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Magazine of Fantasy and Science Fiction 14 - Im Dschungel der Urzeit

Magazine of Fantasy and Science Fiction 14 - Im Dschungel der Urzeit

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 14 - Im Dschungel der Urzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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herausrückte, die erst allmählich die Natur seiner Erfindung enthüllten. Selbst seine eigenen Klassenkameraden würden keinen Verdacht schöpfen können, denn sie mußten annehmen, daß die Gedanken des längst verstorbenen Villiers ihn zur Weiterentwicklung und Verwirklichung der Theorie angeregt hatten. Ganz einfach, nicht wahr?« Mandel sah von einem zum anderen. »Aber nun geht das leider nicht mehr so einfach. Wenn auch nur einer von Ihnen das Geringste über Materietransmission veröffentlicht, entlarvt er sich selbst als Mörder. Ich sah den Versuch Villiers und weiß, daß er echt war. Ich weiß, daß einer von Ihnen im Besitz der Aufzeichnungen ist. Sie sind nun wertlos. Geben Sie es auf, meine Herren.«
    Schweigen.
    Mandel ging bis zur Tür. Er drehte sich um.
    »Ich schlage vor, daß Sie hier in diesem Zimmer bleiben, bis ich zurückkehre. Es wird nicht lange dauern. Hoffentlich überlegt sich der Schuldige bis dahin, was er zu tun hat. Sollte er befürchten, seine Stelle zu verlieren, so möchte ich ihn darauf aufmerksam machen, daß er sehr viel mehr verlieren wird, wenn die Polizei den Fall aufgreift. Er kommt sogar unter die Psychosonde.« Er deutete auf die drei Skandierer. »Ich werde inzwischen die Filme entwickeln lassen.«
    Kaunas versuchte ein Lächeln.
    »Und wenn wir von hier verschwinden?«
    Mandel lächelte ebenso freundlich zurück.
    »Nur einer von Ihnen hat Grund dazu. Ich kann mich auf die beiden Unschuldigen verlassen. Sie werden eine Flucht verhüten und sei es auch nur aus Gründen der Selbsterhaltung.«
    Er ging.
     
    Es war fünf Uhr. Ryger sah auf die Uhr.
    »Verdammt, ich bin müde. Ich möchte schlafen.«
    »Wir können uns ja hier hinlegen«, sagte Talliaferro. »Will nicht jemand vorher ein Geständnis ablegen?«
    Kaunas sah weg. Ryger kräuselte die Lippen.
    »Dachte ich es mir doch.« Talliaferro legte sich im Sessel zurück und schloß die Augen. »Auf dem Mond haben sie jetzt viel zu tun. Für zwei Wochen haben sie Nacht dort. Sie sitzen immer an den Instrumenten. Danach beginnt der lange Tag. Nichts als Berechnungen in den Laboratorien, Kalkulationen und Konferenzen.«
    Kaunas erzählte über den Merkur und über seine Arbeit dort. Dann schloß sich Ryger an und berichtete, daß die Rotationsdauer des Asteroiden nur zwei Stunden betrage. Die Sterne bewegten sich dort zwölfmal so schnell wie am irdischen Nachthimmel. Die Beobachtungen mußten immer mit drei gekoppelten Teleskopen zugleich unternommen werden.
    »Wie wäre es mit dem Pol?« schlug Kaunas vor.
    »Geht nicht. Auf Merkur, ja. Aber nicht auf Ceres. Ihr habt es gut in der Beziehung. Würde Ceres keine Rotation besitzen, hätten auch wir bessere Beobachtungsmöglichkeiten.«
    Draußen begann es schon zu dämmern.
    Talliaferro bekämpfte sein Schlafbedürfnis. Er mußte wach bleiben.
    Jeder der drei dachte: wer ist es gewesen?
    Nein. Nur zwei stellten sich diese Frage.
     
    Talliaferro öffnete die Augen, als Mandel das Zimmer betrat. Der Himmel war blau geworden inzwischen. Zum Glück war das Fenster geschlossen. Alle Räume im Hotel waren mit einer Klimaanlage versehen, aber es gab immer noch Leute, die sich einbildeten, nur durch geöffnete Fenster könne frische Luft ins Zimmer dringen. Talliaferro schüttelte sich bei dem Gedanken an geöffnete Fenster. Er hatte zu lange auf dem Mond gelebt.
    »Hat jemand von Ihnen etwas zu sagen?« fragte Mandel. Als niemand antwortete, fuhr er fort: »Ich habe die Filme entwickelt.« Er warf die Skandierer und Filme auf ein Bett. »Nichts, wie erwartet. Die Kopie von Villiers Aufzeichnungen wurde rechtzeitig entfernt.«
    »Wenn es eine gibt«, zweifelte Ryger und gähnte.
    »Ich schlage vor, wir gehen nun in Villiers Zimmer«, schlug Mandel vor.
    »Warum?« Kaunas war sichtlich erschrocken.
    »Ein psychologischer Test«, vermutete Talliaferro. »Man bringt den Verbrecher an den Tatort zurück, und er verrät sich durch sein Benehmen.«
    »Viel weniger dramatisch«, sagte Mandel und lächelte. »Ich möchte, daß mir die beiden von Ihnen, die unschuldig sind, den verschwundenen Film suchen helfen.«
    »Sie glauben, daß er da ist?«
    »Möglich. Später durchsuchen wir dann auch Ihre Zimmer. Der Konvent beginnt erst gegen zehn. Bis dahin haben wir also noch Zeit.«
    »Und danach?«
    »Danach werde ich die Polizei benachrichtigen.«
    Sie gingen in Villiers' Zimmer.
    Ryger war rot im Gesicht, Kaunas blaß. Talliaferro gab sich alle Mühe, ruhig und gelassen zu

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