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Magic Girls 09 - Der dunkle Verräter

Titel: Magic Girls 09 - Der dunkle Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold , Petra Schmidt
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vibrieren, und Mona raunte ihrer Enkelin zu: »Es wird sofort besser, Elena.«
    Die magischen Heil-Energien halfen sofort. Der Drang zu würgen ließ nach. Elena richtete sich auf und konnte nun zum ersten Mal die Umgebung in Augenschein nehmen.
    Ödnis, wohin das Auge blickte. Kein Baum, kein Strauch, nur eine endlose Ebene, dazu ein Boden hart wie Asphalt. Es war dämmrig, wie an einem unfreundlichen Novembertag kurz vor dem Dunkelwerden. Es fielen Flocken, aber es war weder Schnee noch Regen, sondern Asche. Die grauen Flocken setzten sich auf den Umhängen, der Kleidung und den Haaren ab. Nirgendwo gab es ein Zeichen von Leben.
    »Schrecklicher Ort«, meinte Mona und drehte sich im Kreis. »Angekommen sind wir, aber wie geht es nun weiter? Welche Richtung sollen wir einschlagen? Es sieht überall gleich aus.«
    Eusebius fasste nach Elenas Händen. Sie war überrascht.
    »Lass uns unsere Gedanken verbinden und versuchen, Miranda zu kontaktieren«, schlug er vor. »Wir stehen ihr beide sehr nah. Vielleicht ist es möglich, ihren Aufenthaltsort ausfindig zu machen, wenn wir unsere Kräfte bündeln.«
    Elena nickte. Eusebius’ Vorschlag klang gut und sie hatte Vertrauen zu ihm.
    »Dann fasse mit deinen Händen an meine Schläfen, während ich deine berühre«, sagte Eusebius.
    Elena berührte scheu sein Gesicht.
    »Mach die Augen zu«, flüsterte er.
    Hab keine Angst!
Das war Eusebius’ Stimme, direkt in ihrem Kopf. Sie klang sanft und warm.
Vertrau mir. Wir denken jetzt ganz fest an Miranda ...
    Elena überließ sich dem Klang seiner Stimme. Ihre Gedanken schienen sich mit Eusebius’ Gedanken zu vereinigen. Plötzlich hatte sie den Eindruck, dass die Gedanken, die sie jetzt mit Eusebius auf den Weg schickte, schnell und zielstrebig eine schmale Straße entlangglitten. Es war, als würde sie in einem rasenden Auto sitzen.
    Miranda, wo bist du? Bitte antworte!
Wieder hörte Elena Eusebius’ Stimme, und diesmal schien von irgendwoher eine schwache Antwort zu kommen. Die Straße änderte ihren Verlauf. Elena hatte das Gefühl, scharf nach rechts abzubiegen. Und weiter ging die rasende Fahrt! Jetzt konnte sie links und rechts die Landschaft erkennen: zerklüftete Felsen. Und dann – mittendrin – eine Gestalt. Miranda! Sie hatten sie mit ihrer Kopfreise gefunden.
    Miranda? Kannst du uns hören? Wir sind es: Eusebius und Elena.
    Miranda hob den Kopf.
Seid ihr es wirklich? Kann ich euch trauen? Ich bin schon einmal auf einen Betrüger hereingefallen!
    Wir sind es wirklich, Miranda!
, rief Elena in Gedanken.
    Miranda
, sagte Eusebius mit seiner Gedankenstimme.
Halte aus! Wir sind bereits in der Dämonenwelt und werden bald bei dir sein. Wir müssen nur noch herausfinden, wo du dich genau aufhältst.
    Mirandas Gesicht verzog sich schmerzhaft.
Eusebius, ich habe den Ring weggeworfen, den du mir geschenkt hast ... Er war verflucht! Ich glaube, Zacharias Malander hat mich damit ausfindig machen können. Er hat deine Gestalt angenommen, Eusebius!
    Das mit dem Ring ist nicht so schlimm,
antwortete Eusebius sanft.
Du kannst mir später alles erzählen. Wie gut, dass wir dich erreicht haben! Wo bist du?
    Ich weiß nicht genau, wo ich bin,
sagte Miranda.
Hier sind überall Felsen ...
    Versuche bitte, den Kontakt mit uns zu halten,
bat Eusebius.
Wir werden
teleportieren
...

    Elena spürte, wie der Druck von Eusebius’ Händen an ihren Schläfen zunahm. Dann glitten seine Hände plötzlich herab, umfassten fest ihre Schultern – und schon begann ein Wirbel. Elena verlor den Boden unter den Füßen. Sie versuchte krampfhaft, Mirandas Bild in ihren Gedanken festzuhalten. Sie war ihr Ziel ... Sie mussten sie finden ... Die Gedankenverbindung zu ihr funktionierte wie ein Kompass. Der Kontakt durfte um keinen Preis unterbrochen werden, denn sonst würden Eusebius und sie im Nirgendwo landen.
    Miranda ... bist du noch da?
Das war wieder Eusebius’ Stimme.
Wir sind unterwegs zu dir ...
    Elena sah noch immer, wie ihre Freundin auf dem Boden kauerte. Ab und zu wurde das Bild unscharf oder neblig.
    Ich will dich nicht verlieren, Miranda ... Bitte! ... Ich denke an dich ...
    Ganz leise hörte sie Mirandas Antwort:
Elena, du beste aller Freundinnen ...
    Hinterher konnte Elena nicht mehr sagen, wie lange sie unterwegs gewesen waren. Die Zeit, die sie zum Teleportieren brauchten, war ihr quälend lang vorgekommen. Als sie und Eusebius schließlich neben Miranda landeten, fühlte sich Elena völlig erschöpft. Sie kam sich vor wie

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