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Magdalenas Garten

Titel: Magdalenas Garten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Gerstenberger
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»Meinst du wirklich, wir sollen weitermachen?«, fragte sie leise. »Was, wenn nur Hohlköpfe wie der eben anrufen?«
    Â»Egal! Damit kann ich leben«, sagte Nina, »dem pfeife ich das nächste Mal was, da wird sein Ohr sich noch lang dran freuen.« Sie pfiff gellend auf zwei Fingern durch die Küche und macht ein paar Hopser auf den Fliesen. Und wieder dreht sie auf, dachte Magdalena, es ist, als schöpfe sie aus meiner Niedergeschlagenheit Kraft.
    Â»Gut, aber nur, wenn es dir nichts ausmacht, dass deine Handynummer dann auch noch in Portoferraio an jedem Laternenmast zu lesen ist.« Mit der Hauptstadt der Insel hätten sie sämtliche kleinen und größeren Städte der Insel abgeklappert. Heute Mittag waren sie in Capoliveri und Porto Azzurro gewesen, hatten Kopien aufgehängt und die üblichen Restaurant- und Ladenbesitzer aus den üblichen Jahrgängen befragt. Einige waren misstrauisch, schauten gar nicht erst auf das Foto, sondern sagten, sie wüssten nichts.
    Â»Wir hätten ein Foto von meinem Großvater herzeigen können, den hätten wahrscheinlich mehr Leute erkannt.«
    Â»Er wird sich melden!« Ninas Lächeln hat etwas leicht Übertriebenes, dachte Magdalena, etwas von Überredung, als ob sie nicht die Wahrheit sagte. Nina hatte sich nichts anmerken lassen, kein Wort über den verächtlichen Blick, den sie von der Terrasse auf Matteos und Magdalenas verschränkte Hände geworfen hatte. Am nächsten Morgen war sie mit Magdalena wieder gemeinsam über die Insel gekreuzt und hatte sich erneut hemmungslos in die Vatersuche gestürzt.
    Â»Wenn du Lust hast, kannst du mir heute ein wenig in der
Bar helfen! In der comune kann ich nichts weiter ausrichten, also fange ich schon mal mit den praktischen Sachen an. Ich hasse es herumzusitzen.«
    Â 
    Magdalena hatte Lust, und so stiegen sie am Nachmittag hinunter in den Club. Nina schloss eine der drei Türen auf, deren schmale Rundbögen die prächtige Natursteinfassade des Clubs bestimmten.
    Â»Was war das POLO eigentlich früher einmal?«, fragte Magdalena, während sie auf die Bar an der linken Wand zusteuerten.
    Â»Ich glaube, eine Orangerie oder so was, vom Park sieht man ja heute noch einiges, obwohl ihm die Jahre als Nachtclub schwer zugesetzt haben. Nachträglich wurde hier dann alles Mögliche eingebaut, nicht gerade professionell. Auch die Wohnung ist erst später obendrüber gebaut worden. Architektonisch gesehen eine ziemliche Rücksichtslosigkeit.« Magdalena nickte. Die Wohnung thronte als quadratischer, weiß verputzter Kasten oben auf dem Dach des Natursteinbaus, enthielt Küche, Bad, die zwei winzigen und das etwas größere Zimmer und zerstörte die Proportionen des Gebäudes. Nina stieß die hölzernen Läden auf, mit denen die Türen von innen geschützt waren. Licht flutete herein. Magdalena sah, dass sie in einem sehr hohen Raum stand, an dessen hinterer Wand flache Sofas und kleine Tischchen zusammengeschoben waren. Die anderen Wände bestanden aus Sprossenfenstern, die bis zur Decke reichten und mit schwarzer Folie verklebt waren. Irgendwer hatte aus der ehemals wunderschönen alten Halle eine verlotterte Dunkelkammer gemacht.
    Â»Guck dir das an!« Nina zeigte auf den von Dreck verkrusteten Ziegelboden. »Da gehe ich nicht ran, das überlasse ich der Putzkolonne. Ich dachte, wir könnten vielleicht die Kühlschränke auswischen und die Bar sauber machen.«

    Mit diesen Worten ließ Nina Wasser einlaufen, nahm zwei Schwämme aus ihrem Korb und warf sie in das tiefe Metallbecken. Sie schaute Magdalena ernst an: »Aber du musst wirklich nicht mitmachen. Wenn es dir zu viel wird, setz dich und ruh dich aus.« Doch Magdalena fühlte sie nicht müde. Sie zog die Schubladen auf, betrachtete die Shaker und Mixbecher, befühlte Messer, Schneidebretter und sonstigen Kram, der dort wild zusammengewürfelt lag und einen Geruch nach verschüttetem Bier verströmte.
    Â»Das kannst du mir alles hier reinschmeißen«, sagte Nina.
    Magdalena tat es, griff sich eines der Geschirrtücher, die Nina von oben mitgebracht hatte, und trocknete die Sachen ab. Sie kam sich wie eine Barfrau vor, die schon seit Jahren hinter diesem Tresen stand.
    Â»Ich war erst einmal in meinem ganzen Leben in einer Diskothek.«
    Â»Ist nicht wahr!«
    Â»Das war im Charly M. in Rheine und endete

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