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Magic Girls 07 - In geheimer Mission

Titel: Magic Girls 07 - In geheimer Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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und unentdeckt bleiben will, dann muss man höhere Zauberei einsetzen. Ein schlichter Tarnzauber reicht in der Regel nicht aus. Wer sich sicher fühlen will, muss den Tarnzauber mit einem speziellen Dämonenschutz verstärken.
    »Ich weiß nicht, ob der Zauber stark genug ist«, flüsterte Miranda zurück. »Ich hoffe es. Ich glaube, ich habe automatisch einen Dämonenschutz angehängt …«
    Die Mädchen klammerten sich aneinander und warteten. Das unheimliche Auge war nur noch wenige Meter von ihrem Zelt entfernt. Elena konnte kaum denken vor Angst. Es kam ihr vor, als hätte sie sich noch nie in ihrem Leben so gefürchtet.
    Die Sekunden schienen zur Ewigkeit zu werden. Das Auge kam immer näher und schien vor dem Zelteingang zu warten.
    |134| Vor Angst, entdeckt zu werden, wagten die Mädchen nicht zu atmen. Miranda hatte ihre Finger so fest in Elenas Arm gekrallt, dass es schmerzte. Schließlich schwebte das Auge höher, zog über das Zelt hinweg und verschwand.
    Jetzt erst löste sich die Starre der Mädchen.
    »Puh, jetzt wissen wir, dass unser Tarnzauber funktioniert hat«, murmelte Miranda erschöpft.
    Elena merkte, dass ihr vor lauter Erleichterung die Tränen über die Wangen liefen. Die beiden Freundinnen umarmten sich schweigend.
    »Du bist eine tolle Hexe«, sagte Elena. »Du hast uns das Leben gerettet.«
    »Ach was«, versuchte Miranda die Sache herunterzuspielen. Aber dann sah Elena, dass sich Miranda ebenfalls über die Augen wischte.
    Ab diesem Augenblick nahm Elena sich vor, zu üben und eine genauso gute Hexe zu werden wie Miranda. Und in jeder freien Minute wollte sie ihre Nase in ein Zauberbuch stecken!
    Miranda kroch aus dem Zelt und sah sich um. »Alles ist ruhig«, stellte sie fest. »Wenn du willst, kannst du dich jetzt hinlegen und schlafen. Ich bleibe wach …«
    »Aber meine vier Stunden sind doch noch gar nicht um«, protestierte Elena.
    »Na und?«, meinte Miranda, kehrte ins Zelt zurück und lächelte Elena aufmunternd an. »Es macht mir wirklich nichts aus aufzubleiben, jetzt, wo ich ohnehin hellwach bin. Ehrlich!«
    Dankbar kuschelte sich Elena in den Schlafsack, der mollig warm und weich war. Sie schloss die Augen und dachte noch einen kurzen Moment an die glühenden Lichtpunkte, doch dann war die Müdigkeit stärker und sie schlief ein.

W ährend Elena schlief und Miranda wachte, lagen hundertfünfzig Kilometer westlich von ihnen zwei Männer in einem anderen Zelt, ohne schlafen zu können. Sie lauschten auf die Schritte, die das Zelt in regelmäßigen Abständen umkreisten – fest, energisch und selbstbewusst. Daneben war das Trippeln von Pfoten zu hören, unregelmäßig, ungeduldig, angespannt. Ab und zu vernahmen die Männer ein unterdrücktes Jaulen. »Sie macht mich nervös«, sagte Eusebius. Er hatte die Hände unter dem Kopf verschränkt und starrte zur Zeltdecke, die sich in der Dunkelheit verlor.
    »Oh ja, mich auch«, gestand Leon, der neben ihm lag. »Und der Wolf erst recht. Sie trennt sich keine Sekunde von diesem Vieh. Ich glaube, sie nimmt den Wolf sogar mit in ihr Zelt.«
    »Wahrscheinlich benutzt sie ihn als Kopfkissen«, murmelte Eusebius.
    »Warum war es nicht möglich, diesen Auftrag zu zweit auszuführen, nur du und ich, wie sonst auch«, sagte Leon und schüttelte unmerklich den Kopf.
    »Das ist mir auch ein Rätsel«, erwiderte Eusebius und seufzte. Er dachte an Miranda. Es tat ihm längst leid, dass er bei |136| ihrem letzten Telefonat so unfreundlich zu ihr gewesen war. Aber er wollte einfach nicht, dass sie sich ständig Sorgen um ihn machte. Warum begriff sie nicht, dass es nun mal zu seinem Job gehörte, sich in Gefahr zu begeben? Er hatte eine hervorragende Ausbildung als Hexer und kannte Dutzende von Möglichkeiten, sich zu verteidigen. Es war eine große Herausforderung, so einen Auftrag zu erhalten wie den, Mafaldus Horus aufzuspüren. Für ihn war der Beruf des Geheimagenten mehr als ein Job, es war seine Berufung, das fühlte er ganz stark. Warum konnte Miranda das nicht verstehen? Keine Frage, er war gern mit ihr zusammen und der Gedanke an sie erfüllte ihn mit großer Zärtlichkeit. Aber er mochte es nicht, wenn sie sich so an ihn klammerte und ihm ständig Vorwürfe machte, dass er zu wenig Zeit mit ihr verbrachte. Allerdings war Miranda noch sehr jung, und so konnte er nachvollziehen, dass sie so reagierte … Sie hatte einfach Angst um ihn. Eusebius bekam ein schlechtes Gewissen. Er musste ihr unbedingt sagen, wie sehr er sie liebte und

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