie Sie. Ich habe am Eingang Ihren Namen genannt, damit wir hereinkonnten. Von nun an hätten Sie keine Schwierigkeiten, wenn Sie wieder einmal allein hierherkämen.«
    Sie traten an einen Tisch, um den sich hauptsächlich ältere Männer gruppiert hatten. Die meisten schwiegen, hörten nur zu, zogen an ihren Pfeifen und nippten an ihren Tassen oder Gläsern. Einer hielt gerade eine eindringliche Rede. Er sah entschieden wie ein Senior-Aktivist aus.
    »Ich frage warum«, sagte er. »Und niemand gibt mir darauf eine Antwort. Auf den niedrigen Ebenen des religiösen Glaubens neigen wir zum Lächerlichen. Die Priesterschaft serviert uns ein höheres Wesen, oder mehrere, die das Universum und den Menschen geschaffen haben und dann eine beträchtliche Zeit darauf verwenden, ihn zu überwachen und die Forderungen zu stellen, angebetet zu werden. Wenn der einzelne Mensch ›gut‹ ist, dann wird er für alle Ewigkeit dafür belohnt, ist er ›schlecht‹, so wird er für alle Ewigkeit bestraft. Eine offensichtlich kindische Vorstellung, die ursprünglich von primitiven Geistern stammt. Dazu kommt, daß alles, was gut oder auch schlecht ist, ganz willkürlich von der Priesterschaft entschieden wird.« Die Stimme des Mannes wurde heiser. »Und oft genug werden ihre Entscheidungen darüber, was eine Sünde oder was Recht ist, stark von ihrem eigenen materiellen Vorteil beeinflußt.«
    Einer der Zuhörer murmelte etwas vor sich hin.
    Der Sprecher wandte sich ihm zu. »Hat es in der ganzen Geschichte je eine religiöse Organisation gegeben, die es nicht zuwege gebracht hat, beträchtliches Vermögen um sich zu stapeln. Wohl gibt es Ausnahmen, aber, wie gesagt, das sind nur Ausnahmen, die Regel bleibt bestehen.«
    Ein anderer Zuhörer am Tisch bemerkte: »Ich glaube, Sie kommen vom ursprünglichen Thema ab.«
    »Keinesfalls. Meine Frage an die Religionen lautet: warum? Auf der niedrigen Ebene der persönlichen Götter ist die Situation höchst einleuchtend. Gott schafft den Menschen, macht ihm einige Vorschriften, denen er nicht folgen

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