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Maggie O'Dell 03 - Schwarze Seele

Maggie O'Dell 03 - Schwarze Seele

Titel: Maggie O'Dell 03 - Schwarze Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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Zeichentrickfigur mit kleinem schwarzen Koffer erinnert.
    „Kommen Sie, Garrison.“ Sie wartete, Hände auf die Hüften gestemmt.
    Vielleicht glaubte sie, dadurch an Autorität zu gewinnen. Racine hatte jungenhaft schmale Hüften und trug bei den langen Beinen wahrscheinlich sogar Männerhosen. Was ihr an Hüften fehlte, machte sie an Titten wett, die er ungeniert anstarrte. Beim Anblick der weichen Brüste neben der Waffe im Holster bekam er jedes Mal eine Erektion. Vielleicht wusste sie das, und es gefiel ihr sogar, denn sie machte sich nicht die Mühe, ihre Jacke zu schließen. Sie blieb in gleicher Haltung stehen, gab sich ungeduldig, verwehrte ihm jedoch nicht den Anblick.
    „Garrison, ich habe nicht den ganzen verdammten Tag Zeit!“
    Zögernd drückte er die Entriegelung und spulte den Film zurück, ließ die Kamera aufschnappen und überreichte ihr den Film. „Kein Problem. Ich weiß sowieso was Besseres mit meiner Zeit anzufangen.“
    Sie steckte den Film ein und schloss ihr Jackett, um zu zeigen, dass die Show vorüber war, nachdem sie bekommen hatte, was sie wollte.
    „Sie schulden mir was, Racine. Wir war’s mit einem Dinner.’
    „Davon träumen Sie nur, Garrison. Schicken Sie mir die Rechnung.“ Sie wandte sich ab, um den Gerichtsmediziner zu begrüßen, und ließ Ben wie einen Lakaien stehen.
    Er kratzte sich das stoppelige Kinn und kam sich vor wie nach einem Tritt in den Magen. Undankbare Schlampe. Eines schönen Tages ließen sich die Kerle nicht mehr von ihr rumschubsen. Er hatte Gerüchte gehört, dass sie es auch mit Frauen trieb. Ja, er konnte sich vorstellen, dass Racine beides mochte, vielleicht sogar gleichzeitig. Bei dem Gedanken drohte wieder eine Erektion. Er spürte, dass der FBI-Mann ihn beobachtete. Zeit, hier abzuhauen. Schließlich hatte er, was er wollte.
    Er begann den Weg hinabzusteigen und wusste, wohin er treten musste, ohne auszugleiten. Ehe er um die Granitfelsen verschwand, sah er über die Schulter zurück. Racine und die anderen scharten sich um den Leichenbeschauer. Ben schob die Hände in die Taschen und ertastete den glatten Zylinder. Lächelnd drückte er die Filmrolle in der Hand. Arme Racine. Sie hatte nicht mal geargwöhnt, dass er mehr als eine Rolle verknipst haben könnte.

22. KAPITEL
    Maggie war nach dem Anruf sofort erleichtert gewesen. War das nicht schrecklich? Sie untersuchte lieber eine Leiche, als mit ihrer Mutter zu frühstücken. Das war zweifellos eine Todsünde, für die sie in der Hölle schmoren würde. Vielleicht wurde sie auch zur Strafe vom Blitz getroffen, eventuell aus den grauen Gewitterwolken, die sich soeben zusammenbrauten.
    Sie zeigte dem ersten Uniformierten, der ihr den Weg neben dem Informationszentrum versperrte, ihren Ausweis. Er nickte, und sie duckte sich unter dem Absperrband hindurch. Das war ihr erster Besuch am Monument, obwohl es 1997 fertig gestellt und eingeweiht worden war. Da ging es ihr wie den meisten Bewohnern der Hauptstadt. Wer hatte schon Zeit, sich Denkmäler anzusehen, außer in den Ferien? Und wenn sie Ferien machte, blieb sie nicht in Washington.
    Das FDR-Memorial war auf einem ausgedehnten Gelände angelegt mit Bäumen, Wasserfällen, Rasenflächen, Nischen und Gärten und bestand im Gegensatz zu anderen Denkmälern nicht nur aus einem imposanten Bauwerk. Während Maggie zum Tatort eilte, galt ihre Aufmerksamkeit den Granitwänden und Gesimsen des Monuments. Bäume und Buschwerk überall. Von hier unten betrachtet wirkte der Bereich dort oben wie ein ruhiger Zufluchtsort für einen Mörder.
    Hatten die Erbauer das bedacht, oder war sie nach all den Jahren, in denen sie wie ein Killer zu denken versuchte, einfach zynisch geworden?
    Maggie blieb an der überlebensgroßen Bronze von Roosevelt mit seinem kleinen Hund stehen, prüfte die Position der Scheinwerfer ringsum und fragte sich, wie weit sie hinaufschienen. Falls sich der Himmel weiter so verdunkelte, bekam sie vielleicht bald eine Antwort darauf. Die Granitwände mussten etwa drei bis fünf Meter hoch sein. Sie bezweifelte, dass die Strahler das Gebüsch und die Bäume darüber erreichten. Sie reckte den Hals, um besser sehen zu können, vermutete aber, dass man von hier überhaupt nicht bemerkte, ob oben im Wald etwas los war. Über dem Rauschen des Wasserfalls konnte sie schwach die Stimmen der dort arbeitenden Beamten vernehmen. Sie schienen tief aus dem Gebüsch zu kommen, sehen konnte sie jedoch nichts, keinerlei Bewegung.
    „Der kleine Hund

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