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Magdalenas Garten

Titel: Magdalenas Garten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Gerstenberger
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geschrieben, die Erdbeeren würden dieses Jahr reichlich tragen und die Kirschen seien jetzt schon fast reif. So war es ihm am liebsten, die kleinen Alltäglichkeiten statt der großen Probleme zu erwähnen. Das kam ihr gerade ganz recht, denn es blieb genug zu tun. Sie hatte noch nicht mal mehr ein richtiges Dach über dem Kopf, eine dritte Nacht in dem blauen Ei würde sie nicht durchstehen, wahrscheinlich hatte es jemand längst leer geräumt. Sie hatte noch nicht mal abgeschlossen, aber auch nicht die geringste Lust, den Verursacher des Geräuschs ausfindig zu machen. Sie würde sich wieder auf Zimmersuche begeben müssen.
    Â 
    Wenigstens sprang der Roller sofort an, Magdalena fuhr aus Procchio hinaus und bezwang den Anstieg Richtung La Pila. Du bist ein Superscooter , ich werde dir keinen Namen geben, das machen nur alberne Mädchen, die auch Stofftiere ans Armaturenbrett ihres Autos kleben, aber du bist ein Super …in diesem
Moment fing er an zu ruckeln und zu husten. Kein Sprit mehr. Wie dämlich, sie hatte vergessen, den Superscooter zu betanken. Mit ersterbendem Motor rollte er mit Magdalena den Berg hinab, vorbei an der kleinen Seitenstraße, die zu der Wohnwagenwiese führte, auf die Gokart-Bahn zu, die ihr Terrain mit hässlich rot-weiß angemalten Autoreifen abgesteckt hatte. Magdalena ließ sich ausrollen, stieg dann ab und schob. Bis zu der Tankstelle in der Nähe des Flughafens war es noch ein ziemliches Stück, die kleine Ortschaft Marmi lag gerade erst hinter ihr. Auf der Karte vier Zentimeter, bei einem Maßstab von 1:25000 also einen Kilometer. Zehn Uhr, die Sonne knallte auf ihren Helm, den sie als Sonnenschutz aufgelassen hatte. Vor sich, am rechten Straßenrand, sah sie zwei Motorräder stehen, es waren carabinieri , die einen dieser hohen, hippen Geländewagen in der Mangel hatten, mit denen reiche Leute spazieren fuhren und die an ungelenke Riesenkäfer erinnerten. Die zwei Uniformierten hatten offensichtlich zu viele amerikanische Filme gesehen, sie bewegten sich wie Cops, einer gestikulierte am Seitenfenster mit den Papieren, während der andere mit größter Vorsicht den Wagen umrundete, als könne jeden Moment auf ihn geschossen werden. Der Fahrer stieg aus, ging nach hinten und öffnete die Heckklappe. Der größere der beiden carabinieri kontrollierte jetzt an seinem Motorrad über Funk die Papiere, während der kleinere sich in den Wagen beugte, als ob er sich gleich auf der Ladefläche ausstrecken wollte. Irgendwie kamen Magdalena die beiden bekannt vor. Als sie noch näher kam, erkannte sie Ninas Fans: Massimo, den Autoliebhaber, und Gian-Luca, den sie zuletzt ohne Unterhosen in der Küche des POLO hatte Sit-ups machen sehen! Ein einfacher italienischer Satz bildete sich wie von selbst in ihrem Kopf und wollte unbedingt hinaus, und noch bevor sie weiter überlegen konnte, rief sie: »Ciao, Massimo, ciao, Gian-Luca, niente striptease oggi?«

    Gian-Lucas Hand mit dem Funkgerät hielt in der Luft inne »Ouuuh, ciao …« Eine tiefe Röte kroch seinen Hals hoch. Erschrocken blieb Magdalena stehen, Mist, es war eine dumme Idee gewesen, die beiden zu grüßen, sich überhaupt bemerkbar zu machen!
    Aus den Augenwinkeln sah sie, wie der Fahrer des Geländewagens eine kleine Vorwärtsbewegung machte und Gian-Luca sofort mit einer winzigen Geste nach seiner Waffe tastete.
    Â»Niente striptease …« , stellte der Fahrer fest, und nun erkannte Magdalena auch ihn. Es war der gut aussehende Typ, den sie mit Nina in Procchio getroffen hatte, der Mann mit den Camel Boots, die er auch heute wieder trug, und den beunruhigend grünen Augen. Damit starrte er jetzt intensiv den langen Gian-Luca an. Dann stand die Szene wieder still, niemand rührte sich.
    Â»Niente benzina?« Jetzt nahm er sie ins Visier, sein Mund verzog sich nicht, aber seine Augen lächelten, als ob er sich köstlich amüsierte, zeigten aber sonst keine Anzeichen des Erkennens. Er hatte ein paar Falten um die Augen und war älter als dreißig, Magdalena war mittlerweile gut im Schätzen von Männergesichtern. Die beiden carabinieri erwachten aus ihrer Verlegenheitsstarre und gaben ihm seine Papiere zurück. Sie hatten es plötzlich schrecklich eilig, leichtes Tippen an die Helme, mit einem »Salve« starteten sie ihre Maschinen und waren im nächsten Moment auch schon weg.
    Â 
    Â»Mi hai

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