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Maggie O'Dell 03 - Schwarze Seele

Maggie O'Dell 03 - Schwarze Seele

Titel: Maggie O'Dell 03 - Schwarze Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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verdrossen über ihr leichtes Zittern.
    Leider reagierte sie auf die Situation immer noch wie das gekränkte kleine Mädchen, da die erwachsene Frau bisher keinen adäquaten Weg gefunden hatte, anders damit umzugehen.
    „Maggie, warum bist du hier?“
    Ihre Mutter war ins Zimmer zurückgekommen und wartete auf eine Antwort.
    „Ich muss ...“ Sie musste endlich an ihre Ermittlung denken. Schließlich war sie ein Profi und brauchte Informationen, die Kathleen ihre geben konnte. Konzentriere dich! „Ich habe mir Sorgen um dich gemacht.“
    Nun war es Kathleen, die fassungslos aussah. Maggie hätte fast gelächelt. Nun ja, sie konnten beide ihre Spielchen treiben. Wenn Kathleen so tat, als sei ihr Trinken kein Rückfall, dann konnte sie so tun, als sei sie lediglich um ihre Sicherheit besorgt und nicht auf der Suche nach Informationen über Everett. Das war doch der eigentliche Grund für ihr Kommen, oder? Klar, die Ermittlung. Natürlich.
    „Sorgen?“ wiederholte ihre Mutter schließlich, als habe sie bis jetzt gebraucht, eine Definition des Wortes zu finden. „Warum in aller Welt machst du dir Sorgen um mich?“
    „Es gibt einige Fakten über Reverend Everett, die du wahrscheinlich nicht kennst.“
    „Wirklich?“
    Maggie sah ihr eine Mischung aus Argwohn und Verwunderung an. Vorsicht, sonst geriet die Mutter unter Rechtfertigungsdruck. „Reverend Everett ist nicht der, für den er sich ausgibt.“
    „Woher weißt du das? Du hast ihn nie kennen gelernt.“
    „Nein, aber ich habe Nachforschungen angestellt und…“
    „Ah, Nachforschungen“, fiel Kathleen ihr ins Wort. „Du hast sein Leben durchforstet.“
    „Ja“, bestätigte sie gelassen. Der Profi kam wieder durch.
    „Das FBI hat ihn immer gehasst und ihn zu ruinieren versucht.“
    „Ich will ihn nicht ruinieren.“
    „Ich habe nicht dich gemeint.“
    „Mom, ich bin das FBI. Bitte hör mir einfach eine Minute zu.“ Doch Kathleen machte sich an den Vorhängen zu schaffen, ging von Fenster zu Fenster, zog sie zu und ließ sich dabei Zeit. „Ich habe mit Leuten gesprochen, die mir sagten ...“
    „Leuten, die die Kirche verlassen haben.“ Wieder eine Unterbrechung, doch sie sprach immer noch mit dieser ärgerlichen, zerstreuten Fröhlichkeit.
    „Ja.“
    „Exmitglieder.“
    „Ja.“
    „Also, denen kannst du wirklich kein Wort glauben. Das musst du doch wissen.“ Sie sah Maggie an, eine ungewohnte Ungeduld im Blick. „Aber du willst ihnen glauben, nicht wahr?“
    Maggie erkannte, dass Kathleens Meinung bereits feststand. Und nichts, was sie sagte, würde sie umstimmen. Das war keine Überraschung. Was hatte sie überhaupt herauszufinden gehofft? Warum war sie hier? Kathleen hatte garantiert keine belastenden Erkenntnisse über Everett. Hatte sie ihre Mutter wirklich nur warnen wollen? Warum glaubte sie, Kathleen würde plötzlich auf irgendetwas hören, das sie sagte oder riet. Sie hätte nicht kommen sollen.
    „Ich hätte nicht kommen sollen“, wiederholte sie laut ihre Gedanken und wandte sich zum Gehen.
    „Du glaubst lieber Fremden, die du überhaupt nicht kennst.“ Kathleen sprach nicht mehr fröhlich, sondern in dem herausfordernd sarkastischen Ton, den Maggie nur zu gut kannte. „Nicht, dass du mir jemals glauben würdest - mir, deiner eigenen Mutter.“
    „Das wollte ich damit nicht andeuten“, erwiderte Maggie ruhig und versuchte Kathleens veränderten Tonfall und auch ihr nervöses Streichen durch die Haare nicht auf sich wirken zu lassen. Kathleen schaute sich suchend nach einem Glas oder einer Flasche um und entdeckte das Teeglas. Sie schnappte es sich und kippte den restlichen Inhalt zufrieden in einem Zug hinunter, ohne zu bemerken, dass sie versehentlich Maggies Glas erwischt hatte.
    „Du hast nie an mich geglaubt.“
    Maggie sah sie verblüfft an. Durch die leichte Veränderung der Wortwahl bekam der Satz eine völlig neue Bedeutung. „Das habe ich nie gesagt.“
    Kathleen schien sie nicht zu hören, ging durch den Raum und zog alle Vorhänge wieder auf. „Es ging immer nur um ihn, nur um ihn!“
    Sie salbaderte, und Maggie wusste, für eine auch nur annähernd normale Unterhaltung war es zu spät. Allerdings war ihr nicht klar, wen sie mit „ihn“ meinte. Dieses neue Phrasendreschen war ihr noch nicht geläufig.
    „Vielleicht sollte ich gehen“, sagte sie, blieb jedoch stehen und wollte Kathleens Aufmerksamkeit auf sich lenken. Aber ihre Mutter hörte nicht mehr zu.
    „Immer ging es nur um ihn.“ Sie baute

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