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Maggie O'Dell 03 - Schwarze Seele

Maggie O'Dell 03 - Schwarze Seele

Titel: Maggie O'Dell 03 - Schwarze Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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Jungs als Täter identifiziert waren? Etwas störte sie daran. Alles schien zu einfach. Sie konnte sich durchaus vorstellen, dass Everett so eine Sache plante. Unwahrscheinlich erschien ihr jedoch, dass er sich selbst die Finger schmutzig machte und Ginny so nahe kam, dass seine Haut unter ihre Fingernägel geriet.
    „Cunningham ist sauer, dass Sie noch nicht hier sind. Er hat Sie schon gesucht.“ Dann flüsterte Racine plötzlich, als sie hinzufügte: „Eigentlich sieht er eher besorgt aus als sauer. Wo, haben Sie gesagt, sind Sie jetzt?“
    „In der Nähe der 148.“
    „Gut. Ein Geiselrettungsteam und einige Agenten sind auf dem Weg zu Everetts Lager draußen. Sie treffen sich dort mit den Offiziellen von Rappahannock County. Vielleicht sind sie sogar schon dort.“
    „Allmächtiger! Die sind schon auf dem Weg zum Lager?“ Jetzt war ihr die Panik anzuhören. „Racine, meine Mom gehört zu Everetts Organisation!“ Maggies Kehle war wie zugeschnürt. „Sie ist vielleicht draußen im Lager!“

66. KAPITEL
    Quantico, Virginia
    Tully beugte sich über den Tisch und sah das Durcheinander an Fotos, Dokumenten, Polizeiberichten und Computerausdrucken durch. Garrisons T-Shirts und Trainingshosen begannen zu stinken. Warum zum Teufel brachte Racine dieses Zeugs hierher? Er schob es zum Ende des Tisches, neben das seltsame Metallgestell.
    „Wo sind die alle?“ Maggie stürzte in den Konferenzraum, atemlos, das Haar wild, das Gesicht erhitzt und die FBI-Windjacke schief auf der Schulter.
    Er sah auf seine Armbanduhr. „Ganza ist zum Essen. Racine ist hier irgendwo. Cunningham ist unten in seinem Büro. Er hat Sie gesucht. Wo zum Kuckuck haben Sie gesteckt. Sie sehen aufgelöst aus.“
    „Was ist mit dem Geiselrettungsteam? Sind die schon am Lager angekommen?“
    „Ich habe noch nichts gehört.“
    Sie ging zum Fenster und sah in die Dunkelheit, als könnte sie die Einheit von hier aus sehen.
    „Die werden vorsichtig sein“, beruhigte er sie, und sie blickte ihn über die Schulter hinweg an. „Warum haben Sie nicht eher erwähnt, dass Ihre Mom zu Everetts Kirche gehört?“
    Sie kam vom Fenster zurück und stellte sich ihm gegenüber auf die andere Seite des Tisches. „Ich wollte es wohl selbst nicht glauben. Und dann dachte ich, ich könnte sie zur Vernunft bringen und sie warnen. Ziemlich dumm von mir.“
    „Nein, überhaupt nicht. Wir glauben alle, irgendwie Einfluss auf unsere Familien zu haben. Manchmal denke ich, dass einzig Verbindende an Blutsverwandten ist die ähnliche DNA.“
    Sie lächelte schwach, und er freute sich, sie aufheitern zu können. Seine Bemühungen reichten jedoch offenbar nicht aus, denn sie fragte: „Ist Gwen da?“
    Natürlich wollte sie mit ihrer besten Freundin sprechen.
    „Nein, ich glaube, Cunningham hat sie nicht einbestellt. Nach der Rückkehr aus Boston ist sie gleich in ihr Büro gefahren. Vielleicht ist sie noch dort.“ Er tat gleichgültig, fragte sich aber, ob Gwen noch arbeitete oder in ihrem gemütlichen Stadthaus eine Gourmetmahlzeit zauberte. Vielleicht Spaghetti? Er lächelte und sah flüchtig zu O’Dell, ob sie es bemerkte. Die betrachtete jedoch das Durcheinander auf dem Tisch und hatte ihn nicht ertappt.
    Außerdem, Gwen wollte, dass sie so taten, als wäre nichts gewesen. Vielleicht war es das Beste.
    Er blätterte eines der vielen Dokumente auf dem Tisch durch, ohne zu erfassen, was er las. Wahrscheinlich sollte er nach Haus fahren. Selbst wenn sie Everett und diesen Jungen, diesen Brandon, festnahmen, konnten sie heute Nacht nichts mehr tun. Aber er wollte nicht nach Haus. Da Emma in Cleveland bei Caroline war, war es im Haus zu still. Ohne Ablenkung würde er nur an Gwen und Boston denken, und das wäre nicht gut. Er musste das vergessen.
    O’Dell ging am Tisch auf und ab und ließ den Blick über das Durcheinander gleiten. Er beobachtete, wie sie die Tatortfotos ansah, aber anstatt dabei stehen zu bleiben, warf sie im Vorübergehen immer mal wieder einen Blick darauf. Wäre sie nicht so um ihre Mutter besorgt gewesen, würde sie das Chaos richten, organisieren, sortieren und alles in saubere kleine Stapel aufteilen. Er wünschte, sie täte es. Ihre Zerstreutheit machte ihn nervös.
    Plötzlich fiel ihr etwas auf, und sie blieb stehen. Sie nahm zwei Tatortfotos von Ginny Brier und schaute von einem zum anderen.
    „Was ist?“
    „Ich bin mir nicht sicher.“ Sie legte die Fotos hin und ging wieder auf und ab.
    „Haben Sie eine Ahnung, wessen Zeug

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