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Magazine of Fantasy and Science Fiction 10 - Wanderer durch Zeit und Raum

Magazine of Fantasy and Science Fiction 10 - Wanderer durch Zeit und Raum

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 10 - Wanderer durch Zeit und Raum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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Knien. Zwar hatten sie außer den Hunden keine Tiere gesehen, außer einigen großen Vögeln hoch oben am blauen Himmel, aber in den Wäldern konnte es Kreaturen geben, die gefährlicher waren. Es war gut, auf eine Begegnung mit ihnen vorbereitet zu sein.
    Insekten gab es auch noch. Er lauschte auf ihr ständiges Summen, das ihn an seine Jugend auf der Erde erinnerte. Der Unterschied war nicht groß. Überhaupt ähnelten sich beide Planeten sehr. Beide besaßen Kontinente und Meere und Wälder, Hügel, Täler, Ebenen und Flüsse. Doch einen gewaltigen Unterschied gab es: nur die Erde trug intelligentes Leben.
    Sicher war das allerdings noch nicht. Wenn auch die Stadt unbewohnt war, so konnte es auf anderen Kontinenten immer noch primitive Kulturen und Zivilisationen geben. Es war gut, das nicht zu vergessen.
    Eins der Mädchen murmelte im Schlaf. Sie schliefen in einem Zelt, und so war es ihm nicht möglich zu unterscheiden, ob Nina oder Joan gesprochen hatte. Aber er hatte ein Wort verstanden. David! War das der Name eines Gatten, eines Freundes? Nein, Gatte nicht, denn die beiden Mädchen waren nicht verheiratet. Der Gedanke daran, daß eins der Mädchen jemanden auf der Erde zurückgelassen hatte, den es liebte und von dem es geliebt wurde, überraschte ihn. Er störte ihn.
    Joan erwachte. Hatte sie den Namen laut gesprochen, oder hatte sie nur geträumt? Sie richtete sich auf. Im Zelt war es dunkel. Neben sich hörte sie die regelmäßigen Atemzüge Ninas. Draußen summten die Insekten, und aus der Ferne drang das Kläffen der Hunde an ihr Ohr. Sonst gab es keinen Laut.
    Sie legte sich wieder zurück und schloß die Augen. Sie begann einzuschlafen und zu träumen, aber es war kein richtiger Traum. Es waren Erinnerungen, die sie verfolgten.
    David kam zum hundertstenmal auf sie zugeschritten, um Abschied von ihr zu nehmen. An der Sperre zum Raumflughafen. In seiner Hand hielt er einen Strauß blutroter Rosen. In seinen Augen lag die große Bitte, die sein Mund auch aussprach:
    »Bitte, Joan, geh nicht ...«
    Ihre Augen aber blieben kalt und ablehnend. Ihre Stimme war unpersönlich und unerbittlich.
    »Du bettelst wie ein Hund, David ...«
    Hinter ihr schimmerte die Hülle des Raumschiffes im Sonnenschein. Die Passagiere gingen an Bord. Eine Stimme kam aus den Lautsprechern:
    »Alle Passagiere an Bord der ›Anaxagoras‹! Alle Passagiere haben sich sofort an Bord zu begeben.«
    »Bitte, bleibe hier«, bat David wieder.
    Sie hörte sich sagen:
    »Lebe wohl, David. Werde glücklich in deiner ewigen Tretmühle.«
    Sie ging davon und sah sich nicht mehr um. Hinter ihr blieb der Mann zurück, der sie verehrte. Er hätte ihr für den Rest des Lebens Sicherheit und ein bequemes Dasein geboten. Aber sie wollte nicht.
    Sie haßte ihn, denn er sah nur ihren Körper, verstand aber ihre Sprache nicht.
    Als sie wieder erwachte, dämmerte bereits der Morgen durch das Zelt. Diesmal hatte sie etwas anderes gestört, und es dauerte einige Minuten, bis sie begriff, was es gewesen war.
    Neben ihr hatte Nina im Schlaf gestöhnt.
    Das beruhigte Joan. Sie war also nicht die einzige, die von ihrer Vergangenheit verfolgt wurde.
     
    Es war ein böser Traum gewesen, und selbst die ersten, warmen Sonnenstrahlen konnten nicht die Kälte in ihrem Herzen vertreiben. Nina schüttelte sich. Sie sah noch einmal den großen Nähsaal vor sich. Der Chef beugte sich über ihre Schulter und sah ihr zu. Dann bemerkte sie, wie er einem neuen Mädchen nachblickte, das erst gestern eingestellt worden war. Das Mädchen wurde rot. Da wußte sie, daß die Überstunden im Lager vorbei waren – die Überstunden mit dem Chef.
    Am liebsten wäre sie jetzt aufgesprungen und zu Collins ins Zelt gerannt. Sie hätte sich in seine Arme geworfen, ehe es zu spät war. Sie beherrschte sich nur mit Mühe, stand auf und schlüpfte in ihre Kombination. Joan schlief noch. Die dunklen Haare rahmten ihr hübsches, klassisches Gesicht ein. Die dünne Decke verbarg nichts von ihrer schlanken, gut proportionierten Figur. Nina fühlte Haß in sich emporsteigen. Abrupt verließ sie das Zelt und ging zum nahen Bach, um sich zu waschen.
    Als sie zum Lager zurückkehrte, hatte Bedford bereits das Feuer angefacht. Joan kämmte sich die Haare. Als Collins aus seinem Zelt trat, lächelte Nina ihm zu. Während des Frühstücks saß sie neben ihm, bewunderte heimlich seine spielenden Muskeln und die breite Brust. Collins war wirklich ein richtiger Mann. Neben ihm wirkte Bedford wie ein

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