Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Maggie O'Dell 03 - Schwarze Seele

Maggie O'Dell 03 - Schwarze Seele

Titel: Maggie O'Dell 03 - Schwarze Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
Vom Netzwerk:
in Eile gewesen, dass er nur Kamera und Linsen mitgenommen hatte. Sie schob das seltsame Metallgestell und die stinkenden T-Shirts und Trainingshosen beiseite und griff nach einem weiteren braunen Umschlag. Sie öffnete ihn und kippte den Inhalt - weitere Fotos - auf den Tisch, neben die Aufnahmen von Boston. Es waren Bilder vom Ginny Brier-Tatort. Sie mussten von dem Film stammen, den er für sich behalten hatte - die restlichen Aufnahmen, die er nicht an den Enquirer verkaufen konnte.
    „Ich kann immer noch nicht glauben, dass ich so dumm war“, sagte Racine, sobald sie sah, was das für Fotos waren. „Chief Henderson ist stinksauer.“
    „Sie haben einen Fehler gemacht. Das passiert uns allen mal“, beschwichtigte Maggie und spürte, dass Racine sie verwundert ansah.
    „Warum sind Sie so verständnisvoll? Ich dachte, Sie wären auch noch sauer auf mich.“
    „Ich bin sauer auf Garrison, nicht auf Sie“, erwiderte Maggie, ohne sie anzusehen, und ging immer noch die Fotos von Ginny Brier durch. Irgendetwas an den Nahaufnahmen machte sie stutzig, aber was?
    „Ich meinte den DeLong-Fall.“
    Maggie verharrte bei einer Nahaufnahme von Ginny Briers Gesicht und spürte Racines Blick. Der DeLong-Fall beunruhigte sie also auch noch.
    „Sie waren ziemlich wütend auf mich. Und Sie sind es immer noch.“ Racine ließ nicht locker. Vielleicht hoffte sie auf Absolution. „Wegen meines Fehlers sind Beweise durchgesickert. Sind Sie deshalb immer noch so schlecht auf mich zu sprechen?“
    Diesmal sah Maggie kurz zu ihr hin. „Das hätte uns beinah die Verurteilung gekostet.“ Sie widmete sich wieder dem Foto von Ginny Briers Gesicht. Die Augen schienen sie anzustarren. Verglichen mit anderen Aufnahmen war jedoch etwas anders an den Augen, aber was?
    „Aber er wurde verurteilt“, beharrte Racine. „Es ging alles gut aus.“ Sie war noch nicht fertig. „Ich frage mich, ob das der wirkliche Grund für Ihre Aversion ist.“
    Diesmal sah Maggie sie an und wartete, dass Racine loswurde, was ihr anscheinend auf der Seele lag. Obwohl sie eine ziemlich genaue Vorstellung davon hatte, was es war. „Wovon genau reden Sie eigentlich?“
    „Sind Sie sauer wegen des beruflichen Fehlers, oder weil ich versucht habe, Sie anzumachen?“
    „Beides war unprofessionell“, erwiderte Maggie emotionslos und ohne Zögern. „Und ich habe wenig Geduld mit Kollegen, die sich unprofessionell verhalten.“ Sie widmete sich wieder den Fotos, spürte jedoch, dass Racine sie abwartend beobachtete. „Das war’s, Racine. Mehr ist an der Sache wirklich nicht dran. Können wir jetzt mit unserem Fall weitermachen?“ Sie reichte ihr das Foto. „Was ist anders daran?
    Racine veränderte ihre Haltung, doch Maggie merkte, dass sie nur ungern einfach weitermachte. „Inwiefern anders?“ fragte sie.
    „Das weiß ich eben nicht.“ Maggie rieb sich die Augen und spürte die Folgen von zu viel Scotch am Vorabend. „Vielleicht muss ich mir die anderen Tatortfotos nochmal ansehen. Haben wir die zur Hand?“
    Racine traf keine Anstalten zu suchen. „Halten Sie mich immer noch für unprofessionell? Ich meine bei diesem Fall?“
    Maggie drehte sich zu ihr um. Da sie fast gleich groß waren, standen sie sich Auge in Auge gegenüber. Die gewöhnlich kesse Racine wartete nervös auf die Antwort, eine Hand auf die Hüfte gestemmt, die Finger der anderen trommelten auf das Foto. Sie hielt Maggies Blick mit jener Hartnäckigkeit fest, die sie glaubte, perfektioniert zu haben. Doch sie verriet Schwäche, als sie blinzelnd kurz zur Seite sah, ehe sie den Blick wieder auf Maggie richtete, als müsste sie sich dazu zwingen.
    „Ich habe keine Klagen“, sagte Maggie schließlich und fügte lächelnd hinzu: „Noch nicht.“
    Racine verdrehte die Augen, doch Maggie sah ihr die Erleichterung an.
    „Sagen Sie mir, was Sie über Garrison wissen“, bat Maggie trotz des nagenden Gefühls, dass mit Ginny Briers Augen auf Garrisons illegalen Fotos etwas nicht stimmte.
    „Sie meinen, abgesehen davon, dass er ein arroganter, lügender Scheißkerl ist?“
    „Es klang so, als hätten Sie schon früher mit ihm gearbeitet.
    „Vor Jahren. Er hat manchmal nachts die zweite Schicht als Tatortfotograf gemacht, als ich noch bei der Sitte war. Er war immer ein arroganter Bastard. Noch bevor er ein berühmter Fotojournalist wurde.“
    „Kann ich irgendwo berühmte Bilder von ihm gesehen haben?“
    „Klar. Sicher kennen Sie dieses schreckliche Foto von Prinzessin Diana, das

Weitere Kostenlose Bücher