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Magie der Schatten 1 - Barshim und Cashi

Magie der Schatten 1 - Barshim und Cashi

Titel: Magie der Schatten 1 - Barshim und Cashi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.S. Steinberg
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überstieg sein Denken. Lautes Lachen vom Innenhof zog seine Aufmerksamkeit an. Cashimaé und Mariella saßen vor den Stallungen und wurden von einigen Hunden bedrängt, die darauf hofften, bei ihnen eine Leckerei abzustauben. Lange hatte er sie nicht so glücklich gesehen. Noch immer wusste sie nichts von ihrem Handeln, es war aus ihren Erinnerungen wie ausgelöscht. Barshim lehnte sich gegen die Mauer und betrachtete sie mit all seiner Liebe. Sie war so schön. Man hatte ihre Haare geflochten und sie trug ein hübsches blaues Kleid. Er beschloss mehr Zeit mit ihr zu verbringen.
    Er und Cashimaé genossen die Stunden miteinander. Sie ritten über die Hügel, lagen stundenlang im Gras und beobachteten die Vögel am Himmel. Keine Fragen wurden gestellt, sie genossen einfach die Zeit füreinander. In den Abendstunden trainierte er mit ihr den Kampf mit der Waffe und wie er es nicht anders erwartete: Sie lernte schnell.
    Ilias beobachtete das Ganze und begann, auf Barshim einzureden. Sprach von Zweisamkeit und Liebe. Zusammengehörigkeit und Treue. Zukunft und Heiraten, das er gar als Ehre bezeichnete. Ilias setzte ihm einen Floh ins Ohr und tat alles, seinen Freund für diese Themen zu begeistern.
    Barshim nervten Ilias‘ Anspielungen, bis er sich in den Büchern vergewisserte und die Geste dahinter verstand. Er begann, Cashimaé mit anderen Augen zu betrachten und er wurde sich klar darüber, dass nichts und niemand ihn jemals wieder von dieser Frau würde trennen können. Mariella tat es Ilias gleich und nahm sich Cashimaé vor.
    Und als Barshim eines Abends tief in Gedanken versunken über den Hof schlenderte und etwas in der Hand hielt, lachten sich Mariella und Ilias siegessicher an. Denn Ilias persönlich hatte die beiden Silberringe in der Schmiede in Auftrag gegeben und die Worte ‚Temané‘ hineingravieren lassen.
    »Denkst du, er tut es?« Sie nahm ihren Mann fest in den Arm.
    Er küsste sie auf die Stirn. »Ja, ich denke, wir haben ganze Arbeit geleistet.«
    Sie schmunzelte und legte eine Hand auf ihren Bauch. »Es wäre schön, denn ich glaube, es gäbe keinen besseren Zeitpunkt, als ihnen unsere Überraschung mitzuteilen.«
    Und es kam tatsächlich, wie es die beiden eingefädelt hatten. Eines Abends, im Schein der untergehenden Sonne, vermählte der Abt Cashimaé und Barshim miteinander vor dem Kreuz Gottes. Sie standen voreinander, sahen sich fest an und alles andere rückte weit fort. Ihre Hände hielten sie dabei über Kreuz, seine rechte lag in ihrer und ihre linke in seiner.
    Als sie sich das Ja-Wort gaben, erhob sich ein Schwarm Tauben über dem Hang. Ein Zeichen von Frieden und Glück.
    Der Abt lächelte und fügte in der Sprache der Alten Welt an: »Liscalem spiratesh degaesi eavera tuasi visafer, gitare degaes liversos, tuavesu as tempera …«*
    Er hatte lange dafür üben müssen, doch es war Barshims Bitte gewesen, und er wollte ihm zeigen, dass es überall Toleranz gab, wenn man nur wollte.
    Cashimaé sah Barshim mit großen Augen an, das Lächeln wurde zu einem Strahlen und sie nickte erneut. Und zusammen sprachen sie das letzte Wort aus: «Temané!« Auf Ewig.
    Als er sie jetzt küsste, war sie wirklich seine Frau, vor den Augen des Gottes der Menschen und vor den Augen der alten Magie.
    Auf ewig und immer.
    Ein Eid und Schwur, der nur sehr selten geleistet wurde.
    *
    Und in dieser Nacht wurde hinter den Grenzen ein Mädchen geboren. Die Zeit verlief dort anders, mal schneller, mal langsamer. Mineshka hielt ihre Tochter erschöpft aber glücklich in den Armen. Wie sehr wünschte sie sich, dass Anectis an ihrer Seite wäre, doch Tamin hatte ihn fort geschickt. Ihre Verbindung wurde nicht gerne gesehen und so wurde sie zum Schweigen verdammt, um seine und ihre Sicherheit nicht zu gefährden. Ein Hexer und eine Priesterin, das konnte nicht richtig sein.
    »Analishandra«, flüsterte Mineshka.
    Die Amme trat zur Seite und ließ Savinama an ihre Seite treten. »Die Weise.« Aus müden Augen schaute sie bei seinen Worten zu ihm auf. Ihre linke Hand rutschte zur Kante des Bettes. Er ergriff sie und drückte sie sanft.
    Es galt, im Leben verzeihen zu können.
    *
    Barshim und Cashimaé feierten mit den anderen bis spät in die Nacht. Die Abteibrüder fuhren selbst angesetzten Wein auf und von der zurückgezogenen Art der Gemeinschaft war auf einmal nichts mehr zu merken.
    Ilias sorgte dafür, dass sich Barshims Becher niemals lehrte und da er den Wein von hier nicht gewohnt war, stieg ihm die

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