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Maggie O'Dell 03 - Schwarze Seele

Maggie O'Dell 03 - Schwarze Seele

Titel: Maggie O'Dell 03 - Schwarze Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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nur von einem Neubeginn gesprochen. Einer nach jedem misslungenen Selbstmordversuch. Es waren so viele gewesen, dass sie aufgehört hatte zu zählen.
    Und jedes Mal war sie zur Stelle gewesen, Kathleen zu retten. Sie hielt vor dem Apartmenthaus ihrer Mutter an und umfuhr den großen LKW, der mehrere normale Parkplätze einnahm. Mehrere Männer luden Möbel ein, während ein kleiner grauhaariger Mann die Sicherheitstür des Gebäudes aufdrückte. So viel zum Thema Sicherheit.
    Erst als sie auf dem Bürgersteig an dem LKW vorbeiging, erkannte Maggie den geblümten Zweisitzer, den die Männer auf die Ladefläche schoben. Sofort blickte sie zur Wohnung ihrer Mutter in der ersten Etage hinauf und sah, dass alle Gardinen abgenommen waren. Wie sehr sie in Panik geriet, traf sie unvorbereitet.
    „Verzeihen Sie.“ Sie hielt den kleinen grauhaarigen Mann an, der den Umzug zu überwachen schien. „Ich erkenne einige dieser Stücke. Was geht hier vor?“
    „Mrs. O’Dell verkauft ihre Sachen.“
    „Sie meinen, sie zieht um?“
    „Sicher zieht sie irgendwohin. Aber nein, ich meine, sie verkauft ihre Sachen.“
    Die Verwirrung stand ihr wohl ins Gesicht geschrieben, denn er erklärte: „Ich bin Frank Bartle.“ Er holte eine Geschäftskarte aus seiner Jacketttasche. „AI und Franks Antiquitäten und Schätze aus zweiter Hand. Wir sind unten in Kirby. Wenn Sie hier etwas finden, das Ihnen gefällt, können Sie es etwa nächste Woche bei uns kaufen.“
    „Aber ich verstehe nicht, warum sie alles verkauft? Ich gehe wohl besser nach oben und frage sie selbst, anstatt Sie zu belästigen.“
    „Ich fürchte, das geht nicht.“
    „Ich verspreche, ich stehe Ihren Männern nicht im Weg.“ Lächelnd ging sie zur Tür.
    „Nein, ich meinte nur, sie ist gar nicht da.“
    Maggie brach ein leichter Angstschweiß aus. „Wo ist sie?“
    „Ich weiß nicht. Ich wollte ihr ein paar Antiquitäten abkaufen. Sie wissen schon, ein paar Klunker, ein paar Figurinen, solche Sachen. Dann rief sie mich heute Morgen an und fragte, ob ich den ganzen Haushalt haben wolle.“
    Maggie lehnte sich gegen den Türgriff. „Wohin ist sie?“
    „Ich weiß es nicht.“
    „Aber sie muss Ihnen doch eine Nachsendeadresse gegeben haben.“
    „Nein.“
    „Was ist mit der Bezahlung?“
    „Ich war heute Morgen schon hier, habe alles geschätzt und ihr einen Scheck gegeben. Sie gab mir die Schlüssel. Ich soll ihn der Vermieterin dalassen, wenn wir fertig sind.“
    Wie konnte das alles innerhalb eines Tages passieren? Und was war geschehen, dass ihre Mutter so schnell flüchtete? Oder hatte sie es geplant und ihr nur verschwiegen? Gestern hatte sie schon einige Kisten gepackt und gestapelt. Aber warum die Einladung zu Thanksgiving, wenn sie gar nicht vorhatte, hier zu sein. Was zum Teufel ging da vor?
    „Ich habe eine Quittung, falls Sie mir nicht glauben.“ Frank Bartle griff wieder in seine Jackentasche.
    „Nein, ist schon okay.“ Maggie lehnte mit einer abwinkenden Geste ab. „Ich glaube Ihnen. Es ist nur alles sehr merkwürdig. Ich habe sie gestern noch besucht.“
    „Tut mir Leid, aber mehr weiß ich nicht“, sagte er, doch seine Aufmerksamkeit galt einem Möbelpacker, der aus dem Haus kam. „Vorsicht damit, Emile. Stell es irgendwo ab, wo es sicher ist.“
    Auf der Seite des Kartons, den der Mann trug, erkannte Maggie die schwarze Aufschrift „Figurinen“. Die Figuren der Großmutter, das einzig Wertvolle, das ihre Mutter besessen hatte. Maggie war elend zu Mute. Wohin ihre Mutter auch gegangen war, sie hatte nicht vor, zurückzukommen.

62. KAPITEL
    Ben Garrison stieß die unverschlossene Tür mit dem Fuß auf. Am liebsten hätte er Mrs. Fowler erwürgt. Was fiel ihr ein, in sein Apartment zu gehen, ohne es ihm zu sagen? Bisher hatte sich die alte Lady um sich selbst und ihre Schar von Handwerkern gekümmert, fast schon zwanghaft. Vielleicht hatte sie im Alter ein paar Schrauben locker.
    Er stellte seinen Matchbeutel auf dem Küchentresen ab und sah sie aus den Augenwinkeln. Langsam griff er nach dem nächsten Gegenstand, den er finden konnte, holte aus und warf den alten Tennisschuh nach der Reihe schwarzer Krabbeltiere an der Wohnzimmerwand.
    Scheiße! Er hatte diese Viecher satt! Wurde er die denn niemals wieder los? War Mrs. Fowler deshalb hereingekommen? Die einfachste Lösung war vielleicht, in ein neues Apartment zu ziehen. Da seine Glückssträhne anhielt, konnte er es sich zweifellos leisten. Er musste abwarten und dann entscheiden.

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