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Maggie O'Dell 03 - Schwarze Seele

Maggie O'Dell 03 - Schwarze Seele

Titel: Maggie O'Dell 03 - Schwarze Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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ging nicht in Lumpen.
    Kathleen sah sich in ihrer Wohnung um, einem sonnigen Apartment mit einem Schlafzimmer, das sie kürzlich in hellen, fröhlichen Farben dekoriert hatte, die sie nicht mehr verschwommen, aus blutunterlaufenen Augen sah. Seit zehn Monaten, zwei Wochen und - sie schaute auf ihren Tischkalender - vier Tagen hatte sie nichts mehr getrunken. Obwohl das nicht leicht war. Sie griff nach ihrem Becher mit Kaffee und nahm einen Schluck.
    Der Blick auf den Kalender erinnerte sie, wie nah das Erntedankfest war. Sie sah auf ihre Uhr. Sie musste Maggie anrufen. Es war Reverend Everett wichtig, dass sie ein gemeinsames Familien-Thanksgiving feierten. Es konnte doch nicht so schwierig sein, das dieses eine Mal zu schaffen. Sie hatten es ja schon versucht und einige Feiertage zusammen verbracht, obwohl sie sich im Moment nicht deutlich genug an einen erinnern konnte, um sich ermutigt zu fühlen. Feiertage waren immer wie im Nebel vergangen.
    Sie sah noch einmal auf die Uhr. Wenn sie es tagsüber versuchte, würde sie Maggies Ansagedienst erwischen und nicht mit ihr persönlich reden.
    Kathleen dachte an ihr Frühstück gestern. Maggie war herumgezappelt, als könnte sie es nicht erwarten zu gehen. Inzwischen fragte sie sich, ob sie tatsächlich abgerufen worden war. Oder hatte sie einfach keine weitere Minute mit ihrer Mutter verbringen wollen? Wie war es nur so weit mit ihnen gekommen? Wie waren sie zu Feinden geworden? Nein, nicht zu Feinden, aber zu Freundinnen eben auch nicht. Und warum konnten sie nicht miteinander reden?
    Sie sah wieder auf die Uhr, saß da, trommelte mit den Fingern auf die Papiere und blickte kurz zum Telefon auf dem Tresen. Wenn sie anrief, solange Maggie zur Arbeit war, konnte sie ihr eine Nachricht hinterlassen. Sie blieb noch einen Moment sitzen und starrte den Apparat an. Okay, das war einfacher - sie war immer noch ein Feigling. Sie stand auf, ging zum Apparat und nahm den Hörer ab.

35. KAPITEL
    Maggie stand auf, um die Beine zu strecken, und begann automatisch ihr rituelles Auf- und Abgehen. Die eigentliche Konferenz begann, nachdem der Senator sicher in seiner Limousine und auf dem Weg in die Stadt war. Inzwischen waren die unzensierten Berichte und Fotos über den Tisch verteilt und lagen neben Kaffeebechern, Coladosen, Wasserflaschen und Sandwiches, die Cunningham aus der Cafeteria bestellt hatte.
    Die alte Wandtafel auf der Staffelei, die Cunningham gern benutzte, war fast voll. Auf einer Seite standen die Worte:
    Klebeband
    Zyanidkapseln
    Spermareste
    Handschellenabdrücke - keine Handschellen an Opfer
    Ligaturspuren: möglicherweise Leine mit glitzernden Rückständen
    möglicherweise DNA unter Nägeln
    Tatortszene manipuliert
    unidentifizierte runde Abdrücke im Boden.
    Auf der anderen Seite unter der Überschrift „Täter“ stand eine kürzere Liste, der Anfang eines Profils:
    Linkshänder
    organisiert, risikobereit
    vorbereitet: brachte Tatwerkzeug mit
    möglicherweise gute soziale Interaktion, jedoch rücksichtslos gegenüber anderen
    Empfindet Genugtuung, Opfer leiden zu sehen
    Starke Überzeugung eigener Großartigkeit - selbstgerecht.
    Nach Senator Briers Aufbruch hatte Cunningham sofort das Jackett ausgezogen und mit der Arbeit begonnen. Eine Erklärung, warum sie sich hier in Quantico trafen anstatt im FBI-Hauptquartier, war er ihnen bisher schuldig geblieben. Er hatte ihnen auch nicht erläutert, warum er zum Leiter der Sonderkommission bestimmt worden war und nicht der SAC, der Leitende Spezialagent des Außenbüros im Distrikt, oder warum seine Abteilung BSU gerufen worden war, sich den Tatort anzusehen, noch ehe sie wussten, dass das Opfer die Tochter eines US-Senators war. Nichts von alledem hatte er ihnen erklärt, doch weder Maggie noch jemand anders traute sich, danach zu fragen.
    Er verschwieg ihnen einiges. Hingegen hatte er schon dreimal darauf hingewiesen, dass alle Informationen ausnahmslos innerhalb der sechs Mitglieder der Sonderkommission bleiben mussten. Eigentlich überflüssig. Sie waren alle Profis und kannten die Regeln. Nun ja, vielleicht alle außer Racine. Maggie fragte sich, ob Cunningham Racine auch nicht traute. War das der Grund, weshalb er sich mit Erklärungen zurückhielt? Natürlich blieb ihm keine Wahl, als Racine einzubeziehen. Der Sonderkommission musste jemand von der Distriktpolizei angehören. Und da Racine schon mit dem Fall betraut war, machte es Sinn, mit ihr zusammenzuarbeieten.
    „Laut Wenhoff war die Todesursache

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