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Magic Girls 09 - Der dunkle Verräter

Titel: Magic Girls 09 - Der dunkle Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold , Petra Schmidt
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ein Kettenglied aufzusägen.
    Die Zuschauer sprangen empört auf. Zwei Gerichtsdiener stürzten auf Tiziana zu und versuchten, ihr die Feile abzunehmen. Das Mädchen wehrte sich, ein Gerichtsdiener bekam dabei von der Feile einen tiefen Kratzer ab. Der andere hielt sich die Augen zu, denn die
Gestaltwandlerin
hatte ihm ins Gesicht gespuckt. Einem dritten Gerichtsdiener gelang es schließlich, Tiziana die Feile zu entwenden.
    »Das werdet ihr noch bereuen!«, fauchte Tiziana. Mit unbeteiligtem Gesicht sah sie zu, wie der Gerichtsdiener die magischen Ketten verstärkte. Kaum war er damit fertig,grinste das Mädchen. Alle im Saal sahen, wie die Ketten rot zu glühen anfingen. Rauch stieg auf, das Metall begann zu schmelzen und sich zu verformen. Tiziana breitete die Arme aus und die Ketten fielen von ihr ab.
    Ein Aufschrei ging durch den Zuschauerraum. Tiziana sprang von ihrem Stuhl auf, kletterte in Windeseile über das Pult und rannte auf die Tür zu. Zwei Gerichtsdiener versperrten ihr den Weg. Tiziana streckte ihre Hände aus, und ihre Fingernägel wurden zu gefährlichen Klauen.
    »Lasst mich durch!«, rief sie und hob drohend ihre Hände.
    In diesem Moment fiel ein engmaschiges Netz von oben auf das Mädchen herab und begrub es unter sich. Tiziana versuchte sich zu befreien, doch sie verstrickte sich immer mehr in dem Netz, bis sie ganz und gar gefangen und fast bewegungsunfähig war. Die Gerichtsdiener blickten zu Mona und nickten ihr dankbar zu.
    Mona, die das magische Netz hatte erscheinen lassen, setzte sich wieder und nickte zufrieden.
    »Man hätte diesen Raum mit stärkeren Sicherheitsvorkehrungen ausstatten müssen«, sagte sie zu Darleen. »Um ein Haar wäre die Kleine entkommen!«

    Jetzt kehrten die ersten Zauberrichter zurück und starrten schockiert auf das Mädchen im Netz. Der Gerichtsdiener, der seinen blutenden Kratzer inzwischen notdürftig versorgt hatte, erstattete den Magiern Bericht. Die gefesselte Tiziana wurde unterdessen an ihren Platz zurückgeschleppt.
    Nachdem wieder etwas Ruhe im Gerichtssaal eingekehrt war, begann der Oberste Zauberrichter zu sprechen.
    »Wir haben eine Botschaft aus der Dämonenwelt bekommen. Man fordert, die Angeklagte freizulassen, andernfalls steht das Leben einer jungen Hexe auf dem Spiel: Miranda Leuwen.«
    Elena schrie erschrocken auf. Sie hatte das Gefühl, gleich ohnmächtig werden zu müssen. Jana drückte ihre Hand, aber Elena nahm es kaum wahr. Sie zitterte am ganzen Leib.
    Auch Mona legte beruhigend eine Hand auf die Schulter ihrer Enkelin, und Elena spürte, wie ihr in Sekundenschnelle wohler wurde.
    Der Zauberrichter klopfte mit seinem silbernen Hammer aufs Pult. »Bitte Ruhe im Publikum! Wir werden dieser Forderung natürlich nicht nachgeben. Es ist wichtig, dass wir die Dämonen fangen – und zwar alle acht. Erpressen lassen wir uns nicht.«
    »Und was ist mit Miranda?«, rief Elena empört und sprang auf. »Sie ist meine Freundin! Sie darf nicht sterben ...« Tränen liefen ihr übers Gesicht. Mona legte den Arm um sie und drückte sie langsam auf den Sitz zurück.
    »Schschsch, Elena«, flüsterte sie. »Alles wird gut! Vertrau mir!«
    Doch Elena konnte mit dem Schluchzen nicht aufhören. Warum ließ man Tiziana nicht einfach frei und erfüllte so die Forderungen der Entführer?
    Ein Raunen ging durch den Zuschauerraum. Die Leute drehten sich immer wieder nach Elena um, die wie ein Häuflein Elend auf ihrem Stuhl hockte und weinte.
    »Ich werde mit den Zauberrichtern sprechen und ihnen sagen, dass wir persönlich betroffen sind«, sagte Mona zuElena. »Und dass wir die Verantwortung für Miranda haben, weil sie mit uns ins HEXIL gegangen ist. Und natürlich müssen sich umgehend Mirandas Eltern einschalten, ich werde mich nachher gleich mit ihnen in Verbindung setzen.«
    Dann erhob sie sich und zwängte sich durch die Reihe, ging nach vorne und trat vor die Zauberrichter.
    »Ich bin Mona Bredov und möchte gerne meine Meinung zu dem Fall darlegen. Ich bitte daher um Gehör!«
    Der Oberste Zauberrichter nickte. »Dann teilt uns mit, was Ihr zu sagen habt, Frau Bredov!«
    »Die entführte Hexe Miranda Leuwen ist noch ein junges Mädchen, dreizehn, fast vierzehn Jahre alt«, begann Mona. »Sie ist außerordentlich intelligent und magisch sehr begabt. Sie ist sehr weit für ihr Alter, und ich wage zu behaupten, dass sie einmal eine der besten und stärksten Hexen unseres Landes werden wird. Weil sie die beste Freundin meiner Enkelin Elena ist, hat

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