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Magical Village 2 Sonne, Mond und Liebeszauber

Magical Village 2 Sonne, Mond und Liebeszauber

Titel: Magical Village 2 Sonne, Mond und Liebeszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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denen sie sich wegen des Erntemondfests in Verbindung setzen wollte. Hätte sie doch nur ihr Handy aufgeladen, dann hätte sie das erledigen können, während sie darauf wartete, dass die Literaturdamen endlich auftauchten.
    Mist – jetzt musste sie warten, bis sie wieder in Fiddlesticks war, wo sie doch so dringend eine Ablenkung brauchte, besonders da Lewis sich zweifellos just in diesem Moment mit der reizenden Sukie vergnügte. Sie brauchte irgendeine Aufgabe, um diese Vorstellung aus dem Kopf zu bekommen, und wenn sie sich recht erinnerte, gab es in der Küche nicht nur Küchenkrepp, sondern auch ein Telefon.

    Ach, was soll’s?
    Amber verließ ihr schattiges Fleckchen in dem brütend heißen Wintergarten und steckte den Kopf durch die Tür der Bibliothek.
    Die Damen ließen sich nicht unterbrechen.
    »… und schließlich wissen wir doch alle, wie sie’s geschafft hat, dass ihr Buch publiziert wurde, nicht wahr?«
    »Na ja, wenn man bedenkt, dass sie keine zwei Worte aneinanderreihen kann, muss Bestechung im Spiel sein …«
    »Bestechung? Ihre Agentin schläft mit der Herausgeberin, Schätzchen!«
    »Aber das sind doch zwei Frauen!«
    »Ja eben.«
    »Entschuldigen Sie bitte«, meldete Amber sich beherzt zu Wort. »Ich wollte nur fragen, wie lange Sie noch brauchen. Das Büfett ist schon aufgebaut, und es ist sehr heiß im Anbau …«
    »Im Wintergarten!«
    »Äh – ja, ich dachte nur …«
    »Wir sind kreativ«, sagte eine deprimierte Frau mit kindlichem Pferdeschwanz, Glitzerjeans und pinkfarbenem T-Shirt, das ihr vor vier Jahrzehnten sicher weitaus besser zu Gesicht gestanden hätte. »Kreativität kann man nicht hetzen.«
    »Oh, nein. Das versteht sich ja von selbst.« Amber wandte sich an die Gastgeberin und zwang sich ein, wie sie hoffte, charmantes Lächeln auf die Lippen. »Äh – Entschuldigung – dürfte ich vielleicht kurz telefonieren? Ich zahle natürlich für das Gespräch.«
    »Selbstverständlich werden Sie das. Wenn’s unbedingt sein muss, dürfen Sie das Telefon benutzen, aber nehmen Sie den Apparat in der Küche – ich will nicht, dass Sie uns bespitzeln . Auf dem Regal steht eine Dose für Geld – und bloß keine ausländischen Münzen. Damit hat mich letztens schon der Klempner geärgert. Aber haben Sie denn kein Handy? Ist es dringend?
« Die Gastgeberin hielt inne, um Luft zu holen, und verzog beleidigt die Lippen. »Lebenswichtig? Ortsgespräch?«
    »Nein. Ja. Und wieder ja, glauben Sie mir.«
    Das letzte Ja war gelogen, aber das kümmerte Amber nicht. Zwei von drei Antworten entsprachen schließlich der Wahrheit.
    »Also schön, aber machen Sie’s kurz und vergessen Sie nicht zu bezahlen. Und bleiben Sie nicht so lange in der Küche. Wir sind hier fast fertig, und wir erwarten, dass Sie die Horsd’œuvres herumreichen. Ich habe für Bedienung bezahlt und erwarte, dass wir auch bedient werden.«
    Amber lächelte dankend und verschwand in Richtung Küche, schnappte aber vorher einen weiteren Brocken Tratsch auf.
    »Habt ihr mitbekommen, dass sie für ihr neues Buch einen Preis bekommen soll?«
    »Nein!«
    »Oh, doch. Ich weiß aus sicherer Quelle, dass ihre Verbindungsleute den Juroren eine horrende Summe geboten haben.«
    »Das mussten sie wohl auch. Sonst wäre das Buch nicht mal nominiert worden. Aber es ist doch wohl nicht dieser grässliche Schinken, in dem …«
    »Genau der – vierhundert Seiten schlecht geschriebener Mist über einen Haufen Aussteiger, die auf einer einsamen tropischen Insel von Luft und Liebe leben – keiner tut auch nur einen Handschlag! Und alle haben irgendeine Behinderung oder tödliche Krankheit, und die Hälfte ist miteinander verwandt, aber trotzdem verlieben sie sich und am Ende sterben sie auf grässliche Weise – und dann besitzt sie noch die Dreistigkeit, das Ganze als romantische Komödie zu verkaufen …«
     
    Die sengende Mittagssonne strahlte über dem immer noch verkaterten Fiddlesticks, als Zilla sich zum Weasel and Bucket aufmachte. Sie fühlte sich grässlich. Vor allem nach dem Streit mit
Lewis. Oh Gott. Wie hatte das Gespräch nur so aus dem Ruder laufen können?
    Ihr langer Rock schleifte durch das Gras, die verbliebene Feuchtigkeit tränkte den lilafarbenen Saum und ließ ihre Füße in den flachen Sandalen herumglitschen. Sie konnte sich nicht daran erinnern, sich jemals mit Lewis gestritten zu haben. Nicht so wie heute. Er war so ein umgängliches Kind gewesen, und sie hatten sich immer gut verstanden, nie war es zu den

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